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Klebeband




Ein Klebeband ist ein Streifen Kunststoff, Papier oder Textilie, der mit Klebstoff beschichtet ist, um als Lasche mehrere Dinge klebend zu verbinden.

 

Klebebänder werden auch als selbstklebende Beschriftungsschilder verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Heftpflaster

 Ein Heftpflaster ist ein klebendes Textilband in Breiten von 1,25 bis 5 cm auf Rollen zur Fixierung von Verbänden oder zur Befestigung verschiedenster Artikel auf der Haut. Fixiert werden damit in der Regel Mull, Mullbinden oder Kompressen, um in Kombination mit diesen die Wunde abzudecken. Vielfach werden auch Katheter damit befestigt, um ein Verrutschen oder versehentliche Fehllage zu vermeiden.

Zur Herstellung des aus dem Heilpflaster hervorgegangenen Heftpflasters wurde ursprünglich eine Masse aus Fett, Öl, Wachs und Terpentin auf eine Unterlage aus Leinwand oder Kreton gestrichen. Für das reine medizinische Klebeband ist das Begriffsmonopol Leukoplast verbreitet. Je nach gewünschten Eigenschaften (zum Beispiel Elastizität, Reißfestigkeit oder Hautfreundlichkeit) werden auch andere medizinische Klebebänder verwendet. Andere Markennamen der Firma Beiersdorf sind neben Leukoplast auch Leukosilk, Leukopor und Leukoflex. Micropore ist eine Marke der Firma 3M.

Das mit einer Wundauflage kombinierte Pflaster heißt Wundschnellverband.

Doppelklebeband/Doppelseitiges Klebeband

Doppelklebebänder sind auf beiden Seiten mit Klebstoff beschichtet. Sie finden in allen Industriezweigen Anwendung. Häufig werden sie beim Verlegen von Teppichen benutzt. Mit besonders stark haftenden Sorten werden auch schwere Gegenstände wie Spiegel an der Wand befestigt. Im Automobilbereich werden Zierleiste und Trim-Teile, Spiegel und Embleme mit doppelseitigem Klebeband verklebt. Auch in Sitzheizungen und Elektronikkomponenten sind sie nicht mehr wegzudenken. In der Papierverarbeitung werden sie zum Spleißen von großen Rollen verwendet oder in der Weiterverarbeitung beim Erstellen von Displays, Mailings und Prospektmappen. Im Baubereich finden doppelseitige Klebebänder Anwendung im Dach zur Verklebung der Dampfbremsfolien.

Bei der Bewertung der Leistungsfähigkeit von doppelseitigen Klebebändern spielen Klebstoff-Typ, Herstellungsverfahren, Trägermaterial und Abdeckung eine große Rolle. Gleichermaßen bedeutsam sind aber auch die Untergründe, die verklebt werden sollen.

Paketband und Filmbänder

Den meisten sind diese Klebebänder aus Haushalt und Büro bekannt. Sie werden verwendet, um Pakete zu verschließen (Paketband), Papier zu verkleben oder kleinere Reparaturen durchzuführen. Die hier gebräuchlichen Bänder bestehen meistens aus einem dünnen Film und wenig Klebstoff. Als Trägerfolien werden PVC und PP (Polypropylen) verwendet.

Umwelttechnisch betrachtet sind beide Sorten Klebebänder bedenklich, da bei PVC-Klebebändern zwar die Trägerfolie in der Entsorgung kritisch, aber bei den weniger kritischen PP-Klebebändern oftmals ein giftger Acrylat-Kleber verwendet wird. Entsprechende PP-Klebebänder die einen umweltfreundlicheren Hotmelt-Kleber verwenden, sind zwar deutlich billiger, jedoch gelten diese Bänder als die „Billigen“, da in der Regel dünne Träger verwendet werden und die Klebedicke zu wünschen übrig lässt. Bänder mit Hotmelt-Kleber haben darüber die sehr negative Eigenschaft ein lautes und störendes Ablaufgeräusch zu entwickeln.
Als dritte Alternative zu den Klebern wird Naturkautschuk-Kleber verwendet. Er gilt als relativ umweltneutral, gibt kaum Dämpfe ab und in Verbindung mit einem PP-Träger ist die Entsorgung unproblematisch. PP-Bänder mit Naturkautschuk-Kleber gehören zu den anspruchsvollen Klebematerialien.

