Meine Merkliste
my.bionity.com  
Login  

Gustav Theodor Fritsch



Gustav Theodor Fritsch (* 5. März 1838 in Cottbus; † 12. Juni 1927 in Berlin) war ein deutscher Anatom, Anthropologe und Physiologe.

Leben

Gustav Fritsch besuchte ab 1849 das Maria-Magdalenen-Gymnasium in Breslau. Nach dem Abitur studierte er zwischen 1857 und 1862 in Berlin, Breslau und Heidelberg zunächst Naturwissenschaften, später Medizin. Als junger Mann verbrachte er zwischen 1863 und 1866 drei Jahre in Südafrika und publizierte später mehrere Schriften über die afrikanischen Ethnien und die elektrischen Organe des Zitteraals Gymnotus electricus. Er wanderte von Kapstadt aus in die westlichen und östlichen Provinzen, den Oranje-Freistaat, Natal und Betschuanaland. 1868 begleitete er die Expedition zur Beobachtung der Sonnenfinsternis nach Aden und ging von dort aus nach Ägypten, wo er Johannes Dümichen auf einer archäologisch-photographischen Expedition begleitete. 1874 ging er zur Beobachtung des Venusdurchgangs nach Isfahan in Persien und ging dann zu zoologischen Zwecken auf eine Reise nach Kleinasien. 1881 bis 1882 bereiste Fritsch im Auftrag der königlichen Akademie der Wissenschaften Ägypten und die östlichen Mittelmeerländer zum Studium der Elektrizität bei Fischen.

1867 wurde Fritsch Assistent am Anatomischen Institut, 1874 schließlich außerordentlicher Professor für Physiologie an der Berliner Universität. Als hervorragender Anthropologe fand er auch Anerkennung von Virchow. Später wurde er Vorsteher der Histologischen Abteilung des Physiologischen Instituts. Hier galt sein Hauptinteresse der Erforschung der motorischen Funktionen des Großhirns und ihrer Lokalisation. Seine Arbeiten, die er 1870 zusammen mit Eduard Hitzig nach experimenteller elektrischer Reizung des Frontallappens von Hunden schrieb, gelten als erste deskriptive Lokalisationslehre der motorischen Hirnrinde. Wenig bekannt ist, dass Fritsch mit seinem Werk Die Retinaelemente und die Dreifarbentheorie zu den Pionieren der Farbfotografie zählt. Gustav Theodor Fritsch starb im Alter von 89 Jahren in Berlin.

Quellen

  • NDB Bd. 5, S. 628
  • Jahresbericht 1858 des städt. Gymnasiums St. Maria Magdalena in Breslau

Werke

  • Werke von und über Gustav Fritsch im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  • Drei Jahre in Süd-Afrika: Reiseskizzen nach Notizen des Tagebuchs zusammengestellt. Hirt, Breslau 1868
  • (mit Eduard Hitzig) Ueber die elektrische Erregbarkeit des Grosshirns. in: Archiv für Anatomie, Physiologie und wissenschaftliche Medicin: 300-332, 1870
  • Die Eingeborenen Süd-Afrika's: ethnographisch und anatomisch beschrieben. Hirt, Breslau 1872
  • Vergleichend-anatomische Betrachtung der elektrischen Organe von Gymnotus electricus. Veit, Leipzig 1881
  • Die Retinaelemente und die Dreifarbentheorie, Berlin 1904
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gustav_Theodor_Fritsch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ihr Bowser ist nicht aktuell. Microsoft Internet Explorer 6.0 unterstützt einige Funktionen auf ie.DE nicht.