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Beifuß
Beifuß, Gewöhnlicher Beifuß oder Gemeiner Beifuß (Artemisia vulgaris) ist eine Pflanzenart aus der Gattung Artemisia in der Familie der Korbblütler (Asteraceae, veraltet Compositae). Vom Gemeinen Beifuß gibt es eine europäische (Artemisia vulgaris var. vulgaris) und eine asiatische Varietät (var. indica), die sich geringfügig in der Zusammensetzung des ätherischen Öls unterscheiden. Die Pollen des Beifuß sind ein häufiger und bekannter Auslöser allergischer Reaktionen. Beifuß heißt übrigens in der ukrainischen Sprache Tschornobyl oder Tschornobylnyk (Чорнобиль, Чорнобильик). Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
VorkommenBeifuß ist ein typisches Hackfrucht-Unkraut, das vermutlich zusammen mit dem neolithischen Ackerbau verbreitet wurde. In Mitteleuropa findet er sich seit der Bandkeramik. Die ursprüngliche Verbreitung des Beifuß ist heute nicht mehr zu bestimmen, nachdem er durch den Menschen über fast alle nördlichen Gebiete der Erde verbreitet wurde. Auf nährstoffreichen Böden, vor allem Ruderalfluren, kommt der Beifuß wild vor. Teilweise gilt er als "Unkraut". Der Anbau zur Gewinnung von in der Parfümindustrie genutztem Öl findet in Nordafrika (Algerien, Marokko) und Südeuropa (Frankreich, Balkan) statt. BeschreibungDie mehrjährige krautige Pflanze wird bis zu 2 m hoch. Sie hat derbe, oberseitig grüne, unterseitig auf Grund von Behaarung grau-weißliche Blätter, die bis zu 10 cm lang werden. Die Blüten sind 3 bis 4 mm groß, unscheinbar, von weißlich-grauer Farbe und sind in einer Rispe angeordnet. Die Blütezeit erstreckt sich von Juli bis September. ErntezeitDie Erntezeit für das Kraut ist Juli - September. Man schneidet die oberen Triebspitzen, solange die Blütenknospen noch geschlossen sind. Sobald sich diese öffnen, werden die Blätter bitter und eignen sich nicht mehr zum Würzen. Die Erntezeit für die Wurzel ist der Spätherbst. Verwendung
Beifuß wird als Gewürzpflanze zu fetten, schweren Fleischgerichten benutzt. Die enthaltenen Bitterstoffe regen die Bildung von Magensaft und Gallenflüssigkeit an und unterstützen so die Verdauung. Durch Wasserdampfdestillation wird aus den getrockneten Pflanzen Parfümöl („Essence d'Armoise“) gewonnen. Im Altertum und Mittelalter wurde Beifuß als Arzneipflanze bei Problemen mit der Verdauung eingesetzt. Auch gegen Epilepsie ("Valentinskraut") und in der Gynäkologie wurde er verwendet. Heute wird der Beifuß nur noch homöopathisch eingesetzt. In der traditionellen chinesischen Medizin findet er Verwendung in der Moxa-Therapie. InhaltsstoffeHauptinhaltstoffe sind Thujon, Kampfer, Cineol, Psilostachin und Linalool. Einige Inhaltsstoffe (beispielsweise Thujon) sind giftig und machen längere Anwendungen oder hohe Gaben bedenklich. Wegen der Giftigkeit seiner ätherischen Öle wird vor der Verwendung des Beifuß in der Aromatherapie gewarnt. SagenhaftesDer Gewöhnliche Beifuß ist eines der »Johanniskräuter« und wird zu Johanni zum Sonnwendgürtel gegen Zauberei und böse Dämonen um Bauch/Hüfte gewunden. Er schützt Mensch und Vieh gegen Zaubereien aller Art und wird auch für Liebeszauber verwendet. Siehe auchListe der Küchenkräuter und Gewürze |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Beifuß aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |