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Hand-Fuß-Mund-Krankheit



Klassifikation nach ICD-10
B08.4 Vesikuläre Stomatitis mit Exanthem durch Enteroviren
ICD-10 online (WHO-Version 2006)

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit - Synonyme: Hand-Fuß-Mund-Exanthem, Falsche Maul- und Klauenseuche - ist eine viral bedingte, weltweit vorkommende, hoch ansteckende und deshalb epidemisch auftretende, in der Regel allerdings harmlose Infektionskrankheit, die vornehmlich in den Sommermonaten hauptsächlich Kinder unter zehn Jahren befällt.

Durch eine Infektion mit Coxsackie- (Typ A 5, 9, 10, 16, B2, 5), Echo- (Typ 6) oder Entero-Viren (Typ 71) kommt es nach einer durchschnittlichen Inkubationszeit von drei bis sechs Tagen zu einer fieberhaften Erkrankung mit vorübergehenden Allgemeinsymptomen und einem symmetrischen Hautausschlag (Exanthem) mit Bläschenbildung an den Händen, Füßen und einem Enanthem der Mundschleimhaut, das sich mit kurzlebigen Bläschen von 4-8 mm Durchmesser in der Mundhöhle v.a. im Bereich der Zunge, des Gaumens und der Wangenschleimhaut äußert; Lippen, weicher Gaumen, Tonsillen und Pharynx bleiben frei bzw. sind selten betroffen. Diese Bläschen wandeln sich in seichte, schmierig belegte, schmerzhafte Erosionen (Aphthen). Die Veränderungen an Händen und Füßen treten zeitgleich oder nur kurze Zeit später auf und sind vermehrt an den Streckseiten der Finger und Zehen bzw. deren Seitenflächen, aber auch den Fußsohlen (Fersen) und Handflächen zu beobachten.

Die Übertragung erfolgt durch direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten, wobei die Erreger über die Mundschleimhaut oder den Dünndarm eindringen und über die regionalen Lymphknoten nach 3 Tagen in die Blutbahn gelangen (Virämie).

Erregernachweis: Die Erreger können dabei im Stuhl und in den Hautbläschen durch Isolierung in einem Speziallabor mit Sicherheit nachgewiesen werden, wobei in der Praxis meist (unter Berücksichtigung der epidemiologischen Lage) eine "Blickdiagnose" gestellt wird.

Krankheitsverlauf: Die Bläschen heilen in der Regel nach acht bis zwölf Tagen ohne Krustenbildung ab. Die Krankheit kann unbemerkt ablaufen, aber in Einzelfällen zu einer Pneumonie, Enzephalitis, Meningitis oder Herzmuskelentzündung und dadurch auch zum Tode führen. 1997 sind 34 Kinder im Rahmen einer Epidemie in Sarawak, Malaysia verstorben.

Therapie: Eine Therapie ist derzeit nicht möglich und in den meisten Fällen nicht nötig bzw. erfolgt symptomatisch mit schmerzstillenden Mundgels oder -lösungen bzw. synthetischen Gerbstoffen im Bereich der Hautläsionen, hauptsächlich um Sekundärinfektionen durch Kratzen zu verhindern.

Differentialdiagnose: Hauptsächlich ist an Varizellen sowie (bei Melkern) an die Maul- und Klauenseuche zu denken.

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