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Hans Finsterer



Hans Finsterer (* 24. Juni 1877 in Weng im Innkreis; † 4. November 1955 in Wien) war ein österreichischer Chirurg.

Inhaltsverzeichnis

Biografie

Hans Finsterer war der Sohn Wenger Kleinbauern. Er studierte Medizin an der Universität Wien und erhielt 1902 sein Doktorat.

Finsterer spezialisierte sich auf den Bereich der Chirurgie, unter anderem arbeitete er als Assistenzarzt in Graz (1907 - 1909 bei Prof. Dr. Viktor Hacker), Klagenfurt und Wien (1910 - 1914 bei Dr. Julius Hochenegg). 1913 wurde Finsterer Privatdozent für Chirurgie, von 1914 bis 1919 leistete er Kriegsdienst.

Im Jahr 1920 wurde Finsterer a.o.-Professor für Chirurgie an der Universität Wien, 1947 ebendort o. Professor für Chirurgie. Zwischen 1935 und 1951 wirkte er als Vorstand der Chirurgischen Abteilung am Allgemeinen Krankenhaus Wien.

Finsterer führte rund 20.000 Operationen durch, darunter über 10.000 Magenoperationen.

Bedeutung

Finsterer hinterließ viele Publikationen zu fast allen Bereichen der Chirurgie (vor allem der Magenchirurgie und Anästhesie, das Biographische Lexikon von Oberösterreich listet 272 Aufsätze und Abhandlungen von Finsterer auf). Er entwickelte neue Operationsmethoden, die internationale Anerkennung finden (Finsterer-Drüner-Operation, Hofmeister-Finsterer-Operation sowie die Beschreibung des Finsterer-Zeichens). Eine Besonderheit war, dass er zahlreiche Magen- und Darmoperationen nur unter Lokalanästhesie vornahm.

Würdigungen

Finsterer erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrenmitgliedschaften in wissenschaftlichen Vereinen. Unter anderem wurde ihm 1949 mit dem Titel "Master of Surgery" die höchste - und selten vergebene - Auszeichnung des International College of Surgeons (in Chicago, USA) verliehen. 1951 wurde er zum Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Weng im Innkreis ernannt.

Hans Finsterer, dem 1947 die Bürgerurkunde der Stadt Wien verliehen wurde, wurde "auf Anordnung des Bürgermeisters ehrenhalber in einem Grab in bevorzugter Lage" im Zentralfriedhof Wien beigesetzt (Gruppe 33h, Reihe 2, Grab Nummer 1a).

Seine Heimatgemeinde Weng im Innkreis ehrt ihren Ehrenbürger und großen Chirurgen mit einem Denkmal.

Literatur

  • Institut für Landeskunde von Oberösterreich (Hrsg.): Biographisches Lexikon von Oberösterreich, Band 2. OÖ Landesverlag, Linz 1955
  • Erna Lesky: Meilensteine der Wiener Medizin. Große Ärzte Österreichs in drei Jahrhunderten. Verlag Wilhelm Maudrich, Wien 1981
  • Magistrat Wien (Hrsg.): Wiener Zentralfriedhof Ehrengräber. o.J.
  • H. Steindl: Leben und Wirken Professor Dr. Hans Finsterers. 1956
  • Literatur von und über Hans Finsterer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
 
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