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Gabriel AntonGabriel Anton (* 28. Juli 1858 in Saaz in Böhmen; † 3. Januar 1933 in Halle (Saale)) war ein österreichischer Neurologe und Psychiater. Weiteres empfehlenswertes FachwissenLebenslaufNach dem Schulbesuch in Saaz und Prag, studierte der Sohn eines Baumeisters in Prag und Wien und wurde 1882 in Graz zum Dr. med. promoviert. Er arbeitete zunächst als Assistenzarzt unter der Leitung von Arnold Pick an der Irrenanstalt Dobrzan (auch Dobranz, heute Dobrzyn in Tschechien) und an der Psychiatrisch-Neurologischen Klinik der Deutschen Universität Prag, bevor er 1887 als Assistent an die Psychiatrische Klinik in Wien wechselte, um bei Theodor Hermann Meynert zu lernen. 1889 habilitierte er sich für Psychiatrie und Neurologie, wurde 1891 als Extraordinarius für Psychiatrie an die Universität Innsbruck berufen und Direktor der dortigen Universitätsklinik. 1894 wechselte Anton als Ordinarius nach Graz. 1905 übernahm der den Lehrstuhl Carl Wernickes in Halle (Saale) und leitete als Direktor die dortige Universitäts- und Nervenklinik. 1906 wurde Anton zum Geheimrat ernannt und erhielt für seine Tätigkeit während des Ersten Weltkrieges als Chef des hallischen Lazarettes für Nervenkranke und beratender Arzt des IV. Armeekorps, das Eiserne Kreuz II. Klasse am schwarz-weißen Band und die Rot-Kreuz-Medaille III. Klasse. 1926 wurde er emeritiert. Wissenschaftliche LeistungSeit 1893 hatte sich Anton intensiv mit der Rolle der Basalganglien bei choreatischen Bewegungsstörungen befasst. Er beschrieb den Fall des 9-jährigen Cassian H. mit Choreoathetose und vermutete als Ursache eine isolierte Veränderung im Striatum. Unter Berücksichtigung der klinischen Symptomatik und des neuropathologischen Befundes nahm er an, dass das komplexe Zusammenwirken der Basalganglien gestört sein musste. Er schlussfolgerte, dass durch den Wegfall der Bewegungshemmung die notwendige Voraussetzung für einen geordneten Bewegungsablauf fehlte und - aufgrund des Vorliegens einer intakten Pyramidenbahn - das Vorhandensein extrapyramidaler Faserbahnen. In seinen Arbeiten verband Anton Gehirnpathologie mit Psychologie und inspirierte u.a. seinen Assistenten in Graz, Otto Gross, zu mehreren Arbeiten auf diesem Gebiet. In Halle befasste er sich in den Jahren 1909-1912 zusammen mit seinem Assistenten Paul Schilder (1886-1940) intensiv mit choreatischen (Chorea = regellose, asymmetrische, plötzlich einschießende, kurzdauernde, distal betonte, unwillkürliche Bewegungen der Extremitäten bezeichnet, im Gesicht können zusätzlich Grimassieren und Schmatzen auftreten) und athetoiden (Athetose = unwillkürliche wurmförmige, langsame Bewegungen, vorwiegend distal an den Extremitäten) Bewegungsstörungen. Nach Anton wurde das Anton-Syndrom (syn. visuelle Anosognosie: das Nichtwahrnehmen der eigenen Blindheit nach komplettem Ausfall der Sehrinde), sowie das Anton-Babinski-Syndrom (syn. Hemineglect: das halbseitige Nichtwahrnehmen des eigenen Körpers und seiner Ausfälle bei Scheitel- u. Schläfenhirnläsion der rechten Gehirnhälfte) benannt. Schließlich entwickelte er eine Operationsmethode zur Behandlung des Hydrozephalus (sog. „Anton-von-Bramann-Balkenstich“). Literatur (Auswahl)
Kategorien: Neurologe | Mediziner (19. Jahrhundert) | Mediziner (20. Jahrhundert) |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Gabriel_Anton aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |