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Günter Blobel



Günter Blobel (* 21. Mai 1936 in Waltersdorf, Landkreis Sprottau, Schlesien) ist ein deutschstämmiger US-amerikanischer Biomediziner.

Blobels Familie flüchtete 1945 aus Schlesien nach Freiberg (Sachsen). Hier legte er am Geschwister-Scholl-Gymnasium 1954 das Abitur ab. Nach dem Medizinstudium in Frankfurt am Main, München, Kiel, Freiburg im Breisgau und Tübingen promovierte er 1967 zum Ph.D. der University of Wisconsin und wechselte danach an die Rockefeller University, New York, wo er mit dem späteren Nobelpreisträger George Emil Palade zusammenarbeitete. Im Jahre 1987 erhielt er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Im Jahre 1992 wurde er zum ordentlichen Professor an der Rockefeller University ernannt.

Hauptforschungsgebiet von Blobel sind vor allem die Mechanismen der innerzellulären Sortierung von Proteinen und die Suche nach Möglichkeiten, ihre Funktion optimal zu erhalten.

Blobel erhielt 1999 den Nobelpreis für die Entdeckung, dass neu synthetisierte Proteine eine bestimmte Signalsequenz besitzen, welche für den Transport und die Lokalisation der Proteine kodieren (siehe Signal Recognition Particle). Er hat rund 820.000 Euro des Preisgeldes für den Wiederaufbau der Frauenkirche in Dresden gespendet, namentlich an die von ihm selbst gegründeten Stiftung "Friends of Dresden", die sich dem Ziel des Wiederaufbaus der Dresdner Frauenkirche verschrieben hat. Er war Ehrenmitglied im Kuratorium Frauenkirche. Aufgrund der Entscheidung zum Einbau einer modernen Orgel gab er im Jahre 2003 diese Ehrenmitgliedschaft zurück.

Seit dem 19. Juni 2000 ist Blobel Ehrensenator der Technischen Universität Dresden, am 21. Mai 2001 erhielt er die Ehrendoktorwürde an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg.

Weiterhin setzt sich Blobel sehr für den Erhalt der Elbwiesen in Dresden ein. Auch auf seine Initiative hin hat die UNESCO untersuchen lassen, ob das Weltkulturerbe Dresdner Elbtal durch den Bau der sehr umstrittenen Waldschlößchenbrücke gefährdet ist. Nach einem entsprechenden Gutachten wurde das Elbtal daher auf die "Rote Liste des gefährdeten Welterbes" gesetzt.

Blobel setzte sich außerdem für einen originalgetreuen Wiederaufbau der 1968 gesprengten Leipziger Universitätskirche St. Pauli ein.

Wissenschaftliche Auszeichnungen

  • 1978: National Academy of Science: U.S. Steel Foundation Award in Molecular Biology
  • 1982: Gairdner Foundation International Award
  • 1993: Albert Lasker Basic Medical Research Award
  • 1995: Ciba Drew Award in Biomedical Research
  • 1996: King Faisal Award
  • 1997: Mayor's Award for Excellence in Science and Technology
  • 1999: Nobelpreis für Physiologie oder Medizin


 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Günter_Blobel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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