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Heinrich Julius TodeHeinrich Julius Tode (* 31. Mai 1733 in Zollenspieker bei Hamburg; † 30. Dezember 1797 in Schwerin) war ein deutscher Theologe, Pädagoge, Dichter, Mykologe, Architekt und Zeichner. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Tode“. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
LebenSchulzeit und StudiumHeinrich Julius Tode wurde in Zollenspieker, einem hamburgischen Dorf in den Vierlanden an der Elbe, geboren. Sein Vater war Johann Dieterich Tode, Elb- und Landzollverwalter, seine Mutter Agnese Marie, Tochter des Lauenburgischen Predigers Christian Schlöpken. Bereits als Kind war er hoch begabt und machte in den Vierlanden botanische Erkundungen. Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1744 zog seine Mutter nach Hamburg und wurde von der „Witwen-Versorgungsanstalt“ unterstützt. Die Aufwendungen für die neun Kinder waren jedoch so groß, dass Tode bereits als Jugendlicher als Nachhilfelehrer arbeiten musste. Nachdem er bereits das Johanneum in Hamburg besucht hatte, brach er die Schule offenbar zwischenzeitlich ab, weil er eine künstlerische Laufbahn als Maler anstrebte. Der Widerspruch der Mutter führte dazu, den Schulbesuch wieder aufzunehmen. 1755 folgte eine Ausbildung am Akademischen Gymnasium Hamburg. Hier wurde Tode Schüler u.a. von Hermann Samuel Reimarus, Michael Richey und Heinrich Gottlieb Schellhaffer. Seine Fortschritte waren so beachtlich, dass seine Lehrer ihm ein Stipendium vermittelten. Außerdem verdiente sich Tode in den vornehmen Kreisen Hamburgs mit seinen pädagogischen Qualitäten zunehmend einen guten Namen, so dass er finanziell relativ sorglos in die Zukunft schauen konnte. Anzunehmen ist auch ein zeitweiliges Mitwirken in der Werkstatt des Hamburger Kupferstechers Gottfried Christian Pingeling. Von 1757 bis 1761 studierte er Theologie in Göttingen. Am Ende der Studienzeit gelang es ihm, mit seinen „Elegien“ eine erste Schrift zu veröffentlichen. Pastor und Architekt1761 nahm er eine Stelle als Hauslehrer beim Fabrikanten Joachim Rudolph Bentschneider in Pritzier (Mecklenburg) an. Die pädagogische Arbeit mit den drei Kindern Bentschneiders war so erfolgreich, dass die Gemeinde ihn im gleichen Jahr zum Pastor wählte. Der sich in seiner Ehre verletzt fühlende erste Prediger der Gemeinde zettelte daraufhin jedoch mit einer das ganze Dorf beleidigenden Predigt einen Skandal an, der weitreichende Prozesse zur Folge hatte und Tode das Leben erschwerte. Ein Angebot der St. Katharinenkirche zu Hamburg, ihn dorthin als Diakon zu berufen, schlug Tode aus, weil er sich mit Pritzier durch seine intensiven mykologischen Studien sowie durch die Tatsache, dass er inzwischen (1764) seine ehemalige Schülerin Helene Dorothea Bentschneider geheiratet hatte, zu sehr verbunden fühlte. In der Verlobungszeit gewährte der Patronatsherr Maximilian von Schütz ihm im Warlitzer Gutshaus Asyl, um vor übler Nachrede sicher zu sein. Maximilian von Schütz wusste von Todes mathematischen und künstlerischen Qualitäten und übertrug ihm in dieser Zeit die Aufgabe, als Architekt und Künstler den Bau und die Konzeption der Ausstattung der neuen Filialkirche St. Trinitatis in Warlitz zu übernehmen. Von 1765-1768 leitete Tode dann den Bau der Kirche. Dieser Bau ist bis heute nahezu vollständig original erhalten und ist Todes einziges überliefertes Zeugnis seiner Fähigkeiten in Mathematik, Zeichnen, plastischer Entwürfe sowie theologisch fundierter Symbolik. In diesem Zusammenhang konnte Tode Kontakt mit Künstlern wie dem Komponisten Johann Christoph Schmügel, dessen Vater Organist in Pritzier und Warlitz war, dem Orgelbauer Johann Georg Stein, sowie in Warlitz beteiligten Künstlern, die auch in der zeitgleich entstehenden Residenz in Ludwigslust tätig waren, aufnehmen. Dichter und MykologeDies führte dazu, dass Tode sich bei Herzog Friedrich II. dem Frommen mit seiner Dichtkunst empfehlen konnte, welcher ihn alsbald für die Dichtung zahlreicher Kantaten- und Oratorientexte verpflichtete. Daneben beschäftigte er sich weiter mit mykologischen Studien, die er kurz vor seiner Ernennung zum Konsistorialrat drucken lassen konnte. Die zwei Bände des Werkes enthalten neben neuen Prinizipien mykologischer Systematik und Benennung zahlreicher, überwiegend mikroskopischer Arten in Kupfer gestochene Abbildungen in hervorragender Qualität. Im Jahre 1772 erschien ein Brevier mit Liedern für die häusliche Andacht. Die Vorliebe des Herzogs für oratorische Kirchenmusik führte zu Entstehung zahlreicher bedeutender Kompositionen u.a. von Johann Wilhelm Hertel, Johann Gottlieb Naumann und Antonio Rosetti, durch die Tode als Textdichter überregional bekannt wurde. Kirchenämter1783 wurde Heinrich Julius Tode Propst. Mit seiner Beförderung zum Konsistorialrat, Hof- und Domprediger und Superintendent sowie der Übersiedlung nach Schwerin im Jahre 1793 erlosch jedoch die künstlerische Kraft, die vermutlich durch die ihn ermüdende Tätigkeit im Amt verdrängt wurde. Tode wurde zunehmend melancholisch und depressiv. Kurz vor seinem Tod wollte er in einem Anfall von Selbstzweifel sein Gesamtwerk vernichten. Dadurch ging zumindest der letzte Band der „Fungi Speziale“ verloren, dessen Kupferplatten bereits gestochen waren. Die zeitgenössischen Berichte beschreiben Tode als einen höchst sensiblen, eigensinnigen und völlig uneitlen Menschen. Vermutlich aus diesem Grund ist auch keine Abbildung von ihm überliefert. Heinrich Julius Tode starb am 30. Dezember 1797 und wurde am 8. Januar 1798 im Schweriner Dom beigesetzt. Werke
Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Heinrich_Julius_Tode aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |