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Anton de BaryHeinrich Anton de Bary (* 26. Januar 1831 in Frankfurt am Main; † 19. Januar 1888 in Straßburg) war ein deutscher Naturwissenschaftler, Mediziner, Mykologe und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „De Bary“. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
LebenDe Bary wurde als Sohn eines angesehenen Frankfurter Arztes geboren. Er entstammt einer uradeligen Hugenottenfamilie aus Barry bei Tournai in Belgien. Sein Vater unterstützte die früh beginnende Forscherneigung des Sohnes, indem er ihm die damalige „Maininsel“ (die es heute nicht mehr gibt) pachtete, damit dieser dort seinem Entdeckungsdrang nachgehen konnte. Bei seinen stundenlangen Kahnfahrten entlang des Mains lernte er Pflanzen kennen und untersuchte mit seinem Mikroskop schon früh einzellige Algen. Als Abiturient hatte er schon ein umfangreiches Herbarium, das er später dem Straßburger Botanischen Institut hinterließ. Durch seinen frühen Kontakt mit dem damaligen Leiter des Senckenbergschen Instituts in Frankfurt, Georg Fresenius entwickelte De Bary sein Interesse für Algen und Pilze sowie die Arbeit am Mikroskop. Bereits mit 21 Jahren fertigte er eine Abhandlung über den Phycomyceten Achyla, die von der hervorragenden Beobachtungsgabe de Barys zeugt. Dabei zeigte er, dass die Saprolegnia-Schwärmer zwei terminale Geißeln besitzen, während die Schwärmer von Achyla zwei seitliche Geißeln tragen. Mit dieser Arbeit widerlegte er unter anderem auch den bekannten Botaniker Nathanael Pringsheim (1823–1894), der für die Saprolegnia-Schwärmer nur eine Geißel angegeben hatte. In den Jahren 1849/1850 studierte De Bary Medizin in Heidelberg und in Marburg. Ab 1850 studierte er in Berlin, wo er 1853 zum Dr. med. promoviert wurde. Seine Dissertation hatte das Thema: „De platarum generatione sexualii“. Nach nur einem Jahr Arbeit als Arzt entschloss sich de Bary zu einer Laufbahn als Botaniker und habilitierte sich 1854 an der Universität in Tübingen bei Hugo von Mohl (1805–1872). Im Alter von nur 24 Jahren erhielt er 1855 einen Ruf als außerordentlicher Professor an der Universität Freiburg im Breisgau, wo er 1859 ordentlicher Professor und gleichzeitig Direktor des Botanischen Gartens wurde. 1867 nahm er einen Ruf an die Universität Halle an, um dann 1872 an die neu gegründete Kaiser-Wilhelm-Universität in Straßburg zu wechseln. Dort wurde nach seinen Plänen ein neues Institut gebaut, das 1882 bezogen wurde. Zudem wurde der neue Botanische Garten der Universität nach seinen Angaben mit geräumigen Gewächshäusern neu errichtet. Zahlreiche Schüler de Barys wurden später selbst berühmte Botaniker, so unter anderem Frederick Orpen Bower (1855 bis 1948), Julius Oscar Brefeld (1839–1925), Francis Darwin (1848–1925), (Sohn von Charles Darwin), William Gibson Farlow (1844–1919), Karl Ritter von Goebel (1855–1932), Pierre-Marie Alexis Millardet (1838–1902), Friedrich Oltmanns (1860–1945), Andreas Franz Wilhelm Schimper (1856–1901), der Flechtenforscher Hermann Maximilian Carl Ludwig, Graf zu Solms-Laubach (1842–1915), der Elsässer Ernst Stahl (1848–1917) sowie Sergei Nikolajewitsch Winogradski (1856–1953). ForschungDas Arbeitsgebiet de Barys war besonders die vergleichende Anatomie der höheren Pflanzen, der Algen sowie der Pilze, hier besonders der Rostpilze und Brandpilze, mit denen er sich schon 1853 in seiner Habilitationsschrift beschäftigt hatte. 1866 erschien sein Buch über die „Morphologie und Physiologie der Pilze, Flechten und Myxomyceten“. Dabei hatte de Bary entdeckt, dass bei Pflanzenerkrankungen nicht die Pflanze den Pilz erzeugt, sondern dass die Pilze Ursache der Pflanzenkrankheiten sind. Diese Erkenntnis legte er am Beispiel der Kraut- und Knollenfäule der Kartoffel in seiner 1861 erschienenen Arbeit „Die Kartoffelkrankheit, deren Ursache und Verhütung“ dar. Zwar waren die komplizierten Entwicklungszyklen der Rost- und Brandpilze bereits von Louis René Tulasne (1815–1885) und seinem Bruder Charles Tulasne (1816–1884) entdeckt worden, es gelang jedoch erst de Bary, der mit beiden in Briefwechsel stand, unter anderem die doppelte Sporenbildung des Schwarzrostpilzes (Puccinia graminis) in Uredosporen (Sommersporen) und Teleutosporen (Wintersporen) aufzuklären. Nach Tulasne sollten diese Sporen einem Schleim entspringen. Außerdem fand er heraus, dass eine dritte und vierte Fruchtform, die so genannten Aecidien, auf dem Blatt eines Zwischenwirtes, im Falle des Schwarzrostes auf der Berberitze (Berberis vulgaris) gebildet wird. Aufgrund dieser Erkenntnis wurde die Ausbreitung des Schwarzrostes dadurch bekämpft, dass man die Berberitze aus der Feldflur beseitigte. De Bary dehnte seine Forschung auch auf andere Krankheiten an Kulturpflanzen aus. So beschäftigte er sich unter anderem mit den Krankheiten der Weinrebe, dem Falscher Mehltau (Plasmopara viticola), dem Echten Mehltau (Oidium tuckeri) sowie mit dem Roten Brenner (Pseudopezicula tracheiphila). Auf dem Gebiet der Mykologie klärte er unter anderem auch den Entwicklungsgang der Schleimpilze (Myxomyceten) auf, wies die Zugehörigkeit von Aspergillus als Konidienform zum Eurotium-Fruchtkörper nach und beschrieb den vollständigen Entwicklungsgang des Falschen Mehltau der Weinrebe. Weitere bahnbrechende Erkenntnisse gelangen de Bary auf dem Gebiet der Flechten. Ausgehend von diesen Arbeiten schlägt er 1878 auf der 51. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte in Kassel vor, besonders enge Beziehungen oder Biosysteme zwischen zwei Arten als Symbiose zu bezeichnen. Außerdem erkannte er 1858 die taxonomische und stammesgeschichtliche Zusammengehörigkeit der Zieralgen mit Fadenalgen aus der Verwandtschaft der bekannten „Schraubenbandalge“ Spirogyra. Schriften
Literatur
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