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Helmut Kraatz



Helmut Kraatz (* 6. August 1902 in Wittenberg; † 13. Juni 1983 in Berlin) war ein deutscher Mediziner.

Leben

Helmut Kraatz wurde am 6. August 1902 in Wittenberg in der Schlossstrasse 3 geboren. Nach dem Besuch der Wittenberger Mittelschule und des Wittenberger Melanchthon-Gymnasiums, nahm er 1922 ein Medizinstudium in Halle, Berlin und Heidelberg auf. 1928 legte er sein Staatsexamen ab und promovierte zum Dr. med. an der Universität Heidelberg.

Im Anschluss daran betätigte er sich als Medizinpraktikant, später als Assistenzarzt am St. Georg Krankenhaus in Hamburg. 1929 erfolgt seine Approbation in Karlsruhe und er wird Schiffsarzt bei der HAPAG- Hamburg. 1930 als Assistenzarzt an der berühmten Universitätsfrauenklinik der Charité in Berlin, womit seine wissenschaftliche Tätigkeit begann und wo er später Oberarzt wurde. 1939 wurde er Facharzt für Frauenheilkunde und habilitierte sich 1940 an der heutigen Humboldt-Universität Berlin. Während der Zeit des zweiten Weltkrieges war er als Marinearzt von 1940 – 1944 eingesetzt.

1948 erhielt er eine Professur mit Lehrauftrag und wurde 1949 an den Lehrstuhl für Gynäkologie und Geburtshilfe der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg berufen, wo er von 1950–1951 Dekan der medizinischen Fakultät war. 1951 übernahm er den Lehrstuhl für Frauenheilkunde und die Leitung der Universitäts-Frauenklinik der Charité, wo er von 1954 bis 1956 Dekan der Medizinischen Fakultät der Humboldt-Universität war. Kraatz gehörte seit 1956 der Akademie der Wissenschaften an. 1961 wurde er zum Inhaber des Lehrstuhls für Frauenkrankheiten und Geburtshilfe. Er war in vielen Gremien des Gesundheitswesens der DDR und des Auslandes aktiv und galt als der bedeutendste Gynäkologe der DDR. Nach der Emeritierung 1970 wirkte er seit 1972 als Mitglied des Präsidiums des Kulturbundes der DDR und als Vorsitzender des Clubs der Kulturschaffenden „Johannes R. Becher“.

Durch den Wiederaufbau der Frauenkliniken in Halle und Berlin, sowie durch seine Kompetenz in der Gynäkologie, erhielt er verschiedene Auszeichnungen. So 1956 den Goethepreis der Stadt Berlin und die Humboldt-Universität, 1960 Nationalpreis II Klasse, 1962 Vaterländerdischer Verdienstorden in Silber und dazu 1977 Ehrenspange in Gold, 1963 Pirogow-Medaille der Akademie der medizinischen Wissenschaften der UdSSR, 1970 mit der Verleihung des akademischen Grades Dr. sc. med. durch den wissenschaftlichen Rat der Universität Berlin, 1972 Ehrenpromotion zum Dr. med. durch den wissenschaftlichen Rat der Universität Berlin und viele andere in und ausländische Ehrungen mehr.

Nach seinem Tode, am 13. Juni 1983 in Berlin, wurde 1985 der Helmut-Kraatz-Preis gestiftet. Dieser wurde vom verstorbenen Wissenschaftler, für Gelehrte die wesentliche Verdienste an der Entwicklung des Fachgebietes Gynäkologie haben, testamentarisch geschaffen.

Literatur

  • Helmut Kraatz: Zwischen Klinik und Hörsaal : Ein Frauenarzt sieht sich in seiner Zeit. Eine Autobiographie. Verlag der Nation. ISBN 3-373-00220-6


 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Helmut_Kraatz aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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