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Impetigo contagiosa



Klassifikation nach ICD-10
L01.0 Impetigo contagiosa
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Impetigo contagiosa ist eine hochinfektiöse bakterielle Hautinfektion, die hauptsächlich bei Kindern sowie Neugeborenen auftritt und deren Symptome besonders stark im Bereich des Gesichts und der Extremitäten zu sehen sind. Synonym werden die Begriffe Impetigo vulgaris, auch „Grindblasen“, „Grindflechte“, „Borkenflechte“ oder „Schleppe“ verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Ursache

Ursache der Infektion sind meistens Bakterien (Staphylokokken) (Impetigo contagiosa staphylogenes), gelegentlich auch Streptokokken Gruppe A (Impetigo contagiosa streptogenes). Am häufigsten sind Kinder betroffen; die Erkrankung kann aber auch in allen anderen Altersgruppen auftreten. Die Krankheit wird leicht durch körperlichen Kontakt als Schmierinfektion übertragen (Schulen, Kindergärten, Geschwister). Sie beginnt auf scheinbar gesunder Haut, kommt aber am häufigsten nach kleineren Verletzungen, z. B. nach Kratzen oder Jucken, vor. Eine Häufung ist bei Kindern mit atopischem Ekzem zu beobachten.

Symptome

 

Grundsätzlich unterscheidet man eine kleinblasige (Streptokokken) und eine großblasige (Staphylokokken) Variante. Auf der Haut bildet sich zunächst ein juckender roter Ausschlag mit dünnwandigen flüssigkeits- oder eitergefüllten kleinen Bläschen (Pusteln). Wenn diese platzen oder aufgekratzt werden, setzen sie weitere Erreger frei, durch die eine Übertragung auf andere Hautstellen und andere Menschen stattfindet. Durch Eintrocknung der Blasen entstehen honigfarbene Krusten. Löst man diese ab, beginnen die Stellen zu nässen und es entstehen weitere Krusten.

Beim ausgedehnten großblasigen Typ kann zusätzlich leichtes Fieber und Lymphknotenschwellung in der betroffenen Region auftreten.

Therapie

Das Verbinden bzw. Abdecken und Vermeiden von Kratzen sind die wichtigsten Maßnahmen, weil die Impetigo contagiosa meist von allein abheilt. Nach der Behandlung mit antibiotikahaltigen Salben lösen sich die Hautschuppen und -krusten von der gesunden Haut, sodass sie entweder abfallen oder von Hand entfernt werden können. Desinfizierende Lösungen, Bäder und Umschläge können ergänzend eingesetzt werden.

Gleichzeitig unterstützen hygienische Maßnahmen die Behandlung: Die Vermeidung des Kratzens der betroffenen Hautstellen, regelmäßiges Händewaschen sowie regelmäßiges heißes Waschen der am Körper anliegenden Bekleidung und der Handtücher dämmen die Infektion ein und verhindern weitere Ansteckungen. Die Fingernägel des Betroffenen sollten kurz geschnitten werden, damit die Möglichkeit des Kratzens und somit einer Weiterverbreitung reduziert wird.

Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen dürfen vom Patienten erst nach Abheilen der infizierten Hautstellen wieder besucht werden.

Bei fortgeschrittenen Fällen müssen Antibiotika (z. B. Cephalosporine) eingenommen werden.

Verlauf

Die Inkubationszeit beträgt zwischen zwei und zehn Tagen, unter Umständen auch länger. Die Erkrankung ist so lange infektiös, bis die offenen, eitrigen Hautstellen abgeheilt sind.

Bei konsequent angewandter Therapie heilt die Impetigo contagiosa in der Regel folgenlos aus. Selten greifen die Erreger auf tiefere Hautschichten über und verursachen Nagelbett- oder Nagelfalzentzündungen.

Bei zirka 5 Prozent der Patienten tritt nach dem Infekt (nur bei der kleinblasigen Form) eine Entzündungsreaktion der Niere auf (Poststreptokokken-Glomerulonephritis). Diese heilt meistens folgenlos aus.

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Impetigo_contagiosa aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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