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Gerald Hüther



Gerald Hüther (* 15. Februar 1951 in Emleben) ist ein deutscher Neurobiologe und Hirnforscher.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Gerald Hüther studierte Biologie in Leipzig , wo er auch promovierte. Von 1979 bis 1989 befasste er sich am Max-Planck-Institut für experimentelle Medizin in Göttingen mit Hirnentwicklungsstörungen. 1988 habilitierte er sich im Fachbereich Medizin an der Universität Göttingen und erhielt die Venia legendi für Neurobiologie.

Von 1989 bis 1994 baute er als Heisenberg-Stipendiat der DFG die Abteilung für neurobiologische Grundlagenforschung an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen auf, die er seitdem leitet.

Hüther leitet in Zusammenarbeit mit dem Pädagogen Karl Gebauer seit 2002 das Informationsnetzwerk WIN-Future und den jährlich stattfindenden Göttinger Kongress zu Erziehungs- und Bildungsfragen.

Werk

Gerald Hüther arbeitet auf dem Gebiet der experimentellen Hirnforschung. Unter anderem untersucht er:

  • die Auswirkungen von Angst und Stress auf Gehirn und Verhalten
  • den Einfluss der Ernährung auf das Gehirn
  • die Wirkungen und langfristige Folgen des Konsums von Drogen und Psychopharmaka
  • die Beeinflussbarkeit der kindlichen Hirnentwicklung durch psychosoziale Faktoren und psychopharmakologische Behandlungen
  • die Evolution des Bewusstseins

Neben ca. 150 Originalarbeiten auf dem Gebiet der experimentellen Hirnforschung in internationalen Fachzeitschriften hat er noch mehrere wissenschaftliche Monographien sowie populärwissenschaftliche Sachbücher publiziert (z. B. „Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn“). Er ist Mitglied verschiedener Fachgesellschaften und Mitherausgeber wissenschaftlicher Zeitschriften und Fachbücher. Hüther ist der breiten Öffentlichkeit überdies durch zahlreiche Interviews zur Hirnforschung und deren Anwendung auf das alltägliche Leben bekannt.

In die Kritik geriet Hüther durch eine an wenigen Ratten durchgeführten Studie zu Wirkungen von Methylphenidat (Ritalin) und der daraus abgeleiteten Schlussfolgerung, der Arzneistoff könne als Spätfolge Morbus Parkinson auslösen. Obwohl der Wirkstoff seit 40 Jahren beim Menschen verwendet wird, ist bislang kein belegter Fall einer solchen Nebenwirkung bekannt.[1]

Im Oktober 2007 veröffentlichte Hüther einen Artikel in der Zeitschrift Sezession des Institut für Staatspolitik, welches der Neuen Rechten zugerechnet wird.[2]

Literatur

  • Gerald Hüther, in: Kürschners Deutscher Gelehrten-Kalender 2003. 19. Ausgabe. Band I: A – J. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. K. G. Saur, München 2003, ISBN 3-598-23607-7, S. 1422
  • Gerald Hüther, Yvonne Brandl, Marianne Leuzinger-Bohleber: ADHS - Frühprävention statt Medikalisierung. Theorie, Forschung, Kontroversen. Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2006, ISBN 3525451784
  • Gerald Hüther: "Biologie der Angst - Wie aus Streß Gefühle werden". Vandenhoeck und Ruprecht Verlag, Göttingen 2005, ISBN 3-525-01439-2
  • Bedienungsanleitung für ein menschliches Gehirn.Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen (Sammlung Vandenhoeck; 6. Aufl. 2006) ISBN 978-3-525-01464-6
  • Die Macht der inneren Bilder. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen; 3. durchgesehene Aufl. 2006 ISBN 978-3-525-46213-3
  • Das Geheimnis der ersten neun Monate. Unsere frühesten Prägungen. Walter, Düsseldorf ISBN 3-530-42188-X

Quellen

  1. BZ vom 23. April 2002
  2. Sezession Nr. 20 (Oktober 2007)
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gerald_Hüther aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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