Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Hydrotherapie
Die Hydrotherapie (griechisch ύδρο-, idro-, „wasser-“, von altgriechisch ὕδωρ, hýdor, „Wasser“ und θεραπία, therapía, „die Therapie“) ist die methodische Anwendung von Wasser zur Behandlung akuter oder chronischer Beschwerden, Stabilisierung der Körperfunktionen (Abhärtung), zur Vorbeugung, Rehabilitation und Regeneration. Größtenteils wird der Temperaturreiz des Wassers, weniger der Druck oder der Auftrieb als therapeutischer Reiz ausgenutzt. Verwendet wird Wasser in allen 3 Aggregatzuständen: Eis, kaltes/temperiertes/warmes Wasser und Dampf. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Anwendungsformen
Behandlungsmethoden
Thermisch definierte Badformen: kalt <33°C - thermoneutral - 38°C > heiß WirkungenDie Applikation kalten Wassers bewirken zunächst eine lokale Vasokonstriktion (Verengung) der Hautgefäße, sodann eine Vasodilation (Gefässerweiterung) mit reaktiver Erwärmung. Angenommen wird eine analgetische und antiphlogistische Wirkung bei akuten Enzündungsprozessen. Eine generelle Kreislauf- und Atemanregung soll eine weitere Folge der dauerhaften Anwendung einer Kaltwasserapplikation sein. Bei der Anwendung warmen Wassers kommt es nur zur Dilatation der Hautgefässe und dadurch zu einer verstärkten Durchblutung der Muskulatur. Historisches
Wasserbehandlungen sind schon seit Jahrtausenden Bestandteil der Badekultur. So glaubten bereits die Griechen, dass das Wasser Heilkraft besitze. Auch die Römer bauten öffentliche Bäder, die sich zur Erholungs- und Gesellschaftszentren der Städte entwickelten (= Vorläufer der heutigen Kurorte). Als Vater der Hydrotherapie wird der römische Ehrenbürger Antonius Musa angesehen, von dem berichtet wird, dass er 23 v. Chr. den Kaiser Augustus mit kalten Bädern geheilt hat. Im 15. Jahrhundert wurde der Ruf der Hydrotherapie geschädigt, weil man glaubte, Wasser übertrage Infektionskrankheiten. Erst im 18. Jahrhundert wurde sie wieder beliebter. Als tatsächliche Begründer der "Wassertherapie" bzw. Hydrotherapie in Deutschland gelten die niederschlesischen Ärzte Siegmund Hahn (1664-1742) und besonders dessen Sohn Johann Siegmund Hahn (1696-1773), dessen Buch von 1738 erst - 100 Jahre später - 1849 der damalige Philosophie-Student Sebastian Kneipp (1821-1897) in der Münchener Hofbibliothek fand und daraus später seine eigene Therapie entwickelte. Beide "Wasserhähne" waren Stadtphysikus in Schweidnitz. Vincenz Prießnitz (1799-1851) behandelte seine eigenen Beschwerden mit kalten Kompressen und hatte damit Erfolg. Er gründete ein Therapiezentrum, in dem er versuchte, seine Patienten mit drastischen Methoden abzuhärten. Beispielsweise schnallte er sie auf eisernen Liegen fest und ließ eisiges Wasser aus 6m Höhe auf sie herabschütten. Pfarrer Sebastian Kneipp wandte weniger heftige Methoden der Abhärtung an. Auch er hatte Kaltwasserbehandlung erstmals erfolgreich an sich selbst getestet. Um seine Tuberkulose zu behandeln, stieg er jeden Tag in die eiskalte Donau. Seine hydrotherapeutischen Maßnahmen ergänzte er durch die Pflanzenheilkunde. Neben Laienmedizinern wie S. Kneipp und J.H. Franke gen. Rausse waren es dann auch Ärzte als "Wasserdoktoren" wie u.a Wilhelm Petri in Bad Laubach am Rhein und Josef Schindler in Tiefenbach/Böhmen und später in Gräfenberg i. Schlesien, die mit ihren Wasserkur-Erfolgen aufhorchen ließen. All diesen Therapien lag die Prämisse zugrunde, dass zahlreiche Krankheitszustände in der Verweichlichung ihre Ursache haben und dass es gilt durch Abhärtungsmaßnahmen der Verweichlichung entgegenzuwirken. Zum entscheidenden Durchbruch verhalfen der Hydrotherapie in Deutschland auf praktischer Basis Karl Friedrich Ferdinand Runge (1835-1882) in seiner Wasser-Heilanstalt in Nassau a.d. Lahn und in Österreich-Ungarn auf wissenschaftlich- theoretischer Grundlage der Kurarzt und Naturheilkundige Wilhelm Winternitz, der in Kaltenleutgeben bei Wien selbst eine Wasser-Heilanstalt besaß und als erster Mediziner im deutschsprachigen Raum im Jahr 1899 einen Lehrstuhl für Hydrotherapie als ordentl. Professor an der Universität Wien erhielt. Zitate
aus: Sebastian Kneipp, So sollt ihr leben! Winke und Rathschläge für Gesunde und Kranke. 4. Auflage Kempten 1897, S. 351ff. (Faksimile-Ausgabe: ISBN 3-88140-066-4) Siehe auchLiteratur
|
|||||||||||||||||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hydrotherapie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |