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Horst Kächele



Horst Kächele (* 1944 in Kufstein) ist ein österreichischer Arzt, Psychoanalytiker, Hochschullehrer und ein Verfechter empirisch fundierter psychoanalytischer Forschung. Er leitet - als Nachfolger von Helmut Thomä - die Abteilung Psychotherapie und Psychosomatische Medizin der Universität Ulm.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Seine psychoanalytische Ausbildung absolvierte Horst Kächele in den 70er Jahren in Ulm. Er engagierte sich für die empirische Psychotherapieforschung, die damals von der institutionalisierten Psychoanalyse noch skeptisch betrachtet wurde. Auch vertrat er die Auffassung, dass es der Psychoanalyse geschadet habe, sich vom akademischen Wissenschaftsbetrieb abzukoppeln und in eigenen Instituten zu organisieren. Kächele war in den neunziger Jahren Präsident der Society for Psychotherapy Research und hat sich auch um die Förderung der Psychoanalyse in den Nachfolgestaaten der Sowjetunion und im ehemaligen Ostblock verdient gemacht. Mit Helmut Thomä, seinem Vorgänger am Ulmer Lehrstuhl, verbindet ihn der Grundsatz, dass die Hypothesen der Psychoanalyse sich empirisch bewähren müssen.

Mit zahlreichen Veröffentlichungen erwarben sich Thomä und Kächele internationale Anerkennung. Ihr Lehrbuch über die Psychoanalytische Therapie wurde inzwischen in zehn Sprachen übersetzt. Andererseits provozierte die Ulmer Schule der Psychoanalyse auch den Widerstand einiger Kollegen. Im Paradigma der empirischen Fundierung von Psychoanalyse, im Intersubjektivismus und ihrer Verwissenschaftlichung der Ausbildung sah man eine Abwendung vom klassischen Erbe.[1]

Ehrung

2002 Internationaler Sigmund-Freud-Preis für Psychotherapie

Wichtige Publikationen

  • Der Begriff psychogener Tod in der medizinischen Literatur, München, 1969
  • Maschinelle Inhaltsanalyse in der psychoanalytischen Prozessforschung, Ulm 1986
  • Bewältigung und Abwehr, Berlin 1988
  • Psychoanalytic process research strategies II. Elektronische Ressource, Ulmer Textbank 1999
  • Was träumte Freud? Ulm 1999
  • Medizinische Servonen Psychosoziale, anthropologische und ethische Aspekte prothetischer Medien in der Medizin. Hg. mit G. Allert. Stuttgart, New York 2000, ISBN 3-7945-2079-3
  • Psychoanalytische Therapie, gemeinsam mit Helmut Thomä, 3-bändiges Lehrbuch, 3., überarb. und aktualisierte Aufl., Heidelberg 2006

Quellen

  1. http://www.balint-stiftung.de/dl/Sigmund_Freud_Preis.pdf
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Horst_Kächele aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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