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Georg Bartisch



Georg Bartisch (* 1535 in Gräfenhain bei Königsbrück; † 1607) war ein deutscher Arzt.

Er wurde in Gräfenhain in Sachsen als Sohn des in Königsbrück tätigen Wundarztes gleichen Namens geboren. In armen Verhältnissen aufgewachsen, begann er im Alter von zwölf Jahren die Bader- und Wundarztlehre. Lehrzeugnisse belegen, dass Bartisch zwei Jahre bei Matthäus Fuchs in Wittenberg und ab 1563 bei A. Mayscheider in Schönwaldt bei Brünn in der Lehre war und sich ohne akademische Ausbildung zu einem bedeutenden Okulisten, Steinschneider und Wundarzt entwickelte.

Als kurfürstlich-sächsischer Hofoculist schrieb er 1583 in Dresden das Werk Ophthalmoduleia, das ist Augendienst – das erste deutsche Lehrbuch der Augenheilkunde. In diesem Buch teilt er die Stare nach ihrer Farbe in weiße, blaue, grüne, graue, gelbe und schwarze Stare ein.

Weniger bekannt ist Bartischs Werk als Urologe. In seinem „Kunstbuch“ sammelte er das gesamte damalige Wissen zur Behandlung des Blasensteins. Das Werk zeugt von Bartischs hohem fachlichen Verständnis und von seinen Fähigkeiten als Operateur. Er steht in einer Reihe mit Ambroise Paré (1510–1590), Fabry von Hilden (1560–1634) und anderen namhaften zeitgenössischen Chirurgen.

Bartischs Handschrift über den Steinschnitt blieb weitgehend unbekannt, bis sie 1893 der Breslauer Ophthalmologen Hermann Cohn zufällig in Dresden entdeckte und durch den Berliner Urologen Otto Mankiewicz 1905 herausbringen ließ. Sie ist die älteste verwertbare deutsche Quelle über den Steinschnitt. Aus der Schrift spricht Bartischs große Lebenserfahrung, die er in 28 Jahren Arbeit als Steinschneider gewonnen hatte. Etwa 450 Patienten soll er erfolgreich am Blasenstein operiert haben.

 
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