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Friedrich WolfFriedrich Wolf (* 23. Dezember 1888 in Neuwied; † 5. Oktober 1953 in Lehnitz bei Berlin) war deutscher Arzt, Schriftsteller und kommunistischer Politiker. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
LebenEr wurde als Sohn des jüdischen Kaufmanns Max Wolf und dessen Ehefrau Ida geboren. 1895 bis 1899 besuchte er die Israelitische Elementarschule, anschließend das Gymnasium in Neuwied. Von 1907 bis 1912 studierte er Medizin, Philosophie und Kunstgeschichte in Heidelberg, München, Tübingen, Bonn und Berlin. 1912 dissertierte er in Bonn mit der Arbeit Die multiple Sklerose im Kindesalter, die Promotion folgte 1913. Nach Praktika in Meißen, Bonn und Dresden fuhr er 1914 als Schiffsarzt auf der Route Kanada - Grönland - USA. Im gleichen Jahr wurde er mit Kriegsbeginn Truppenarzt an der Westfront, später auch an der Ostfront. Mehrfach verwundet, wurde er ab 1916 entschiedener Kriegsgegner. 1917 veröffentlichte er die ersten Prosastücke. 1918 verweigerte er den Kriegsdienst und arbeitete als Lazarettarzt in der Heimat. Im November 1918 wurde er Mitglied des Arbeiter- und Soldatenrats in Dresden. Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als Arzt in Remscheid und Hechingen, wo er sich besonders für die medizinische Versorgung der einfachen Bevölkerung einsetzte und sich der Naturheilkunde verschrieb. Wolf war seit dem 30. November 1914 mit Kaethe Gumpold verheiratet, seit dem 7. April 1915 Vater seiner Tochter Johanna Marie. 1919 wurde Sohn Lukas geboren. Am 15. April 1922 heiratete er die Kindergärtnerin Else Dreibholz. In den Jahren 1923 und 1925 kamen seine Söhne Markus und Konrad zur Welt. Wolf, der in Stuttgart eine Praxis für Naturheilkunde und Homöopathie eröffnet hatte, war inzwischen ein anerkannter Schriftsteller geworden, der Bühnenstücke, Romane, Hörspiele und Drehbücher verfasste. Seit 1928 war er Mitglied der KPD und des Bundes proletarisch-revolutionärer Schriftsteller. 1929 leitete sein Drama Cyankali eine ausgedehnte Diskussion über den Abtreibungsparagraphen ein. Wolf wurde sogar kurzzeitig verhaftet und der gewerbsmäßigen Abtreibung beschuldigt. Anschließend bereiste er die Sowjetunion. Im Frühjahr 1932 gründete er in Stuttgart den „Spieltrupp Südwest“, eine kommunistische Agitprop-Spieltruppe aus Laiendarstellern, die Agitationsstücke zu aktuellen Themen aufführte. Wegen der künstlerischen Qualität seiner Stücke und Aufführungen war er über Württemberg hinaus bedeutend. Nach der Machtergreifung der Nazis emigrierte Friedrich Wolf mit seiner Familie über Österreich, die Schweiz und Frankreich nach Moskau. 1937 machte er sich auf den Weg nach Spanien, um als Arzt bei den Internationalen Brigaden zu arbeiten, blieb dann jedoch 1938 in Frankreich. Bei Kriegsbeginn 1939 wurde er in Paris verhaftet und ins Internierungslager Le Vernet gebracht. Mit sowjetischer Hilfe und einem falschen Pass gelang ihm die Ausreise. 1941 erhielt er die sowjetische Staatsbürgerschaft und kehrte nach Moskau zurück, wo er im Juli 1943 Mitbegründer des Nationalkomitees Freies Deutschland wurde. 1944 lehrte er an der Antifa-Schule in Krasnogorsk. Seit 1945 lebte er wieder in Deutschland und gehörte dabei der Aufbau-Generation der DDR an. Hier war er vor allem schriftstellerisch und kulturpolitisch tätig und an der Gründung der DEFA beteiligt. Von 1949 bis 1951 war er erster Botschafter der DDR in Polen. Am 5. Oktober 1953 starb Friedrich Wolf in seinem Arbeitszimmer in Lehnitz an einem Herzinfarkt. Werke
Auszeichnungen
LiteraturDaniel Halft: Die Szene wird zum Tribunal! Eine Studie zu den Beziehungen von Recht und Literatur am Beispiel des Schauspiels 'Cyankali' von Friedrich Wolf, Berlin 2007. | |
Wikiquote: Friedrich Wolf – Zitate |
- Literatur von und über Friedrich Wolf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Friedrich-Wolf-Gesellschaft e.V.
Personendaten | |
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NAME | Wolf, Friedrich |
KURZBESCHREIBUNG | Schriftsteller |
GEBURTSDATUM | 23. Dezember 1888 |
GEBURTSORT | Neuwied |
STERBEDATUM | 5. Oktober 1953 |
STERBEORT | Lehnitz bei Berlin |