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Gion Condrau




Gion Condrau (* 9. Januar 1919 in Disentis, Schweiz; † 21. November 2006 in Zürich) war ein Schweizer Psychiater, Arzt und Psychotherapeut. Prof. Dr. med. et phil. Facharzt FMH für Psychiatrie und Psychotherapie.

Leben

1937 Matura in Disentis. Medizinstudium in Bern mit Abschluss Dr. med. 1944. Ausbildung in Psychiatrie in Zürich, Lissabon und Providence, USA, in Neurologie und Neurochirurgie in Zürich und Paris (La Salpetrière). Assistenzarzt Innere Medizin, Rheumatologie in Zürich, sowie am Fliegerärztlichen Institut am Militärflugplatz Dübendorf bei Zürich. Seit 1953 Spezialarzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie FMH. Gleichzeitiges Studium der Philosophie, Psychologie, Soziologie und Heilpädagogik an der Universität Zürich mit Abschluss Dr. phil. hist. Spezielle Ausbildung in Psychoanalyse in den USA, in Jungscher Analyse (C. G. Jung) in Zürich, in Daseinsanalyse am Institut für ärztliche Psychotherapie. Danach intensive Mitarbeit mit Medard Boss bis 1990. 1959 bis 1968 Teilnahme an Seminaren von Martin Heidegger in Zollikon.

1945 Führung von Hilfskolonnen des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) noch während des Krieges, Repatriierung von KZ-Häftlingen aus dem KZ Mauthausen (bei Linz). 1953/54 als Offizier (Major) Mitglied der Internationalen Friedensmission in Korea. Beendete seine militärische Karriere als Oberst der Sanität.

1953 Eröffnung der eigenen Praxis für Neurologie und Psychiatrie in Zürich. 1964 Habilitation an der Universität Zürich (Medizinische Fakultät) und im gleichen Sommersemester an der Philosophisch - Historischen Fakultät der Universität Freiburg, daselbst seit 1967 Titularprofessur. Zusätzliche Lehraufträge an der naturwissenschaftlichen Fakultät Freiburg (Schweiz) und an der Philosophischen Fakultät Zürich sowie am Institut für Angewandte Psychologie (IAP) in Zürich. Psychiatrischer Konsiliarius an der kantonalen Universitätsfrauenklinik in Zürich. Mitbegründer und Ehrenmitglied der Schweizerischen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin (1963), der Schweizerischen Gesellschaft für Daseinsanalytische Anthropologie (1970), des Daseinsanalytischen Instituts für Psychotherapie und Psychosomatik (1971), dessen Direktor bis Ende März 2000. 1989 Präsident der Internationalen Vereinigung für Daseinsanalyse (IVDA). Während Jahren Mitglied des Exekutivrats der Internationalen Federation of Psychoanalytic Societies (IFPS). Zahlreiche wissenschaftliche Artikel und Bücher (Vgl. Lit. Verz.).

Während zwölf Jahren in der schweizerischen Politik tätig. 1966 Gemeinderat in Herrliberg, 1971-1975 Kantonsrat Kanton Zürich und 1975-1979 CVP-Nationalrat.

1963 bis 2002 Wohnsitz und Praxis in Herrliberg, 2003 Wohnsitz in Küsnacht, 2004 in Zollikerberg, 2005 bis 2006 in Zürich.

Vater von drei erwachsenen Kindern: Jsabella Bosshard-Condrau (* 3. April 1960, von Zürich, in Widen), Gion-Fidel Condrau (* 18. Juni 1963, Dr. phil., von Disentis, in Erlenbach ZH) und Claudius Condrau (* 19. November 1966, Dr. phil., von Disentis, in Zürich).

Grossvater ("Tat") von drei Enkeln(in): Marc Bosshard (* 25. April 1989), Anja Bosshard (* 6. Mai 1991) und Yves Bosshard (* 15. Juni 1993).

Literarische Werke (Auswahl)

  • 1963: Daseinsanalytische Psychotherapie. Hans Huber Verlag, Bern
  • 1965: Die Daseinsanalyse von Medard Boss und ihre Bedeutung für die Psychiatrie. ---
  • 1969: Psychosomatik der Frauenheilkunde. ---
  • 1975: Medizinische Psychologie. ISBN 3-463-02154-4
  • 1976: Angst und Schuld als Grundprobleme der Psychotherapie. ISBN 3-518-06805-9
  • 1977: Aufbruch in die Freiheit. ISBN 3-7165-0131-X
  • 1977: Der Januskopf des Fortschritts. ISBN 3-7165-0125-5
  • 1977: Leiben und Leben (gemeinsam mit Alois Hicklin und Medard Boss). ISBN 3-7165-0132-8
  • 1982: Psychologie der Kultur, Band 1. ISBN 3-407-83043-2
  • 1982: Psychologie der Kultur, Band 2. ISBN 3-407-83044-0
  • 1989: Einführung in die Psychotherapie. ISBN 3-596-42115-2
  • 1991: Der Mensch und sein Tod - certa moriendi condicio. ISBN 3-268-00109-2
  • 1992: Sigmund Freud und Martin Heidegger, Daseinsanalytische Neurosenlehre. ISBN 3-456-82092-5
  • 1993: Unsere Haut. ISBN 3-268-00130-0
  • 1995: Das verletzte Herz. ISBN 3-596-11754-2
  • 1996: Disentis/Mustér. ISBN 3-9521081-0-3
  • 1997: Haut. ISBN 3-7760-1557-8
  • 1997: Das Herz. ISBN 3-530-30020-9
  • 1998: Das menschliche Bewusstsein. ISBN 3-530-40038-6
  • 1998: Daseinsanalyse. ISBN 3-89754-135-1
  • 1998: Martin Heidegger's impact on psychotherapy. ISBN 3-901953-12-4
  • 2000: Daseinsanalyse Jahrbuch 2000. ---
  • 2003: Ich bin, ich weiss nicht wer. ISBN 3-9522831-5-0
 
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