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Gfcf-ErnährungDie gluten- und kaseinfreie Ernährung (auch gfcf-Ernährung nach engl. gluten-free casein-free diet) ist eine Behandlungsform bei Störungen des autistischen Spektrums, Aufmerksamkeitsdefizitstörungen und Schizophrenie. Sie besteht im Vermeiden des Konsums von glutenhaltigem Getreide (Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel und deren Zuchtformen) sowie Milch und Milchprodukten. Noch sind eingehende wissenschaftliche Untersuchungen nötig, um Wirkungsweise und Erfolg der Methode nachzuweisen. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
GeschichteIn den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts postulierte der Dohan einen Zusammenhang zwischen Schizophrenie und dem Konsum von Getreide und Milch.[1] Er zog diesen Schluss aus der Tatsache, dass diese Erkrankung bei Völkern, die sich ohne Getreide und Milch ernähren, kaum vorkommt. 1991 fand der norwegische Forscher Karl Reichelt Reichelt Abbauprodukte opioider Stoffe im Urin autistischer Kinder und konnte deren Herkunft aus Gluten und Kasein nachweisen.[2] Er entwickelte daraufhin die gluten- und kaseinfreie Ernährung als Behandlungsmöglichkeit bei Autismus und erzielte auch Erfolge bei der Behandlung von Schizophrenie.[3] In Amerika, wo in den letzten Jahren ein dramatischer Anstieg der Fälle von Autismus zu verzeichnen ist, wird die gfcf-Ernährung von verschiedenen Vereinigungen wie dem Autism Network for Dietary Intervention (ANDI) propagiert. KritikEs besteht ein Mangel an randomisierten doppelblinden Studien, die positiven Berichte stammen überwiegend von Eltern und Therapeuten und betreffen Einzelfälle. Die Durchführung medizinischer Studien sieht sich der Problematik gegenüber, dass ein längerer Beobachtungszeitraum erforderlich und eine doppelblinde gfcf-Ernährung z. B. im häuslichen Rahmen schwer durchführbar ist. Mit den Ergebnissen einer vom amerikanischen National Institute of Mental Health durchgeführten Studie wird 2008 gerechnet. In Deutschland nimmt der Autismus e. V. folgendermaßen dazu Stellung: Therapeutische Maßnahmen wie die Einleitung einer Gluten- oder Kuhmilchfreien Diät ohne Nachweis spezifischer Antikörper ... sind aus medizinischer Sicht nicht gerechtfertigt.[4] ErfahrungenDie meisten Berichte kommen von Betroffenen und deren Angehörigen. Die Skala reicht von relativer Wirkungslosigkeit bis hin zu dramatischen Verbesserungen.[5] Bemerkenswert ist, dass in vielen Fällen das Auftreten von Entzugssyndromen wie beim Drogenentzug erwähnt wird. Wissenschaftliche GrundlagenDie Proteine Kasein und Gluten werden während der Verdauung in Peptide aufgespalten, die sogenannten Exorphine. Der erste Nachweis gelang Forschern des Münchner Max-Planck-Institutes für Psychiatrie Ende der 70er Jahre bei der Untersuchung von Milch.[6] Exorphine im Gluten wurden von japanischen Wissenschaftlern nachgewiesen, die Weizen einer enzymatischen Spaltung im Reagenzglas aussetzten.[7] Die Exorphine des Glutens heißen Gliadorphine, die des Kaseins Kaseomorphine. Die Namen sind auf Grund der morphinen Wirkung gewählt, da diese Substanzen an die Opioidrezeptoren des Menschen binden. Im Organismus binden die Endorphine an diese Rezeptoren und regulieren damit z. B. Schmerzempfinden, Hungergefühl und Sexualität. Die starke Mutter-Kind-Bindung der ersten Monate wird von einigen Wissenschaftlern auf die Wirkung der auch in der menschlichen Muttermilch enthaltenen Kaseomorphine zurückgeführt. Die gfcf-Ernährung geht davon aus, dass diese Verbindungen die Darmschleimhaut passieren und an die Opioidrezeptoren des Gehirns binden.[8] Wieso die Exorphine bei bestimmten Menschen eine derartige Beeinträchtigung hervorrufen ist noch unklar, man geht von verschiedenen Ansätzen aus, die von genetischer Disposition über einen durchlässigen Darm (leaky gut) bis hin zu Schwermetallbelastungen reichen. Es gibt Ansätze, das vermehrte Auftreten bestimmter Erkrankungen wie Schizophrenie oder Epilepsie bei Zöliakie mit den Exorphinen zu erklären.[9] Andere ErkrankungenDie Erkrankung Zöliakie erfordert den vollständigen Verzicht auf Gluten. Milch und Milchprodukte müssen teilweise bei der Laktoseintoleranz vermieden werden. Quellen
Literatur
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gfcf-Ernährung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |