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Iontophorese



Die Iontophorese (auch Iontopherese) ist ein medizinisches Verfahren zur Resorption von Arzneistoffen durch die Haut unter Anwendung eines schwachen elektrischen Gleichstromes.

Verfahren

Die entsprechenden Arzneistoffe müssen dabei als Ion (ionisiert) vorliegen, das heißt eine eigene elektrische Ladung haben. Nur so können sie im elektrischen Feld beschleunigt werden und somit schneller die Haut durchqueren, um dann in das Blut oder in das Gewebe zu gelangen. Meist liegt das Medikament dabei in Salbenform vor. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Resorption bei Patienten wird die Iontophorese nicht sehr häufig angewandt, meist in der Dermatologie.

Die Stromstärke kann etwa 10 bis 30 mA erreichen, und wird wie beim Stangerbad, langsam und schleichend von 0 auf den Endwert hochgeregelt und bei Ende der Behandlung langsam heruntergeregelt. Die maximale Spannung, die für den Stromfluss notwendig ist, liegt bei etwa 60 Volt. Eine Sonderform der Iontopherese benutzt nicht Gleichstrom sondern Hochfrequenz.

Das Medikament wird auf feuchtes Zellstoffpapier unter eine Elektrode gebracht. Elektrisch positiv geladene Arzneistoffe (Kationen) werden unter die positive Elektrode platziert, negativ geladene Arzneistoffe (Anionen) unter die negative Elektrode.

Als Kationen können angesehen werden: Procain, als Anionen: Salicylate.

Auch kann die Leitungswasser-Iontophorese in Ein- oder Mehrzellenbädern durchgeführt werden. Bei einem 2 Zellenbad werden beispielsweise beide Behälter mit "normalem" Leitungswasser gefüllt und die Elektroden eingetaucht. Die Elektroden sind mit einem Steuergerät welches den Stromfluss regelt verbunden. Werden nun Füße oder Hände in das Bad eingetaucht (ohne die Elektroden zu Berühren) fließt ein geringer Strom durch den Körper.

Anwendungen

  • Typische Anwendungen finden sich für Mittel gegen rheumatische Erkrankungen bei denen der Arzneistoff in ein Gelenk eindringen soll.
  • Eine häufige Anwendung findet sich bei starker Schweißneigung der Haut (Hyperhidrose). Dabei wird das betroffene Körperteil in einem Wasserbad von einem Gleichstrom durchflossen. Das entsprechende Verfahren ist die Leitungswasseriontophorese (LWI).
  • Zur Behandlung atropher Hautnarben kann der Wirkstoff Tretinoin mittels Iontophorese in die Haut eingeschleust werden.
  • Zur Behandlung der Cellulite kann Androstanolon-haltiges Gel u.a. mittels Iontophorese in das betroffene Unterhautbindegewebe eingeschleust werden.
  • Zur Diagnose der Erbkrankheit Mukoviszidose wird ein Schweißtest, eine Pilocarpin-Iontophorese angewendet.
  • Zur Microinjection von Fluoreszenzfarbstoffen in Pflanzenzellen bzw. Organellen.
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Iontophorese aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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