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Hirsutismus



Hirsutismus ist der übermäßige Haarwuchs mit männlichem Verteilungsmuster bei Frauen, der entweder durch die vermehrte Bildung männlicher Sexualhormone (Testosteron) oder aber durch psychogene Faktoren wie sozialer Stress oder ein Angstsyndrom ausgelöst werden kann. Nicht mit dem Hirsutismus zu verwechseln ist die Hypertrichose.

Ein typisches Kennzeichen des Hirsutismus ist der Damenbart.

Hirsutismus kann verschiedene Ursachen haben:

Hirsutismus ist häufig mit Übergewicht und Insulinresistenz vergesellschaftet.

Inhaltsverzeichnis

Gesellschaftliche Akzeptanz

Aufgrund gesellschaftlicher Normen wird ein Damenbart häufig als unschicklich betrachtet. Daher wird versucht, ihn mit den verschiedensten Mitteln „unsichtbar“ zu machen (Blondieren) oder zu entfernen (Epilation).

Die mexikanische Malerin Frida Kahlo hat ihren „kleinen Bart“ bei Selbstporträts stets mitgezeichnet, was als Zeichen verstanden werden kann, dass ein Oberlippenflaum gerade bei dunkelhaarigen Frauen alles andere als ein Makel ist, sondern im Gegenteil sogar zur Schönheit der Person beitragen kann.

Bärtige Frauen waren ein wichtiger Bestandteil der sogenannten Freak-Shows, die im 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts durch die Lande zogen.

Therapie

Die betroffenen Frauen können unter ihrem Bartwuchs stark leiden. Der psychosoziale Druck kann so groß werden, dass manche sich sozial isolieren. Eingesetzt werden medikamentöse und mechanische Haarentfernung.

Medikamentöse Haarentfernung

  1. Antibabypille. Durch Östrogenersatz wird die körpereigene Hormonproduktion und damit auch die der Androgene vermindert.
  2. Metformin, ein Antidiabetikum, das die Insulinresistenz verbessert und damit auch den Haarwuchs reduziert (auch hohe Insulinspiegel verstärken einen Hirsutismus).
  3. Finasterid, ein 5α-Reduktase-Hemmer, der die Umwandlung von Testosteron zu Dihydrotestosteron (welches potenter als Testosteron ist) hemmt. Auch gegen Prostatahyperplasie verwendet.
  4. Cyproteronacetat, ein Antiandrogen, welches den Androgenrezeptor blockiert. Wird auch in der Psychiatrie bei sexuellen Verhaltensstörungen verwendet.
  5. GnRH-Analoga, langwirkende künstliche Hormone, die die Freisetzung anderer Hormone senken, sodass die Ovarien weniger stimuliert werden und weniger Androgene produzieren. Wird auch bei Prostatakrebs eingesetzt.
  6. Eflornithin, ein Enzymblocker, welcher den Haarwuchszyklus hemmt und die Neubildung von Haaren unterdrückt. Als Creme zweimal täglich auftragen.

Alle Antiandrogene wirken teratogen (fruchtschädigend) und dürfen nur eingenommen werden, wenn eine Schwangerschaft sicher auszuschließen ist. Ein Effekt auf den Haarwuchs ist meist erst nach 4-6 Monaten zu erwarten und verhindert meist nur eine weitere Verschlimmerung. Einmal voll ausgebildete Barthaarfollikel bilden sich nicht wieder zurück.

Mechanische Haarentfernung

Siehe hierzu Depilation und Epilation.

Siehe auch

Weiterführende Links

  • Hirsutism - Causes and treatments (homestead.com) (englisch)
  • Hirsutism (emedicine.com) (englisch)
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hirsutismus aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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