Meine Merkliste
my.bionity.com  
Login  

Hyperemesis gravidarum



Klassifikation nach ICD-10
O21.0 Leichte Hyperemesis gravidarum
O21.1 Hyperemesis gravidarum mit Stoffwechselstörung
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Als Hyperemesis gravidarum wird ein übermäßiges und anhaltendes, oft morgendliches Erbrechen auch bei leerem Magen bezeichnet, das vor allem im ersten Schwangerschaftsdrittel (Trimenon) auftritt. Im Gegensatz zum häufig vorkommenden Schwangerschaftserbrechen (Emesis gravidarum) kann es schwerwiegende Folgen mit erhöhter Gefährdung von Mutter und Kind nach sich ziehen. Hyperemesis gravidarum ist eine Form der Frühgestose.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen

Die genaue Entstehung der Hyperemesis gravidarum ist noch unklar. Sicher spielen hormonelle Faktoren eine Rolle, da es zum Beispiel bei Mehrlingsschwangerschaften oder einer Blasenmole mit ihrem erhöhten HCG-Spiegel häufiger zu einer Hyperemesis kommt. Auf der anderen Seite wird das Erbrechen durch psychische Belastungen verstärkt, zum Beispiel bei ungewollter Schwangerschaft, Problemen mit dem Partner, erwartete Probleme mit dem Beruf durch das Kind oder finanzielle Sorgen.

Symptome und Diagnostik

Der Flüssigkeitsmangel führt zu einer Exsikkose (Austrocknung) mit einem Gewichtsverlust von mehr als 5% des Ausgangswertes vor der Schwangerschaft und einer trockenen Zunge sowie einer Kreislaufschwäche mit Tachykardie (schneller Puls) und Hypotonie (niedrigem Blutdruck). Elektrolytentgleisungen mit Hypochlorämie und Foetor ex ore (Acetongeruch) sowie Auftreten von Ketonkörpern und Zylindern im Harn und Protein-, Urobilinogen-, Porphyrinurie. Daneben tritt eine metabolische Alkalose auf. In Ausnahmefällen kommt es zu einer Verschlechterung des Allgemeinzustandes, Fieber, Ikterus und zerebralen Erscheinungen (wie Benommenheit und Delirium).

Die Diagnose der Hyperemesis gravidarum wird durch das klinische Bild sowie die Elektrolytstörungen im Laborbefund gestellt.

Behandlung

Vorrangig ist der Ausgleich von Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts (Elektrolytstörungen) durch Infusionen im Rahmen eines Krankenhausaufenthaltes. Anfangs ist meist eine vollständig parenterale Ernährung angezeigt. Eine medikamentöse Behandlung der Übelkeit, evtl. unterstützt durch eine Sedierung, erfolgt nur, wenn unbedingt nötig. Dann müssen für Schwangere geeignete Arzneimittel ausgewählt werden, z. B. Dimenhydrinat (etwa in Vomex A) oder Meclozin (etwa in Postadoxin N). Für den routinemäßigen Einsatz von Benzodiazepinen, Kortison und Serotonin-Rezeptor-Antagonisten gibt es keine gesicherten Grundlagen. Bei psychischen Störungen kann eine Psychotherapie angezeigt sein.

Quellen

  • Pharmainformation - Unabhängige Information für Ärzte, begründet von der Ärztekamer für Tirol, Jahrgang 18/Nr. 3
  • Seite einer von HG Betroffenen
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hyperemesis_gravidarum aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ihr Bowser ist nicht aktuell. Microsoft Internet Explorer 6.0 unterstützt einige Funktionen auf ie.DE nicht.