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GeburtseinleitungDie Geburtseinleitung ist künstliche Auslösung der Geburt vor Einsetzen der Wehen mittels verschiedener hormoneller Substanzen. Weiteres empfehlenswertes FachwissenGeburtseinleitung beim MenschenBeim Menschen kann eine Geburtseinleitung durch Applikation von Prostaglandinen oder Oxytocin erfolgen. Eine Geburtseinleitung wird angewendet, wenn Gefahren für Mutter und Kind bestehen, wie es z. B. bei einer Plazentainsuffizienz, einer intrauterinen Wachstumsretardierung, Präeklampsie oder einer deutlichen Überschreitung des rechnerischen Geburtstermins der Fall ist. Früher waren auch mechanische Methoden zur Geburtseinleitung verbreitet. Geburtseinleitung bei HaustierenDa die hormonelle Aufrechterhaltung der Trächtigkeit bei den verschiedenen Säugetieren Besonderheiten aufweist, unterscheiden sich auch die zur Geburtseinleitung verwendeten Arzneimittel. Bei Tieren, bei denen das trächtigkeitserhaltende Progesteron im Gelbkörper produziert wird, kommen Prostaglandine und Glukokortikoide in Betracht, bei Produktion im Mutterkuchen (Plazenta) Glukokortikoide. Indikationen für eine Geburtseinleitung sind vor allem schwere Erkrankungen des Muttertieres, bei Rindern auch Übertragen, bei Hausschweinen auch die Synchronisation der Abferkelungen aus technologischen Gründen. Problematisch sind bei gewollter Lebensfähigkeit der Nachkommen vor allem eventuell unreife Früchte (unbekannter Decktermin), ungenügend geweitete Geburtswege (Schwergeburt), eine unreife Plazenta (Nachgeburtsverhaltung) und eine ungenügend entwickelte Milchdrüse (wenig Immunglobuline im Kolostrum). Bei Pferden wird die Trächtigkeit ab dem 130. Tag allein durch die Progesteron-Produktion der Plazenta aufrecht erhalten. Eine Geburtseinleitung ist bei Stuten allein durch Oxytocin über eine Dauertropfinfusion möglich, da der Verschluss der Gebärmutter relativ gering ist. Bei Hausrindern ist ab dem 270. Trächtigkeitstag eine Geburtseinleitung durch Prostaglandin F2α oder synthetische F2α-Analoga wie Cloprostenol und Tiaprost möglich, welche zum Abbau des Gelbkörpers (Luteolyse) führen. Die Geburt setzt bei Rindern nach 3 Tagen ein, allerdings führt diese Art der Geburtseinleitung in den meisten Fällen zu einer Nachgeburtsverhaltung. Bei Rindern, Schafen und Ziegen ist auch eine Geburtseinleitung mit hochwirksamen Glukokortikoiden (z. B. Dexamethason, Flumethason) möglich, wenn das Ungeborene noch lebt. Sie werden beim Rind zunächst 4 Tage in niedriger Dosierung verabreicht, um die Lungenreifung des Kalbes zu fördern, und dann an zwei aufeinanderfolgenden Tagen hochdosiert, am letzten Tag kombiniert mit Prostaglandin F2α gegeben. Die Geburt setzt 24 Stunden nach der letzten Gabe ein. Bei Schweinen kann zwischen dem 110. und 113. Trächtigkeitstag eine Geburtseinleitung durch Prostaglandin F2α oder Cloprostenol erfolgen, wobei nach 24 Stunden die Wehentätigkeit durch die Gabe von Oxytocin oder Carbetozin unterstützt wird. Bei Haushunden kann ab dem 48. Trächtigkeitstag mit Cabergolin oder Aglepriston eine Geburt ausgelöst werden. Cabergolin ist ein Prolactin-Hemmer, dessen Wirksamkeit auf der Tatsache beruht, dass die späte Trächtigkeit bei Hunden vor allem durch Prolactin aufrechterhalten wird. Aglepriston ist ein Antiprogestin welches die Rezeptoren für Progesteron am Uterus blockiert. Mit Einsetzen der Geburt wird die Wehentätigkeit durch die Gabe von Oxytocin unterstützt. Bei Hauskatzen ist eine Geburtseinleitung in der Praxis so gut wie nie erforderlich, hier kann ebenfalls Aglepriston eingesetzt werden.
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Geburtseinleitung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |