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Schlafstörung
Zu den Insomnien (ungenau: Schlaflosigkeit) zählen Schwierigkeiten beim Einschlafen, Störungen des Durchschlafens und vorzeitiges Erwachen. Zu den schlafbezogenen Atmungsstörungen unter anderem die Schlafapnoe (vorübergehened Atemstillstände im Schlaf, meist mit Schnarchen verbunden). Als Hypersomnie wird übermäßiges Schlafen bezeichnet. Zirkadiane Schlafstörungen findet sich zum Beispiel bei Schichtarbeit oder Jet Lag. Parasomnien sind sogenannte Arousalstörungen aus dem Schlaf wie Schlafwandeln (Somnambulismus), Alpträume, nächtliches Aufschrecken (Pavor nocturnus), nächtliches Zähneknirschen (Bruxismus). Unter schlafbezogenen Bewegungsstörungen fällt zum Beispiel das Syndrom der unruhigen Beine (Restless-Legs-Syndrom). Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Schlafstörungen bei Säuglingen und KleinkindernNeugeborene haben noch keinen Tag/Nacht-Rhythmus. Sie schlafen zwischen 12 und 20 von 24 Stunden in mehr oder weniger langen Abschnitten, unterbrochen fast nur durch die Nahrungsaufnahme. Normalerweise werden mit zunehmendem Alter die Anteile des nächtlichen Schlafs immer länger, die des Tagschlafs immer kürzer. Manchen Kindern gelingt dieser Übergang nicht, sie wecken ihre Eltern bis ins Kindergartenalter hinein noch mehrmals in der Nacht. In den Fällen sind oft verhaltenstherapeutische Ansätze erfolgreich. Schlafstörungen bei Jugendlichen und jüngeren ErwachsenenErst wenn schlaflose Nächte aus Kummer, Freude, Sorgen, wegen eines aufregenden Erlebnisses usw. die Leistungsfähigkeit am Tag anhaltend behindern, haben sie Krankheitswert. Oft helfen schlafhygienische Maßnahmen und korrigierter Lebensstil (regelmäßige Schlafenszeiten, weniger belastende Arbeit oder Privatleben, am besten kein Alkohol, Nikotin, Amphetamine, Koffein etc.). Schlafmittel helfen nur kurzfristig, da sie die eigentliche Ursache nicht beseitigen. Schlafmittel, die der Gruppe der Benzodiazepine zugehörig sind, machen ab einem bestimmten Zeitpunkt körperlich abhängig und verschlimmern dadurch den Zustand ungewollt. Schlafstörungen bei jungen Menschen können allerdings auch auf hormonelle Fehlfunktionen (z.B. der Schilddrüse) beruhen, was in letzter Zeit als Ursache zugenommen haben soll. Die Pubertät kann bei Jungen und Mädchen gleichermaßen ohne genauere Ursachen zu Schlafstörungen führen. Schlafstörungen bei älteren MenschenBei älteren Menschen sind die häufigsten Ursachen für Schlafstörung zu viel Schlafenszeit und zu wenig Betätigung tagsüber. Einerseits ist für alte Menschen der Tag oft langweilig oder eine Last, weshalb sie möglichst früh ins Bett und möglichst spät aufstehen möchten. Andererseits glauben viele, dass sie noch gleich viel Schlaf brauchen wie 20 Jahre zuvor, als sie noch voll im Berufsleben standen. So verbringt jemand, der ein tatsächliches Schlafbedürfnis von vielleicht 6 Stunden hätte, tatsächlich 9 Stunden im Bett. Da man auf Dauer nicht mehr als nötig schlafen kann, führt Überlänge zu sehr schlechter Schlafqualität. Der Konsum von Schlaftabletten, die noch in den Tag hinein wirken, baut einen Teufelskreis aus Müdigkeit, Mittagsnickerchen und zunehmender nächtlicher Schlaflosigkeit mit steigendem Schlafmittelkonsum auf. Oft kann auch die im Körper stattfindende hormonelle Umstellung, besonders bei Frauen in der Menopause zu Schlafstörungen führen. Arten von nichtorganischen SchlafstörungenEinschlafstörungBetroffene liegen quälend lange wach, in Extremfällen sogar stundenlang, bis sie einschlafen, oft nach ungewohnter körperlicher oder geistiger Anstrengung. Teilweise fühlen sie sich unruhig und machen sich in dieser Wachphase viele Gedanken. Sie können nicht abschalten und sagen sich, dass es vernünftiger ist, einzuschlafen. In Extremfällen kommt es zu einer Art Schlaflosigkeit. Die eine Seite versucht einzuschlafen, die andere hält sie davon ab. Die Gedanken und Gefühle, die normalerweise im REM-Schlaf verarbeitet werden, kommen quälend in unwirklichen Phantasien vor das innere Auge des Betroffenen. Ab etwa 3 Stunden Schlaflosigkeit ist es beinahe unmöglich, noch einzuschlafen. Oft schlafen betroffene Personen die ganze Nacht nicht ein. Besonders unangenehm ist daraufhin der nächste Tag. Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen und andere leiden sekundär unter den Folgen von Schlafstörungen, weil sie mit der Unkonzentriertheit der Betroffenen umgehen müssen. Von Einschlafstörungen betroffene Menschen haben eine sehr viel höhere Gefahr, manisch oder chronisch depressiv zu werden. DurchschlafstörungDer Schlaf ist oberflächlich und undurchgängig, man wacht häufig auf, jedoch ohne körperliche Ursachen, wie Durst oder Harndrang. Vorzeitiges ErwachenMan wacht nach objektiv und subjektiv zu kurzem Schlaf auf und kann nicht mehr einschlafen. Der Betroffene liegt im Bett, wünscht sich, wieder einzuschlafen und liegt quälend lange wach. Unter vorzeitigem Erwachen leiden häufig ältere Menschen (siehe auch: senile Bettflucht). AlbtraumHauptartikel: Albtraum Albträume sind furchterregende Träume, die, wenn sie sich wiederholen, einen gewissen Leidensdruck erzeugen. Sie treten meist vor oder nach belastenden Ereignissen (zum Beispiel Autounfall, Prüfung, Operation) oder nach einer überstandenen Krankheit auf. Auch Alkohol- oder Drogenkonsum kann zu Albträumen führen. Die meisten sind harmlos und werden vergessen, aber manche Albträume werden von einigen Menschen bis ins kleinste Detail im Langzeitgedächtnis gespeichert und verweilen dort das ganze Leben des Menschen. Schlafwandeln (Mondsucht, Nachtwandeln, Somnambulismus)Hauptartikel: Somnambulismus Auch das Schlafwandeln (Somnambulismus) wird zu den nichtorganischen Schlafstörungen gerechnet. Dabei geht der Betroffene „wie im Traum“ in der Wohnung herum und scheint teilweise planvoll zu handeln. Dabei kann es durchaus zu Selbstgefährdung (wie Stürzen oder Verletzungen) oder Fremdgefährdung kommen. Nach dem Aufwachen können sich viele an nichts mehr erinnern. HypersomnieDie Betroffenen leiden unter einem vermehrten Schlafbedürfnis, klagen aber am nächsten Tag trotzdem über Müdigkeit und Erschöpfung. Hypersomnie kann auch organische Ursachen haben. Zu nennen ist hier das Schlafapnoe-Syndrom (lautes Schnarchen mit Atempausen),das Upper-airway-resistance-Syndrom (Schnarchen mit Anstrengung bei der Einatmung) außerdem kommen u.a. Narkolepsie oder das Restless-Legs-Syndrom neben der Adipositas assoziierten Hypoventilation infrage. Nichtorganische Ursachen
Organische Ursachen
Komplikationen bei nichtorganischen Schlafstörungen
Behandlung nichtorganischer SchlafstörungenSchlaffördernd wirkt alles, was der Entspannung und dem seelischen Ausgleich dient und wird der Schlafhygiene zugeordnet. Man muss innerlich und äußerlich „loslassen“ können, um Ruhe zu finden. Viele Menschen bevorzugen dafür Kuschelstimmungen, individuelle Arm- und Beinhaltungen; eigene Kissen oder Decken, die umschlungen werden.
Da vor allem psychische Probleme zu Schlafstörungen führen, kann die Nacht zu einem wichtigen Problemhelfer werden. Es ist still, der Partner schläft und die Kinder schlafen, man ist ungestört und kann über sich selbst nachdenken. Es kann hilfreich sein, die Sorgen und Probleme, die Zwischenbilanzen und Entscheidungen (am besten kleine Schritte) aufzuschreiben. Dazu kann ein Schlaftagebuch nützlich sein. Siehe auch: senile Bettflucht Literatur
Quellen
Kategorien: Schlafstörung | Psychische Störung |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Schlafstörung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |