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Insektenstich



Insektenstiche erfolgen entweder in Nestnähe von sich bedroht fühlenden Honigbienen, Wespen und Hornissen, oder durch das meist unbeabsichtigte Quetschen dieser staatenbildenden Insekten, beispielsweise durch darauf treten oder danach schlagen. Seltener kommen Stiche durch weitere dieser Tierfamilie (Ordnung) der Hautflügler zugehörige Vertreter wie Hummeln und sogar durch einige Ameisenarten vor. Die Körper der Betroffenen reagieren sehr unterschiedlich.

Zum einen reagiert der Körper auf das Stichgift dieser Insekten, zum anderen besteht darüber hinaus auch die Gefahr einer allergischen Reaktion.

Hinweis: Auf Stiche durch blutsaugende Insekten wird in diesem Artikel nicht eingegangen, siehe dafür direkt in den Artikeln über Stechmücken, Bremsen, Flöhe und Bettwanzen.

Inhaltsverzeichnis

Direkte Stichreaktion

  Das Stichgift von Bienen und Wespen verursacht starke Schmerzen sowie eine mitunter massive Schwellung, die erst nach einigen Tagen nachlässt. Sie kann bis zu fünf oder sechs Tage anhalten, am zweiten oder dritten Tag kann die Reaktion am stärksten sein. Die Wirkung ist jedoch abhängig von der Einstichstelle und der Menge des Giftes, so dass die Reaktion sehr unterschiedlich ausfallen kann.

Das Gift von Bienen und Wespen, aber auch von Hornissen, ist selbst bei einer größeren Anzahl von Stichen normalerweise nicht lebensgefährlich. Bei Allergikern dagegen kann bereits ein einziger Stich zu lebensbedrohlichen Reaktionen führen.

Allergische Reaktion

Wenn der Betroffene durch früher erfolgte Stiche sensibilisiert ist, kann bereits ein einzelner Stich zu einer allergischen (genauer: anaphylaktischen) Reaktion führen.

  Die Bandbreite reicht von einer lokal begrenzten Hautreaktion (Rötung, Schwellung, Quaddeln) über leichte Allgemeinreaktionen (Übelkeit, Kopfschmerzen, großflächige Hautreaktionen) und Atemnot bis hin zum lebensbedrohlichen anaphylaktischen Schock.

Eine anaphylaktische Reaktion kann unter Umständen sehr rasch auftreten.


Erste Hilfe bei Stichen

Sofortmaßnahmen

  • Mit einem Giftaussauger (z.T. auch Saugstempel genannt) das Insektengift direkt nach dem Stich aussaugen. Ist dieser nicht vorhanden, hilft auch ein Würfelzucker, den man auf die Wunde drückt, da durch die Kapillarwirkung und Lösungsfähigkeit des Zuckers in einer wässrigen Flüssigkeit etwas Gift aus der Wunde gesaugt wird. Danach kühlen (am besten mit Eis oder einem kalten Umschlag) und es stellt sich in der Regel keine Schwellung ein.
  • Nur bei einem Bienenstich (Honigbiene) bleibt der Stachel, da er Widerhaken hat, stecken. Zugleich wird auch die Giftblase aus dem Hinterleib der Biene gerissen. Deshalb ist es sinnvoll, den Stachel mitsamt der Giftblase so schnell wie möglich (innerhalb weniger Sekunden) zu entfernen. Ansonsten pumpt ein zusätzlicher Muskel den gesamten Giftblaseninhalt in die Stichwunde. Es bleibt also kaum Zeit, nach einer Pinzette oder anderem Hilfsmittel zu suchen. Am besten kratzt man beherzt mehrfach mit den Fingernägeln über die Stichstelle, auch ungesehen am Hals oder am Kopf. Hierdurch wird die eindringende Giftmenge und damit auch die Folgen, wie Schwellung und Schmerz deutlich reduziert. Erst danach hat man genügend Zeit - wo man es sonst nicht sieht, auch mit einem Spiegel - die Stichstelle genauer zu inspizieren. Meist wird dann der herausgekratzte Stachel mit der Giftblase am Finger entdeckt. Diese Methode hat sich in der imkerlichen Praxis als sehr vorteilhaft bewährt. Selbstverständlich sollte man nicht so stark kratzen, dass es blutet.
  • Schwellungen kühlen (Eis, kalte Umschläge)
  • Gegen Schmerz und Juckreiz kann man die Einstichstelle mit einem Antihistaminikum-Gel betupfen. Verschiedene Hausmittel (Ammoniaklösung, Zwiebel- oder Zitronensaft, angefeuchteter Würfelzucker) sind wissenschaftlich nicht anerkannt, aber möglicherweise einen Versuch wert. Honig, vorzugsweise fester, kann das Gift teilweise entziehen.
  • Bei Stichen in den Mund bzw. im Rachenraum (etwa beim „Mittrinken“ einer Wespe) besteht die Gefahr, dass durch die Schwellung die Atemwege verlegt werden. Sofort großzügig kühlen (kalte Umschläge, Eiswürfel lutschen) und den Rettungsdienst verständigen! Treten Schluckbeschwerden auf, sollte allerdings kein Eis mehr gelutscht werden, damit kein Eis oder Schmelzwasser in die Atemwege gelangt.
  • Eine anaphylaktische Reaktion kann unter Umständen sehr rasch auftreten, so dass man im Zweifelsfall rasch den Rettungsdienst rufen sollte. Menschen, bei denen eine allergische Schockreaktion, die lebensbedrohlich ist, bekannt ist, wird gegebenenfalls eine Fertigspritze mit Adrenalin verschrieben, die sie bei sich führen sollten, um im Bedarfsfall die Schockreaktion abmildern zu können.

Vorsichtsmaßnahmen, um Insektenstichen vorzubeugen

      In den Monaten Mai bis Juli treten bevorzugt Stichunfälle mit Bienen, von Juli bis September Stichunfälle mit Wespen auf. Der Insektengiftallergiker sollte folgende Verhaltensregeln beachten:

  • Ruhe bewahren - Bienen und Wespen greifen nur selten an, wenn sie sich nicht bedroht fühlen.
  • Nicht nach Bienen oder Wespen schlagen
  • Bienen und Wespen nicht anpusten, um sie zu vertreiben - das macht sie nur aggressiv.
  • Blühende Bäume und Blumen, überreifes Fallobst, offene Müllbehälter meiden
  • Haarsprays und Parfums, übermäßig riechende andere Zubereitungen wie Sonnenschutzmittel oder Shampoos nicht verwenden
  • Schlafräume von Bienen und Wespen frei halten
  • Abfallbehälter im Haus verschlossen halten
  • Nicht barfuß gehen, vor allem nicht in blühenden Wiesen
  • Weite Kleider, schwarze Stoffe und farbige Blumenmuster meiden. Geeignet sind weiße, grüne oder hellbraune Stoffe.
  • Nicht im Freien essen. Süßigkeiten, Marmelade und Fleisch nicht offen liegen lassen.
  • Getränke, vor allem süße Limonaden, nicht aus Dosen oder undurchsichtigen Flaschen trinken. Zumindest die Öffnung abdecken oder einen dünnen (!) Trinkhalm verwenden.

Siehe auch

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Insektenstich aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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