Oft wird hier als Synonym das Begriffsmonopol tesa oder TIXO (in Österreich) verwendet.

Gewebebänder

Besonders beanspruchbare Klebebänder werden mit Gewebe aus besonders reißfesten Kunststoffen verstärkt, was sie in Längsrichtung sehr reißfest macht. Meistens können sie aber quer mit der Hand abgerissen werden, was eine einfache Verarbeitung ermöglicht.

 

Duct Tape/Duck Tape

deutsch: Universalklebeband, Panzerband, Industrieklebeband

Duck Tape ist der historisch gewachsene amerikanisch-umgangssprachliche Begriff für silbergraufarbenes, selbstklebendes sowie wasserdichtes Gewebeband.

Ursprünglich wurde das Gewebe-Klebeband von Johnson & Johnson für das amerikanische Militär entwickelt, um Feuchtigkeit aus Munitionskisten fernzuhalten.

Der Begriff geht zurück auf das Wort duck, das außer Ente ein strapazierfähiges Gewebe bezeichnet (meistens aus Baumwolle). Es ist verwandt mit dem niederländischen Wort doek (Tuch) und dem deutschen Wort Tuch.

Die Soldaten merkten recht bald, dass sich dieses Klebeband nicht nur zur Abdichtung von Munitionskisten, sondern auch zum Reparieren von Gewehren, Jeeps, Flugzeugen usw. eignete. Nach dem Krieg folgte ein Hausbauboom und das immer noch olivgrüne Duck Tape wurde beliebt bei Hausmeistern und Hausbesitzern, auch, um leckendes Rohrwerk (engl. ductwork) zu reparieren. Die Hersteller brachten entsprechend recht bald eine silberne Version des Duck Tapes heraus, so daß damit "behandelte" feuerverzinkte Rohre weniger auffallen.

Aufgrund der akustisch ähnlichen Wörter duck und duct prägte sich volksetymologisch der Begriff Duct Tape.

Einer anderen volksetymologischen Deutung gemäß bezieht sich der Name auf die Wasserdichtigkeit, duck tape sei so wasserdicht wie ein Entengefieder.

Duck-Tape ist in den USA und allgemein in der Bühnentechnik weit verbreitet. Das Band ist anschmiegsam und längs durch Gewebearmierung reißfest. Es lässt sich quer ohne Werkzeuge leicht zerreißen.

Duck Tape ist heute ein Markenname von Henkel.

Gaffer Tape

Gaffer Tape oder Gaffer's Tape, von engl. gaffer = Beleuchtungsmeister, Oberbeleuchter, Vorarbeiter und tape = Klebeband. Gaffer-Tape ist ein stabiles, stark klebendes, aber von Hand reißbares Klebeband aus faserverstärktem Kunststoff, das im allgemeinen rückstandslos entfernbar ist. Üblicherweise hat es eine Breite von 2 Zoll, das entspricht 5,08 cm.

Gaffer Tape wird von verschiedenen Herstellern in unterschiedlicher Qualität produziert. Durch die einfache Handhabung und werkzeuglose Trennbarkeit hat es sich besonders bei Bühnenarbeitern zur schnellen Fixierung von Kabeln und ähnlichen Arbeiten bewährt.

Hauptsächlich gibt es Gaffer Tape in den Farben silber, weiß und schwarz. Die schwarze Ausführung harmoniert dabei meist mit dem normalerweise schwarzen Bühnenboden.

