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HochleistungsflüssigkeitchromatographieHochleistungsflüssigkeitchromatographie (engl. high performance liquid chromatography, HPLC) - in den Anfangszeiten dieser Technik auch Hochdruckflüssigchromatographie (engl. high pressure liquid chromatography) genannt - ist eine analytische Methode in der Chemie. Die HPLC ist ein Flüssigchromatografie-Verfahren mit der man nicht nur Substanzen trennt, sondern diese auch über Standards identifizieren und quantifizieren (die genaue Konzentration bestimmen) kann. Diese Produkte könnten Sie interessieren
FunktionsweiseEs handelt sich um ein chromatographisches Trennverfahren, bei dem die zu untersuchende Substanz zusammen mit einem Laufmittel, der mobilen Phase (auch "Eluent" genannt) durch eine so genannte Trennsäule, die die stationäre Phase enthält, gepumpt wird. Eine Trennsäule in einem HPLC-Gerät ist zwischen 1,8 und 30 cm lang und hat zumeist einen Innendurchmesser von 2-4,6 mm im Falle von analytischen HPLC-Systemen. Gelegentlich wird eine sogenannte Vorsäule aus wirtschaftlichen Gründen vorgeschaltet, dabei handelt es sich um eine kurze Säule, die Verunreinigungen von der Hauptsäule abhalten soll. Die HPLC findet auch Verwendung für die Reinigung von Substanzen als (semi-)präparative HPLC. Die Innendurchmesser können erheblich größer sein, da bis hin zum Produktionsmaßstab eine Aufreinigung durchgeführt werden kann.
Der auf die wesentlichen Elemente reduzierte Aufbau einer typischen HPLC-Apparatur kann der nebenstehenden Abbildung entnommen werden. Wechselwirkt ein Bestandteil der zu untersuchenden Substanz stark mit der stationären Phase, verbleibt er relativ lange in der Säule. Wechselwirkt er hingegen schwach mit der stationären Phase, verlässt er die Säule früher. Je nach Stärke dieser Wechselwirkungen erscheinen die Bestandteile der Substanz zu verschiedenen Zeiten (den Retentionszeiten) am Ende der Trennsäule, wo sie dann mit einem geeigneten Detektor nachgewiesen werden können.Für die RP ist die Retentionszeit einer Substanz abhängig von der Verweildauer in der stationären Phase (Lösungsmittelfilm um die Alkylketten des modifizierten Kieselgels). Der geschwindikeitsbestimmende Schritt ist die Zurücklösung in die mobile Phase. Es werden zwei Methoden unterschieden: Normalphase (NP) und Umkehrphase (engl. reversed phase, RP). Bei der NP-HPLC wird eine polare stationäre Phase (z. B. Silicagel/Kieselgel) genutzt. Die Stärke der Elutionskraft der mobilen Phase ist im allgemeinen abhängig von der Polarität. Die verschiedenen Lösungsmittel sind nach steigender Polarität in der elutropen Reihe angeordnet. Je polarer eine mobile Phase ist, desto schneller wird eine Substanz eluiert. Polare Moleküle werden auf der Säule länger retardiert (zurückgehalten) als unpolare Moleküle und verlassen deshalb die Säule später. Die RP-HPLC ist in der Praxis die gängigste Methode. 70 % aller analytischen HPLC-Trennungen sind RP-Trennungen. Hier wird eine unpolare stationäre Phase verwendet und die Elutionskraft sinkt mit steigender Polarität. Die stationäre Phase wird hergestellt, indem man Silane welche mit langkettigen Kohlenwasserstoffen substituiert wurden, mit Silicagel reagieren lässt. Dabei wird die polare Oberfläche der Silicagel-Partikel mit einer unpolaren Schicht aus Alkanen überzogen, also die Polarität umgekehrt (engl.: "reversed") . Als mobile Phase werden meist Mischungen aus Wasser oder Puffer und Acetonitril oder Methanol eingesetzt. Bei isokratischen Trennungen bleibt die Zusammensetzung der Mobilen Phase während der gesamten Zeit gleich. Bei Gradiententrennungen wird die Polarität des