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Hand
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
AnatomieAnatomisch besteht die Hand aus Einzelknochen. Die Anzahl der jeweiligen Knochen variiert innerhalb der Wirbeltiere. Beim Menschen beträgt ihre Zahl 27. Die Handwurzel (Carpus) wird bei ihm aus den acht Handwurzelknochen (Kahnbein, Mondbein, Kopfbein, Großes Vieleckbein, Kleines Vieleckbein, Dreieckbein, Erbsenbein, Hakenbein) gebildet, die gelenkig miteinander verbunden sind. Sie liegen in zwei Reihen, zwischen denen sie das distale Handgelenk ausbilden. Das funktionell bedeutsamere proximale Handgelenk wird zwischen Kahnbein, Mondbein und Dreieckbein sowie der Speiche gebildet. Die Elle ist beim Menschen von den Handwurzelknochen durch einen Discus articularis getrennt. An die Handwurzel schließt sich die Mittelhand (Metacarpus) an, die aus fünf langgestreckten Mittelhandknochen gebildet wird. Den frei beweglichen Teil der menschlichen Hand stellen die fünf Finger (Digiti manus) mit ihren insgesamt 14 Fingerknochen (zwei für den Daumen und je drei für die anderen vier Finger) dar. Die Muskulatur der Hand ist sehr komplex, ein Großteil der 33 Muskeln liegt im Unterarm und entsendet lediglich seine Sehnen in die Hand. Gruppen von kräftigeren Muskeln in der Hand selbst bilden den Thenar auf der Daumenseite und den Hypothenar auf der Seite des kleinen Fingers. Kleine Muskeln liegen zwischen den Mittelhandknochen. Die Hand wird von drei Nerven versorgt: Nervus ulnaris, Nervus medianus und Nervus radialis. Die Blutversorgung erfolgt über eine doppelte Schleife, die die Arteria radialis mit der Arteria ulnaris ausbildet. Die Handfläche ist durch eine robuste Sehnenplatte (Aponeurose) geschützt und erlaubt somit einen kraftvollen Griff. Die Haut der Hand und besonders der Fingerenden ist sehr reich mit verschiedenen Rezeptoren (freie Nervenendigungen, Merkel-Zellen u.a.) besetzt und gestattet eine hohe haptische Sensibilität. In der Handinnenfläche nehmen 17.000 Fühlkörperchen (140 pro cm²) Druck-, Bewegungs- und Vibrationsreize auf. Andere Wirbeltiere haben in Anpassung an ihre Lebensweise zum Teil sehr spezialisierte Abwandlungen des anatomischen Aufbaus entwickelt. So sind tierartspezifisch einige oder alle der Handwurzelknochen miteinander verschmolzen. Auch die Anzahl der Mittelhandknochen (Vordermittelfußknochen) und Finger (Vorderzehen) kann in unterschiedlichem Ausmaß reduziert sein. So sind bei Vögeln (siehe Vogelskelett) nur 3 Finger ausgebildet, bei Pferden gar nur ein Finger (der „Mittelfinger“). Weitere AspekteDie Entwicklung der Hand zu einem komplexen Tast- und Greiforgan war eine wesentliche Voraussetzung für die Menschwerdung, wie die Anthropologie nachweisen konnte, sich aber auch an der Größe der zuordenbaren Hirnareale zeigt. Zudem wird die Wertigkeit der Hand in der deutschen Sprache mit Begriffen wie Handeln, Handhaben, Be-griff u.a.m. betont. Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Formen der Griffarten: den Kraftgriff und den Präzisionsgriff. Der adäquate Griff richtet sich nach Größe, Gewicht und Form des Objektes: Kraftgriff für schwere und größere Objekte, Präzisionsgriff für kleine oder zerbrechliche Gegenstände und feine Instrumente. Beim Kraftgriff befindet sich der Daumen in Opposition mit der Handfläche. In dieser Position kann man größere Gegenstände (z.B. einen Stein, eine schwere Flasche) Halten und Führen, dabei können mehrere Hunderte Newton (N) auf das Objekt ausgeübt werden. Beim Präzisionsgriff erfolgt die Haltung und Führung der Gegenstände (z.B. Bleistift, feine Instrumente) durch Daumen und Zeigefinger. Die zwischen ihnen ausgeübte Kraft muss ganz präzise in Abhängigkeit von Gewicht, und Friktion angepasst werden. Je größer das Gewicht, je glatter die Oberfläche des Objektes, desto mehr Kraft wird zum Halten und Führen benötigt. Dabei entstehen Kräfte zwischen Daumen und Zeigefinger z.B. ca. 5-10 N bei Seidenpapier (geringe Friktion) und ca. 1-2,5 N bei Schmirgelpapier (hohe Friktion). Im Regelfall wird die Hand einer Seite für kompliziertere Bewegungsabfolgen bevorzugt („Händigkeit“), man spricht von Rechtshändern bzw. Linkshändern. Sonstiges
Siehe auch
Literatur
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- Anatomie der Handknochen (mit Merkspruch für Handwurzelknochen)
Kategorien: Körperregion | Stütz- und Bewegungsapparat