Mitunter wird das Band auch als „Gaffa-Tape“ bezeichnet. Der Hersteller Advance Tapes hat sich den eigenartigen Warennamen Advance Gaffa® schützen lassen, jedoch nicht das Wort Gaffa oder Gaffa-Tape. Der Markenname Gaffer-Tape soll ein eingetragenes Warenzeichen des deutschen Spezialvertriebs für Studio und Bühne ZILZ sein, auf deren Webseite dieses jedoch nicht zu finden ist.

Panzerband/Panzertape

Ein spezielles Gewebeband, das in der Bundeswehr, aber auch in anderen Gebieten Verwendung findet. Der Begriff kommt aus dem Jargon der Bundeswehr. Das Wort Panzer drückt Stabilität und Beständigkeit aus (hitzebeständig, wasserabweisend usw.). Panzerband besteht aus einer beständigen Gewebestruktur mit extrem haftendem Klebstoff, der im Gegensatz zu normalen Klebebändern auch auf verschiedenen Steinuntergründen hervorragende Hafteigenschaften aufweist. Eine andere Erklärung des Namensursprunges: Dreht man eine entsprechende Länge zusammen, kann man mit diesem „Seil“ einen kleinen Panzer abschleppen. Dieses rührt daher, dass das Band zwar abgerollt einfach von Hand abreißbar, aber dafür im zusammengezwirbelten Zustand nahezu unreißbar ist.

Das Panzertape, welches standardmäßig bei der Bundeswehr Verwendung findet, ist 75 mm breit und hat die Spezifikation TL 7510-011 Typ B. Es gibt aber auch mehrere, kleinere Varianten.

Klebebänder im Bauhandwerk

Malerkrepp

Das Malerklebeband wird zum Abkleben von Fenster- und Türrahmen oder anderen Gegenständen zum Schutz vor ungewolltem Farbkontakt verwendet. Es besteht aus Zellulose und Klebstoff und ist in Breiten von 12 bis 75 mm erhältlich. Die Rollenlänge beträgt im allgemeinen 50 Meter. Es ist zudem ein vielfältiges Hilfsmittel bei der Arbeit.

Putzklebeband

Gipser und Stukkateure benutzen zum Abkleben ein 50 mm breites Kunstoffklebeband. Es nimmt im Gegensatz zum Malerkrepp keine Feuchtigkeit auf und kann auch nach dem Binden des Putzes problemlos wieder abgezogen werden. Die Rollen haben eine Länge von 33 Metern.

Dichtungsband für Dampfsperren

Für die so genannte Dampfsperren (diffusionsdichte Folie) bei der Innenisolierung eines Daches wird ein spezielles, stark klebendes Gewebeband zum luftdichten Verschließen der Folienübergänge und Randanschlüsse verwendet.

Aluminiumklebeband

Aluminiumklebeband besteht aus einer dünnen Aluminiumfolie, die auf einer Seite mit einem meistens hitzebeständigen Klebstoff beschichtet ist. Es wird verbreitet im Heizungsbau und Lüftungsbau verwendet, gelegentlich auch in der Elektrotechnik um elektrische Felder abzuschirmen.

Gebrauch

Klebebänder können lose auf Rollen von 1 m bis 100 m verwendet und dann auf die benötigte Länge je nach Bandsorte abgeschnitten oder abgerissen werden. Erleichternd werden auch Abroller unterschiedlichster Art verwendet.
Verwendung finden sie auch in der industriellen Verarbeitung, z.B. als Dichtmittel.

Hinweis

Die meisten Klebebänder weisen bei Temperaturen unter 5°C eine sehr schlechtes Klebeverhalten auf. Bei großer Kälte sollten die Rollen, bis kurz vor der Benutzung, am besten bei Zimmertemperatur gelagert werden.

Literatur

  • Katrin Cura: Vom medizinischen Heftpflaster zum technischen Klebeband - 70 Jahre Tesa. Naturwissenschaftliche Rundschau 59(12), S. 654 - 656 (2006), ISSN 0028-1050
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Klebeband aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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