Fließmittelgemisches während der Analyse verändert. Besondere Anwendung findet die RP-HPLC bei der Auftrennung von polaren Analyten die auf Normalphasen zu hohe Retentionszeiten aufweisen würden. Dafür wird meist eine C18-Säule (also ein Octadecylsilan als Derivatisierungsreagenz für das Silicagel) eingesetzt, die Detektion erfolgt zumeist mittels UV- oder Fluoreszenzdetektor. Praktische Durchführung und AnwendungenEine chemische Verbindung kann man mittels HPLC nur bedingt identifizieren, indem man die Retentionszeit der unbekannten Substanz mit der eines Standards (einer bekannten Substanz) vergleicht (externe Standardisierung). Ist die Retentionszeit gleich, kann man der Probe mit der unbekannten Substanz auch etwas Standard zusetzen und untersuchen, ob beim Chromatogramm nach wie vor nur ein „Peak“ sichtbar ist, ob ein „Doppel-Peak“ entstanden ist oder ob am Chromatogramm zwei getrennte „Peaks“ mit sehr ähnlicher Retentionszeit sichtbar werden (interne Standardisierung). Wenn nach Zusatz von Standard zur Probe nur ein „Peak“ sichtbar ist, kann man allerdings noch nicht davon ausgehen dass die chemische Verbindung in der Probe und im Standard identisch ist. Ein weiterer Parameter wäre der Abgleich des UV-Spektrums bei Verwendung eines Diodenarray-Detektors oder der Massenspur bei einem gekoppelten Massenspektrometer. Alternativ führt man dieses Experiment unter zwei unterschiedlichen Trennbedingungen (z. B. HPLC Trennungen mit zwei unterschiedlichen Säulen) durch, so kann man damit unbekannte chemische Verbindungen mit einer gewissen Sicherheit identifizieren. Will man die Konzentration einer chemischen Substanz bestimmen (z. B. von Vitamin E in einem pflanzlichen Öl) so kann man dies durchführen, indem man Standards dieser chemischen Substanz mit bekannten Konzentrationen herstellt und die Peak-Fläche der Standards mit den Peak-Flächen der Substanz in den Proben vergleicht. Es ist darauf zu achten, dass bei einer vorangehenden Probenaufarbeitung die Wiederfindungsrate mit in die Berechnung der Konzentration einbezogen wird. HPLC wird nicht ausschließlich zu analytischen Zwecken eingesetzt sondern auch in der chemischen Industrie, um ein Produkt (z. B. Proteine) von Verunreinigungen zu trennen. Hierbei kommen Säulen mit bis zu einem Meter Durchmesser zum Einsatz.
Aktuelle EntwicklungenZur Zeit herrscht der Trend, immer höheren Probendurchsatz zu erreichen. Die Hersteller von HPLC-Anlagen haben hierzu unterschiedliche Begriffe geprägt:
Hierbei werden Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 2,5 μm als Säulenmaterial genutzt. Dadurch können Geschwindigkeit und Effizienz einer chromatographischen Auftrennung deutlich verbessert werden. Allerdings ist für die Durchführung einer Trennung mit einem solchen Säulenmaterial ein deutlich höherer Arbeitsdruck vonnöten, der von klassischen HPLC-Anlagen nicht erreicht werden kann. Sowohl die Säulen als auch die anderen Bauteile wie Injektionsgeber, Pumpen und Ventile müssen unter diesen Bedingungen zuverlässig arbeiten, was die Entwicklung neuer Geräte nötig machte. Die Druckstabilität des Säulenmaterials konnte durch sogenannte Hybridmaterialien verbessert werden, bei denen die Vorzüge der klassischen Silikatmaterialien mit denen der Polymerchemie vereint wurden. Bei diesen Verfahren wird die Analysenzeit durch optimierte Anlagenbauteile verkürzt (z. B. schnelle, verschleppungsarme Probengeber, empfindliche Detektoren, geringe Gradientenverzögerung) Detektoren
Siehe auchFußnoten und Einzelnachweise
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Hochleistungsflüssigkeitchromatographie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |