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Giersch
Giersch, Schettele, Zaungiersch, Geißfuß oder Ziegenfuß (Aegopodium podagraria), im Volksmund Zipperleinskraut, gilt bei Gärtnern als eines der unbeliebtesten „Unkräuter“. Er verbreitet sich sehr stark und gilt als quasi nicht bekämpfbar. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
MerkmaleDie mehrjährige krautige Pflanze erreicht Wuchshöhen von 30 bis 100 Zentimetern und hat einen kennzeichnend dreikantigen, gefurchten, hohlen Stängel. Die doppelt dreizähligen Laubblätter haben Fiederblättchen, die eiförmig-länglich und scharf gesägt sind. Die Fiedern 1. Ordnung ähneln einem Ziegenfuß. Die zusammengesetzten Dolden sind flach und 12- bis 20-strahlig. Bei den kleinen weißen Blüten fehlt die Hülle. Die Früchte sind kümmelähnlich. Da Giersch aus einem sehr stark wuchernden Rhizom entspringt, können die Ausläufer Kolonien bilden. So verbreiten sich einzelne Pflanzen binnen weniger Jahre über große Flächen in Parks und Gärten. Giersch gilt als äußerst ausdauernd und hartnäckig und ist schwer zu bekämpfen. Auf sehr kalkhaltigem Boden gedeiht er schlechter. BekämpfungDa sich Giersch vor allem durch Wucherung verbreitet, lässt er sich nur schwer durch - daher im Zweifel entbehrliche - Giftstoffe bekämpfen. Mit einigen Grundregeln und etwas Disziplin lässt sich Giersch aber hervorragend zurückdrängen.
VorkommenDie Pflanze ist fast in ganz Europa und den gemäßigt-kontinentalen Gebieten des eurasischen Laubwaldgürtels verbreitet. Traditionelle Heilpflanze gegen GichtDer Name Podagrakraut oder Zipperleinskraut weist darauf hin, dass Giersch ein traditionelles Mittel gegen Gicht ist. Über Jahrhunderte galt Giersch bei Patienten, die unter Gicht oder Rheuma litten, als probates Heilmittel. Verwendung des Wildkrauts in der KücheGiersch kann als Salat oder Gemüse zubereitet werden, ist sehr wohlschmeckend und erinnert in Geruch und Geschmack an Spinat und ein wenig an Petersilie. Im Mittelalter und noch vor gar nicht allzu langer Zeit wurde Giersch sowohl als Gemüse wie auch als Heilpflanze eigens angebaut. Mittelalterliche Quellen belegen, dass er in Kloster- und Bauerngärten eine „natürliche“ Nutzpflanze war. Da Giersch im Gegensatz zu vielen anderen Gemüsearten über eine lange Zeit im Jahr zur Verfügung steht und nur geringe Ansprüche an Boden, Wasser und Lichtversorgung stellt, sicherte er z. B. während der Weltkriege vielen Menschen die Vitaminzufuhr. Als Salat eignen sich - wie bei anderen Wildpflanzen auch - vor allem die ganz jungen, kaum entfalteten Blätter. Die rohen Blätter können auch in Aufstriche und Suppen gegeben werden. Wenn die Pflanze schon älter ist, sind die Blätter für einen schmackhaften Salat zu grob. Sie eignen sich dann aber nach wie vor zum Kochen - etwa für Aufläufe. Die Blätter werden dann vergleichbar dem Blattspinat gekocht bzw. gedünstet. Die Gierschstiele aber können bitter schmecken und werden im Zweifel besser vor dem Kochen entfernt. Meerschweinchen und Kaninchen fressen ihn sehr gerne, so dass er auch als Kleintierfutter dienen kann. Vorsicht beim PflückenDer Giersch hat einige sehr giftige Doppelgänger, die ebenfalls Doldenblütler sind, wie beispielsweise der Schierling oder der Riesen-Bärenklau. Daher sollten Wildpflanzensammler darauf achten, dass der Blattstiel im Querschnitt dreieckig ist, da es keinen giftigen Doppelgänger mit dreieckigem Blattstiel gibt. Am besten ist es dennoch, sich den Giersch von einem Pflanzenkundigen zeigen zu lassen. Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Giersch aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |