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InsektengiftallergieUnter einer Insektengiftallergie versteht man allergische Reaktionen auf Insektengifte. Solche kommen vorwiegend nach Stichen von Bienen, Wespen, seltener auch Hornissen und Hummeln vor. Diese Insekten haben eine spezielle Verteidigungsstrategie entwickelt, bei der nur die Weibchen mit einem Stachel eine artspezifische Giftmischung unter die Haut spritzen. Entwicklungsgeschichtlich war der Stachel zunächst eine Legeröhre von weiblichen Insekten zur Eiablage, erst später diente er durch Kopplung an Giftdrüsen als Waffe zur Verteidigung. Bei Arbeiterinnen, also unfruchtbaren Weibchen staatenbildender Insekten, dient der Stachel jetzt nur noch als Waffe. Es gibt auch Ameisenarten die stechen können, beispielsweise die Große Knotenameise[1]. In seltenen Fällen kann auch ein solcher Stich eine allergische Reaktion auslösen.[2] Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Allergene
Da ein Teil des Allergenspektrums zwischen Bienen und Wespen überlappt, können bei einzelnen Allergikern gleichzeitig allergische Reaktionen sowohl nach Bienen- als auch nach Wespenstichen ausgelöst werden. Das Allergenspektrum der Hornissen entspricht weitgehend dem der Wespen. Während zur Entwicklung einer Sensibilisierung gegenüber Pollen, Tierhaaren oder Hausstaubmilben, eine genetische Bereitschaft (Atopie) vorhanden sein muss, ist diese Vorbedingung zum Erwerb einer Insektengiftallergie nicht notwendig. Der Weg zur Sensibilisierung geht bei Insektengiften unter Umgehung des in der Haut (und Schleimhaut) gelegenen Immunsystems (Injektionsallergen). Klassifikation allergischer Insektenstichreaktionen
In der Bundesrepublik sterben jährlich ca. 10−20 Personen an überschießenden allergischen Reaktionen in der Folge von Insektenstichen, wobei allerdings von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen wird.[3], [4] TherapieDa Insektengift-Allergien potentiell lebensbedrohlich verlaufen können, ist es wichtig, dass alle Stichreaktionen, bei denen zu einer maximal handflächengroßen Schwellung noch weitere Reaktionen (wie zum Beispiel Atemnot, Bauchbeschwerden, Schwindel, Kreislaufprobleme oder gar Bewusstlosigkeit) aufgetreten sind, durch einen Facharzt allergologisch abgeklärt werden. Bei dem Vorliegen einer Bienengift- oder Wespengiftallergie ist das Mitführen einer „Notfall-Apotheke“ erforderlich (diese enthält in der Regel ein (flüssiges) Antihistaminikum, ein (flüssiges) Kortison-Präparat sowie ein Adrenalin-haltiges Medikament (in Form eines Sprays oder einer Fertigspritze). Die Behandlung einer Insektengiftallergie erfolgt durch eine spezifische Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt. Sie benötigt in der Regel 3 - 5 Jahre und zeigt sehr gute Ansprechraten von über 90% Schutz. Beim Vorliegen einer Insektengiftallergie sollten besonders gefährdete oder besonders besorgte Allergiker auch eine „Schnell-Hyposensibilierung“ in Erwägung ziehen, bei der das Therapieziel innerhalb weniger Tage bis Wochen erzielt werden kann. Eine solche Therapie muss aufgrund des deutlich erhöhten Therapie-Risikos durch erfahrene Allergologen in einer Klinik durchgeführt werden, damit Spezialisten bei einer anaphylaktischen Reaktion sofort optimal eingreifen zu können. Als „natürliches Modell“ einer Hyposensibilisierung können die Imker gelten: auch sie erwerben durch regelmäßige und in kurzen Abständen erhaltene Bienenstiche eine spezifische Toleranz gegenüber Bienengift. Dennoch ist selbst bei ihnen eine spontane, allergische Reaktion nicht auszuschließen. Siehe auchEinzelnachweise
Kategorien: Allergologie | Immunologie |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Insektengiftallergie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |