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Hegarstift



  Ein Hegarstift ist ein leicht gekrümmter Stab aus Edelstahl, der einen runden Querschnitt mit definiertem Durchmesser und eine konische Spitze aufweist. Der Durchmesser von Hegarstiften beträgt bis 26 mm, kleinere Durchmesser sind in Abstufungen von 0,5 mm bzw. 1 mm erhältlich.

Anwendung

In der Geburtshilfe werden Hegarstifte zur schonenden und schnellen Dilatation des Gebärmutterhalskanals (Canalis cervicis uteri) genutzt.

In der Kinderchirurgie finden die Stäbe bei Kindern mit operierter Analatresie Anwendung. Es soll im Bereich der Narbe ein Schrumpfen und damit die Entstehung einer Stenose vermieden werden. Etwa zwei Wochen nach der Anlage des neuen Anus wird dieser mit Hegarstifen steigender Größe vorsichtig kalibriert. Dies wird dann täglich wiederholt und die Größe dann wöchentlich bis zu einer vorgegebenen Sollgröße gesteigert. Nach Erreichen der Sollgröße wird die Behandlung noch einige Zeit fortgesetzt.

Geschichte

Der Gynäkologe Alfred Hegar (1830–1914) führte die später nach ihm benannten Dilatatoren 1879[1] ein. Zu dieser Zeit fand vor allem Glas und Hartgummi als Material Anwendung, heute ausschließlich Edelstahl.

Fußnoten

  1. M Tschoudowski: De la dilatation du canal cervical (d’après Hegar). (1879) Arch Tocol 6: 737–755
 
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