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GB-Viren
Die GB-Viren sind behüllte einzelsträngige-RNA-Viren mit positiver Polarität. Sie werden mittlerweile in drei verschiedene Spezies (A, B, C) unterteilt, die sich bezüglich ihres Wirtes und ihrer Pathogenität unterscheiden. Sie werden vorläufig der Familie Flaviviridae zugeordnet. Die Bezeichnung GB leitet sich von den Initialen des ersten Patienten ab, bei dem 1996 eine Isolierung des Virus gelang. Damals wurde die Isolation beim Menschen fälschlicherweise mit einer Hepatitis in Zusammenhang gebracht, woher noch die alte Bezeichnung Hepatitis-G-Virus (HGV) herrührt. Seit man bei Affen sehr ähnliche Viren (GBV-A und GBV-B) entdeckte, wird die menschliche Variante als GB-Virus C (GBV-C) bezeichnet. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
GB-Virus ADas GBV-A wurde in sechs Spezies von Neuweltaffen gefunden. Sie verursachen keine Hepatitis, auch nicht bei Infektion von nicht natürlich infizierten Primaten. Das GBV-A kann experimentell durch Blut übertragen werden, der natürliche Übertragungsweg ist jedoch nicht bekannt. Im Genom des GBV-A fehlt im Vergleich zu den Hepaciviren komplett das Gen für ein Kapsidprotein. [1] GB-Virus BDas GB-Virus B (GBV-B) ist eng mit dem Hepatitis-C-Virus (HCV) verwandt, aber noch deutlich als eigene Virusspezies abgegrenzt. Das GBV-B ist vorläufig der Gattung Hepacivirus zugeordnet. Es wurde in Neuweltaffen und Schimpansen nachgewiesen. [2] Bisher wurde nur ein Isolat des GBV-B gefunden, das in Tamarinen und Nachtaffen eine kurzzeitige, selbstlimitierende Hepatitis verursacht. GB-Virus CBeim Menschen kommt das GBV-C vor; es wird wie das GBV-A der Familie der Flaviviridae zugeordnet, jedoch noch keiner Gattung. Das GBV-C wurde 1996 fälschlicherweise als eigenständiger Erreger einer sogenannten Hepatitis G (HGV) angesehen. Charakteristischerweise fehlt den GBV-C-Isolaten das Startcodon für den Offenen Leserahmen (ORF). ÜbertragungDie Übertragung der GB-Viren geschieht über Blut und Blutprodukte und möglicherweise durch Kontaktinfektion beziehungsweise Schmierinfektion. Die Infektion mit GBV-C beim Menschen kommt etwas häufiger in Zusammenhang mit einer Hepatitis C vor und ist vor allem unter Drogenabhängigen verbreitet. In der Normalbevölkerung sind jedoch bereits etwa 60 % GBV-C infiziert ohne dass irgendeine Erkrankung damit assoziiert werden konnte. Unklar ist, welche Bedeutung dieses Virus beim Menschen hat, denn es gilt als unwahrscheinlich, dass es eine eigenständige Erkrankung verursacht. Sicher ist die Infektion nicht mit einer Hepatitis assoziiert, wie zunächst vermutet wurde. Der einzige klinische Effekt, der gezeigt werden konnte, ist dass HIV-Infizierte, bei denen GBV-C nicht nachweisbar ist, eine höhere HIV-Replikation zeigen als solche, bei denen GBV-C vorhanden ist. [3] Dieser suppressive Effekt des GBV-C auf HIV ist in seinem Mechanismus völlig ungeklärt. DiagnoseZum Nachweis der spezifischen Antikörper existierte kurzzeitig ein kommerzieller Test, der jedoch nach der Widerlegung eines Zusammenhangs mit einer Hepatitis wieder vom Markt genommen wurde. Die Virus-RNA des GBV-C kann bei wissenschaftlichen Fragestellungen in Speziallabors nachgewiesen werden. Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel GB-Viren aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |