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Heinrich Friedrich Francke



Heinrich Friedrich Francke gen. Johann Heinrich Rausse (* 18. August 1805 in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern); † 12. Juli 1848 in Bad Alexandersbad bei Wunsiedel) war ein deutscher Experte für Wasserheilkunde.

Rausse wuchs als 5. Kind der zweiten Ehe des Güstrower Superintendenten auf. Mit 11 Jahren kam er auf das Gymnasium, das er bis 1824 besuchte, um dann zunächst 1824/28 Theologie in Halle (Saale), Jena, Rostock und Berlin zu studieren. Er wechselt dann aber an die Forstakademie Aschaffenburg. Nach seinem Examen 1830 als Forsttaxator und Forstgeometer trat er zunächst eine Reise durch Süddeutschland und Oberitalien an. Eine England- und Amerikareise, wo er sich sehr lange bei den Osage-Indianern aufhielt, verarbeitete er in dem Buch „Reisescenen aus zwei Welten“.

Nach einer Wasserkur 1838 in Gräfenberg in Schlesien bei Vinzenz Prießnitz begeistert er sich für dieses Thema und gründet 1844 zunächst im Gutshaus Suckow und wenige Monate später 1845 in Stuer am Plauer See eine Kaltwasserheilanstalt, deren Leiter er bis 1847 bleibt. Als unsteten Geist führt es ihn im April 1847 weiter nach Lehsen bei Wittenburg. Nachdem ihm die dortige Wasserheilanstalt zu klein wurde, übernahm er die Leitung der von Dr. Georg Fickenscher 1840 gegründeten Wasserheilanstalt in Alexandersbad im Fichtelgebirge im Jahre 1848. Er stirbt im selben Jahr in Alexandersbad, dem heutigen Bad Alexandersbad.

Franke veröffentlicht unter dem Pseudonym Johann Heinrich Rausse mehrere Schriften über Wasserheilkunde; u.a. 1839 seine kritische Abhandlung „Wasser thut’s freilich“ und wird damit zum Kritiker und Reformer der bisherigen Heilverfahren. Damit begann eine äußerst kontrovers geführte Diskussion, welche 1860 zu Theodor Sommerfelds Gegenschrift "Wasser thut's freilich nicht" führte. Über 30 Jahre später war diese Diskussion immer noch präsent, so dass Johannes Reinelt mit seiner Komödie "Wasser thut's freilich" große Erfolge erzielen konnte.

Werke (Auswahl)

  • Reisescenen aus zwei Welten
  • Wasser thut's freilich. Leipzig 1852

Literatur

  • Alfred Brauchle: Das große Buch der Naturheilkunde. Prisma-Verlag, Gütersloh 1987, ISBN 3-570-00776-6.
  • Uwe Heyll: Wasser, Fasten, Luft und Licht. Die Geschichte der Naturheilkunde in Deutschland. Campus Verlag, Frankfurt/New York 2006, ISBN 978-3-593-37955-5.
  • Hellmut Löffler: Naturheilkunde von A-Z. Moewig Verlag, Rastatt 1993, ISBN 3-8118-3113-5
  • Johannes Reinelt: Wasser thut's freilich. Lustspiel. Leipzig 1892
  • Theodor Sommerfeld: Wasser thut's freilich nicht. Wilde-Verlag, Berlin 1860
 
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