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Girolamo Fracastoro



  Girolamo Fracastoro (* um 1478 in Verona; † 8. August 1553 in Incaffi nahe Verona) war ein italienischer Arzt und Dichter. Er prägte den Krankheitsbegriff der Syphilis.

Fracastoro wurde 1478 als Sohn einer vornehmen katholischen Patrizierfamilie in Verona in der Republik Venedig geboren. Er studierte an der Universität Padua, wo er mit dem Astronomen Nikolaus Kopernikus zusammenarbeitete. So war Fracastoro durch und durch ein Wissenschaftler der Renaissance, nicht nur auf den Gebieten der Medizin, Literatur und Astronomie, sondern auch als Geologe, Geograph, Philosoph und Mathematiker.

Ein wesentliches Arbeitsgebiet Fracastoros waren übertragbare Krankheiten. Er wird von manchen Autoren als einer der Wegbereiter der modernen Mikrobiologie betrachtet, da er die Auffassung vertrat, dass bestimmte Krankheiten durch spezifische Keime übertragen werden. Diese Kontagienlehre wurde später (als Gegensatz zur Miasmalehre) von Jakob Henle und Robert Koch wieder aufgegriffen.

1530 veröffentlichte Fracastoro in Verona ein berühmtes Gedicht über die Syphilis (Syphilis, sive morbi gallici, libri tres, ad Petrum Bembum). Der Krankheitsname Syphilis wird auf dieses Gedicht zurückgeführt. Im Jahre 1538 erschien in Venedig sein Buch Homocentricorum sive de stellis, liber unus. Viel beachtet waren auch seine 1546 in Venedig erschienenen drei Bücher De contagionibus et contagiis morbis et eorum curatione (Drei Bücher von den Kontagien, den kontagiösen Krankheiten und deren Behandlung). Sie enthalten u. a. die erste charakteristische Beschreibung der Pest, des Typhus und der Maul- und Klauenseuche.

1546/47 arbeitete Fracastoro als Arzt des Konzils von Trient. Er starb am 8. August 1553 in Incaffi am Gardasee (nahe Verona, heutiger Ortsname Affi).

Literatur

  • Wolfgang U. Eckart: Geschichte der Medizin. 3. Auflage. Springer-Verlag, Berlin, Heidelberg und New York 1998, ISBN 3-540-63756-7
 
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