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Gendoping



Die Welt-Antidoping-Agentur definiert Gendoping als "den nicht-therapeutischen Gebrauch von Zellen, Genen, genetischen Elementen oder die Beeinflussung der Genexpression mit der Möglichkeit, die Leistungsfähigkeit zu steigern." Der letzte Punkt dieser Definition verschwimmt allerdings mit der klassischen Pharmakologie, da auch seit längerem bekannte Arzneistoffe wie anabole Steroidhormone die Genexpression leistungssteigernd beeinflussen. Streng molekularbiologisch versteht man unter Gendoping das Einschleusen von DNA- oder RNA-Molekülen in den menschlichen Organismus. Der Vorgang ist mechanistisch vergleichbar mit der Gentherapie, die vorwiegend (monogenetische) Erbkrankheiten zu heilen versucht.

Beispielsweise wird in allen Muskelzellen laufend Myostatin gebildet, wenn diese durch Testosteron oder durch Training dazu stimuliert werden. Myostatin hat die Aufgabe ein unbeschränktes Wachstum der Muskeln zu verhindern. In der Viehmast legte man diese natürliche Wachstumsbremse lahm, indem man Antikörper gegen das Myostatin herstellte und mit einem Lösungsmittel in die Muskulatur der Tiere spritzte. Die Tiere setzten so mehr Fleisch an.

Ein entsprechendes Verfahren ist prinzipiell auch beim Menschen möglich, jedoch noch kein echtes Gendoping. Dazu müsste man das Myostatin-produzierende Gen komplett ausschalten. Derzeit kann man den Operator, also den "Ein- und Ausschalter" dieses Gens auf der DNA, noch nicht gezielt blockieren. Anhaltspunkte könnten Untersuchungen an Personen liefern, deren Muskeln auch untrainiert enorme Ausmaße annehmen, weil das Gen fehlt oder von Natur aus inaktiv ist.


Siehe auch

 
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