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IntussuszeptionAls Invagination (synonym: Intussuszeption) des Darmes wird die in Längsachse erfolgende Einstülpung eines Darmabschnittes in einen anderen bezeichnet. Hierbei kommt es durch Störungen in der Blutversorgung der Darmwand infolge von Blutstauung und Ödemen zur Ausbildung der Symptomatik eines Darmverschlusses. Der eingestülpte Darmteil wird als Invaginat (oder Intussusceptum) bezeichnet. Die Invagination verläuft meist in die aborale Richtung in das Invaginans (oder auch Intussupiciens), der Darm stülpt sich also in der Richtung seiner Peristaltikwellen ein. Relativ selten liegt eine Invagination nach oral vor (retrograde Invagination), was hauptsächlich als Komplikation nach einer Magenresektion beschrieben wird. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
EpidemiologieHauptsächlich werden Säuglinge und Kleinkinder (Verhältnis Jungen:Mädchen 3:1) bis zum 2. Lebensjahr von der Erkrankung betroffen; hier liegt als Ursache meist eine (vorübergehende) Störung der Darmmotorik vor. Der invaginierte Wurmfortsatz ist die zweithäufigste Ursache des akuten Abdomens im Säuglings- und Kleinkindesalter. Tritt die Invagination in einem höheren Lebensalter auf, kann häufig eine morphologische Ursache (Meckel-Divertikel, Polyp, Tumor) für ihre Entstehung gefunden werden. FormenEntsprechend der beteiligten Darmabschnitte werden mehrere Formen der Invagination unterschieden:
SymptomeBei Kindern treten die Symptome aus vollständiger Gesundheit auf. Es bestehen plötzlich eintretende krampfartige Bauchschmerzen, Erbrechen und auffallende Blässe ev. mit symptomlosen Intervallen. Typisch bei Säuglingen sind schrilles Schreien und Anziehen der Beine. Als späteres Symptom kann Stuhl mit blutig-schleimigen Auflagerungen ("Johannisbeergelee") auftreten. Eine walzenförmige Verhärtung kann tastbar sein. Beim Erwachsenen entwickeln sich die Krankheitszeichen oft langsam und es bildet sich die Symptomatik eines teilweisen oder kompletten Darmverschlusses aus. DiagnoseDurch eine Ultraschalluntersuchung lässt sich die Störung recht sicher feststellen, da die eingestülpten Darmteile eine zwiebelschalenartig aufgebaute Struktur (Zielscheiben- oder Target-Phänomen) bilden. Vor Einführung der Ultraschalluntersuchung wurde ein Einlauf mit Röntgenkontrastmittel unter Durchleuchtung zur Bestätigung der Diagnose und gleichzeitigen Therapie gemacht. Bei Erwachsenen kann auch die Computertomografie zur Diagnose führen. TherapieAbhängig vom Zeitraum, in dem die Invagination besteht, und den Begleitumständen wird die Therapieform gewählt. Liegt der Beginn der Symptome schon sehr lange zurück und besteht somit der Verdacht auf ein untergegangenes Stück Darm, bestehen Schocksymptome beim Patienten, liegt die Invagination rein im Dünndarmbereich oder besteht der Verdacht auf einen Prozeß (z.B. Polyp) im Darm, der die Invagination unterhält, wird sofort operiert. Erwachsene werden in der Regel ebenfalls stets operiert. Andernfalls wird - bei entsprechender Erfahrung der Abteilung - zunächst ein Therapieversuch mittels sonographiegesteuertem Einlauf durchgeführt. Bei diesem Einlauf wird durch ein rektal eingeführtes Darmrohr körperwarme Flüssigkeit (ggf. mit Kontrastmittel) eingeführt. Im Ultraschall ist dann bei Erfolg die Ausstülpung des Darmes sichtbar. Die Luft- oder Kontrastmittelinsufflation unter Röntgendurchleuchtungskontrolle ist wegen der damit verbunden Strahlenbelastung heutzutage in den meisten Kliniken verlassen worden. Bei Ausbleiben eines Repositionserfolges muss sofort im Anschluss opereriert werden, da andernfalls durch die zunehmende Darmwandschädigung Lebensgefahr besteht. Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Intussuszeption aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |