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Hydromorphon
Der Wirkstoff Hydromorphon ist in Deutschland für vier Präparate zugelassen: Als Injektionslösung unter den Namen Dilaudid® mit 2mg/1ml pro Ampulle, als Kapseln mit 1,3mg und 2,6mg (Palladon®) und als Retardkapseln (Palladon retard®), in den Dosierungen 4mg, 8mg, 16mg oder 24mg Hydromorphon pro Retardkapsel. Seit neuestem gibt es von Janssen-Cilag ein weiteres Retardpräparat mit dem Namen Jurnista® in Dosierungen bis zu 64mg Hydromorphon pro Retardtablette.
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
WirkmechanismusOpioidanalgetika ahmen die Wirkung endogener Opioidpeptide (Endorphine, Enkephaline, Dynorphine) nach. Dadurch wird einerseits die Weiterleitung des Schmerzreizes gehemmt und andererseits das Schmerzempfinden im Thalamus und im limbischen System verändert. Die pharmakologische Wirkung von Hydromorphon ist ähnlich der des Morphins. Es ist aber etwa 7,5-mal so potent. Die Metabolisierung läuft hauptsächlich über Glucuronidierung ab, Hauptmetabolit ist Hydromorphon-3-Glucuronid - anders als bei Morphin wird kein 6-Glucuronid Morphin-6-Glucuronid Metabolit gebildet. Insbesondere die sedierende Wirkung ist gegenüber der des Morphins deutlich geringer. Ob Hydromorphon über das Cytochrom P 450-System abgebaut wird, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. DosierungStandarddosierung Retardkapseln in Deutschland: - Palladon retard: Retard-Kapseln zu 2 mg (nicht in Deutschland) - Wirkeintritt: 2 Stunden 4 mg (hellblau) - Einnahme: alle 12 Stunden 8 mg (rosa) - Wirkdauer: 12 Stunden 16 mg (braun) 24 mg (dunkelblau) - Palladon schnellwirksame Kapseln: 1,3 (rosa) - Wirkeintritt: 30 Minuten 2,6 (rot) - Wirkdauer: 4 Stunden - Einnahme: nach Bedarf (Vorschrift des Arztes) - Jurnista Retard-Kapseln zu 8,16,32 und 64mg : Einnahme 1 x täglich ( 24 h Wirkdauer ) Die Dosierung muss jedoch wie bei allen zentral wirksamen Analgetika individuell erfolgen.
WechselwirkungenHydromorphon verstärkt die Wirkung von Tranquilizern, Anästhetika, Hypnotika, Sedativa, Alkohol, Muskelrelaxantien und Antihypertensiva.
NebenwirkungenWie bei allen stark wirkenden Opioid-Analgetika: Obstipation, Übelkeit und Erbrechen. Ebenso kann es zu Benommenheit, Stimmungsveränderungen sowie zu Veränderungen des endokrinen und autonomen Nervensystems kommen. Bei Überdosierung kann es zu Miosis, Atemdepression und niedrigem Blutdruck kommen. Weitere Angaben sind den veröffentlichten Fachinformationen zu entnehmen. PharmakokinetikNach der Resorption unterliegt Hydromorphon der Metabolisierung in der Leber und ist danach nur mehr zu etwa 50% bioverfügbar. Proteinbindung: ca. 7% maximale Plasmakonzentration nach ca. 1h terminale β-Halbwertszeit: ca. 1h Ausscheidung: vorwiegend renal
Kategorien: ATC-N02 | Arzneistoff | Opioid |
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