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IHE



IHE (Abkürzung für Integrating the Healthcare Enterprise) ist eine Initiative mit dem Ziel die medizinische Bild- und Datenverarbeitung weiter zu standardisieren und zu harmonisieren. Insbesondere soll erreicht werden, dass Computersysteme unterschiedlicher Anbieter einen gemeinsamen Mindeststandard für die Zusammenarbeit zur Verfügung stellen.

Sie wurde 1997 von der HIMSS (Healthcare Information and Management Systems Society, US-amerikanische Herstellervereinigung) und der RSNA (Radiological Society of North America) gegründet. Die Initiative wird gemeinsam von Herstellern im Bereich der medizinischen Bildgebung und Kommunikation getragen und von verschiedenen medizinischen Fachgesellschaften unterstützt.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

IHE ist international in der amerikanischen Initiative organisiert, zusätzlich gibt es nationale Organisationen wie z. B. IHE-Europe. Diese spalten sich teilweise weiter auf in Landesorganisationen wie z. B. IHE-Deutschland oder IHE-UK.

Arbeitsergebnisse und Vorgehensweise

Die IHE veröffentlicht Rahmenstandards (Technical Frameworks) als Leitlinien für die Zusammenarbeit verschiedener Informationssysteme. Die Frameworks werden in verschiedenen Arbeitsgruppen erstellt und dann zur öffentlichen Kommentierung und Diskussion ins Netz gestellt. Anschließend werden Beispielimplementierungen getestet (Trial Implementation). Die daraus gewonnenen Erfahrungen gehen dann wieder in die Frameworks ein. Bestehende Standards, vor allem die verbreiteten HL7 und DICOM werden beibehalten und erweitert.

  1. Cardiology Framework (für den Bereich Kardiologie)
  2. IT Infrastructure Framework (für den Bereich der Krankenhaus-Informationssysteme)
  3. Laboratory Framework (für den Bereich Labormedizin)
  4. Patient Care Coordination Framework (für niedergelassene Ärzte bzw. Praxen)
  5. Radiology Framework (für den Bereich Radiologie)

Jeder Rahmen umfasst mehrere sogenannte Profile. Ein Profil beschreibt einen Arbeitsablauf aus der realen Welt, z. B. die Aufnahme, Speicherung, Verteilung und Beurteilung eines Röntgenbildes. Dabei werden die Kommunikationsabläufe zwischen verschiedenen Informationssystemen definiert.

Zu einem Profil gehören bestimmte Rollen oder Funktionen (Actors). Ein einzelner Computer kann mehrere Rollen einnehmen, z. B. kann er Actor der Bildverteilung und Actor der Bildarchivierung sein. Zwischen den Actors werden Transaktionen definiert. Eine Transaktion kann zum Beispiel die Anforderung bestimmter Daten oder die Bekanntgabe eines Status sein. Es wird genau beschrieben, aus welchen Schritten und über welche Schnittstellen die Information transportiert werden soll. Dieselbe Transaktion kann in mehreren Profilen vorkommen, selbst in unterschiedlichen Frameworks. Zum Beispiel kommt die Transaktion „Patient Registration“ in nahezu allen Frameworks vor.

Firmen können in Form von sogenannten Integration Statements die Konformität ihrer Produkte zu einem oder mehreren IHE-Profilen garantieren.

Connect-a-thon

Einmal pro Jahr veranstalten IHE-USA, IHE-Europe und IHE-Japan einen sogenannten Connect-a-thon (auch Connectathon geschrieben). Auf einem Connect-a-thon haben Hersteller und Softwareentwickler die Möglichkeit, die von ihnen unterstützten IHE-Profile untereinander zu testen. Voraussetzung zur Teilnahme ist ein erfolgreicher Testlauf gegen eine Referenzsoftware (z. B. MESA-Tools), die von IHE zur Verfügung gestellt wird.

  • Ergebnisse vergangener Connect-a-thons
  • Photos

Siehe auch

  • DICOM – Internationaler Kommunikationssstandard in der Radiologie
  • HL7 – Industriestandard für den Datenaustausch zwischen Krankenhausinformationssystemen
  • OASIS – Industriestandard zum Austausch elektronischer Geschäftsdaten

Quellen

  • IHE Around the World, von Paul Vegoda [1]
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel IHE aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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