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Havers-Kanal



   

Ein Havers-Kanal (Syn. Haversscher Kanal) ist der zentrale Kanal in der Mitte eines Osteons, der funktionellen Grundeinheit in der Knochenrinde (Substantia compacta). Er wird von 5–20 µm dicken Knochenlamellen konzentrisch umschlossen. Im Inneren befinden sich kleine Blutgefäße mit fenestriertem Endothel (Sinusoide) sowie häufig nicht-myelinisierte Nervenfasern. Somit dient ein Havers-Kanal zur Nährstoffversorgung und Reizübertragung. Über so genannte Kanälchen (Canaliculi) stehen die Knochenzellen (Osteozyten) mit dem Havers-Kanal in Verbindung. Benachbarte Havers-Kanäle sind über Volkmann-Kanäle miteinander verbunden.

Der britische Arzt Clopton Havers (1657–1702) entdeckte die nach ihm benannten Kanäle im Jahr 1691.

Literatur

  • Clopton Havers: Osteologia nova, sive novae quedam observationes de ossibus et partibus ad illa pertinentibus... Francofurti & Lipsiae, Apud Georgium Wilhelmum Kuhnium, 1692.
  • Clopton Havers: A Short Discourse Concerning Concoction: Read at a Meeting of the Royal Society. In: Philosophical Transactions. 21/1699, S. 233–47.
  • S. Mohsin: Three dimensional reconstruction of haversian canals using X-ray micro-computed tomography. In: Bone. 38/2006, S. 16.
  • I. Albu et al.: Haversian canals anastomoses in the long human bones. In: Morphologie et embryologie. 33/1987, S. 167–9.
  • C. Veleanu et al.: A simple and effective technique for haversian canals injection. In: Folia morphologica. 21/1973, S. 27–30.
  • H.-J. Wagner: Grundzüge der molekularen Histologie – Knorpel- und Knochengewebe. Anatomisches Institut der Universität Tübingen (PDF; 8,92 MB)
 
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