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Hans-Dieter Klenk



Hans-Dieter Klenk (* 25. Juni 1938 in Köln) ist ein deutscher Virologe, Träger der Robert-Koch-Medaille, Hochschullehrer und langjähriger Direktor des Marburger Instituts für Virologie an der Philipps-Universität.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Er absolvierte sein Medizinstudium an den Universitäten in Tübingen, Wien und Köln 1958-1963. In seiner Heimatstadt wurde er 1964 zum Dr. med. promoviert mit summa cum laude. Er wählte darauf folgend 1964-1967 einen Aufbaustudiengang Biochemie an der Tübinger Universität, den er als Diplom-Biochemiker 1967 abschloss. Seine Habilitation in Virologie erlangte er an der Universität Gießen 1971.

Bereits während der Erarbeitung der Habil war er zunächst drei Jahre (1967-1970) an der New Yorker Rockefeller Universität als Guest Investigator tätig, ab 1970 dann für weitere drei Jahre an der Medizinfakultät in Gießen als Forschungs-Assistent am Institut für Virologie bei Prof. Rudolf Rott. Dort wurde er 1973 C3-Professor, eine berufliche Position die er knapp zwölf Jahren behielt, bis er 1985 durch den Ruf auf eine C4-Professur und Institutsleitung an die Marburger Philipps-Universität wechselte.

Hans-Dieter Klenk ist verheiratet und Vater dreier erwachsener Söhne.

Wissenschaftliche Forschungsschwerpunkte

Hans-Dieter Klenk und sein Marburger Mitarbeiterteam widmet sich gegenwärtig laut seiner Homepage schwerpunktmäßig der Entschlüsselung der Mikrobiologie und Funktionsweisen von Grippevirus-Typen, Paramyxovirusen, Filoviruses. Ein besonders Augenmerk legen sie dabei auf die Aufdeckung der Rolle viraler Glycoproteine beim Infektionsprozess und bei der Pathogenicität.

Einen Namen als besonderer Experte hat er sich mit der Erforschung der hochinfektiösen und häufig tödlich verlaufenden Stämme der Ebola- und Marburgviren erworben. Auch bei der im zweiten Halbjahr 2005 bis heute stark von den Medien beachteten Vogelgrippe wurde der Präsident der medizinischen Fachgesellschaft GfV gern und häufig vor Kameras und Mikrofone gebeten.

Zitate

„Anlass zur Besorgnis ist sicher da. Betuliche Kommentare gab es in den letzten Jahren genug.“

Hans-Dieter Klenk, Virologe, Marburg gegenüber der ARD-Tagesschau zur Vogelgrippe befragt

Mitgliedschaften in Wissenschaftlichen Gesellschaften

  • Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie
  • Gesellschaft für Virologie
  • Gesellschaft für Biologische Chemie
  • European Molecular Biology Organization
  • Society for General Microbiology
  • American Association for Microbiology
  • American Society for Virology
  • Deutsche Akademie der Naturforscher, Leopoldina

Auszeichnungen

Ernennungen (Auswahl)

  • DFG Forschergruppe "Funktionelle Domänen von Membranproteinen", Vorsitzender 1989-1991
  • DFG Sonderforschungsbereich 286 "Intrazellulärer Transport und Reifung von Proteinen", Vorsitzender 1991-2002
  • DFG Schwerpunktprogramm 1130 "Infektionen des Endothels", Vorsitzender 2002 - gegenwärtig (2006)
  • Feldberg Foundation for Anglo-German Scientific Exchange, Vorstandsmitglied 1998-2000; Vorsitzender 2000- gegenwärtig (2006)
  • German-Israeli Committee (MINERVA), review committee, Mitglied, 1992-1999
  • Hochschulstrukturkommission des Landes Thüringen, Medizinausschuß, Vorsitzender, 1991-1993
  • Chemotherapeutisches Forschungsinstitut Georg-Speyer-Haus, Frankfurt am Main, Wissenschaftlicher Beirat, Mitglied 1988-1994, Vorstandsmitglied 1994-2002
  • WHO Expert Advisory Panel on Virus Diseases, Mitglied, 1989-1993
  • International Congress of Virology, International Advisory Program Committee, Mitglied, 1993, 1996, 1999
  • Virology Division of International Union of Microbiology Societies, Stellv. Vorsitzender 1999-2002, Vorsitzender 2002-2005
  • Gesellschaft für Virologie, Präsident, 1999 - gegenwärtig (2006)
  • Institut of Medical Micobiology, Fudan University, Shanghai, China, Vorstandsmitglied

Ehrungen und Preise

  • 2006 Robert-Koch-Medaille in Gold für sein Lebenswerk
  • 2003 Shipley Lecture, Harvard Medical School, Boston
  • 1989 Aronson-Preis, Berlin
  • 1987 Feldberg Lecture, London
  • 1985 Preis der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie, Göttingen
  • 1981 Robert-Koch-Förderpreis, Clausthal-Zellerfeld
  • 1975 Ludwig-Schunk-Preis, Universität Gießen

Herausgeberschaften und Beiratstätigkeit

  • Archives of Virology, 1976- gegenwärtig (2006)
  • Journal of General Virology, 1977-1983
  • Bioscience Reports, 1980- gegenwärtig (2006)
  • Virus Research, 1983- gegenwärtig (2006)
  • FEBS Letters, 1999- gegenwärtig (2006)
  • Nature Reviews Microbiology, 2003- gegenwärtig (2006)

Schriften (Auswahl)

  • Hans-Dieter Klenk and Heinz Feldmann (Hrsg.): Ebola and Marburg viruses : molecular and cellular biology. Wymondham : Horizon Bioscience, c2004. 369 p. ISBN 0954523237
  • Hans-Dieter Klenk (Hrsg.): Virology 12th. (Virology (International congress 12th : 2002 Jul : Paris) Virus research, ISSN 0168-1702 ; vol 92 no 2 Elsevier, 2003.
  • H. Bauer, H.-D. Klenk, Ch. Scholtissek (Hrsg.): Modern trends in virology. Berlin ; New York : Springer-Verlag, c1988. (Based on a symposium held in Giessen in June 1986) 180 S. ISBN 3540193138 (Berlin)
  • Live Attenuated Recombinant Vaccine Protects Nonhuman Primates Against Ebola and Marburg Viruses. Department of Defense. Defense Technical Information Center [United States] : army medical research institute of infectious diseases fort detrick md, 2005.

Die meisten der laut Auskunft seines Instituts über 400 eigenständigen wissenschaftlichen Schriften Klenks sind den internationalen Gepflogenheiten in den Naturwissenschaften gemäß nicht in Buchform sondern in Fachzeitschriften erschienen und zwar in englischer Sprache. Die meisten tauchen bei der Suche über klassische nationale Bibliographie-Suchdienste wie den KVK gar nicht auf, wohl aber über Google Scholarship.

 
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