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Friedrich Schauta (Arzt)



Friedrich Schauta (* 15. Juli 1849 in Wien; † 10. Januar 1919 in Wien) war ein österreichischer Chirurg und Gynäkologe.

 

Werdegang

Schauta begann sein Medizinstudium in seiner Geburtsstadt Wien, wechselte dann zur Universität Innsbruck und später zur Julius-Maximilians-Universität Würzburg. 1874 dissertierte er in Wien zum Dr. med. Sein Hauptinteresse galt zunächst der Chirurgie: 1874 wurde er Assistent in Operationsinstitut von Hofrat von Dumreicher. Später wandte er sich der Gynäkologie zu und arbeitete von 1876 bis 1881 in der Frauenklinik von Joseph Späth in Wien. 1881 habilitierte er sich als Dozent für Gynäkologie und Geburtshilfe. Im gleichen Jahr wurde er als zusätzlicher Professor für diese Fachgebiete nach Innsbruck berufen, wo er 1883 außerordentlicher und 1884 ordentlicher Professor wurde. 1887 nahm Schauta einen Ruf als Nachfolger von August Breisky (1832-1889) nach Prag an, aber 1891 kehrte er als Nachfolger von Carl Braun auf den Lehrstuhl für Frauenheilkunde und Geburtshilfe nach Wien zurück.

Leistungen

Schauta erkannte und nutzte die bahnbrechenden Fortschritte auf den Gebieten der Radiologie, Bakteriologie, Histologie und Serologie. Seine Hauptleistung war die Einführung einer Operation bei Gebärmutterhalskrebs (Kollumkarzinom), bei der Gebärmutter und Eierstöcke von der Scheide aus entfernt werden. (Schauta-Stoeckel-Operation). Schauta hatte mit Ernst Wertheim eine wissenschaftliche Auseinandersetzung um die Operationstechnik bei Gebärmutterhalskrebs. Wertheim führte eine abdominale Radikaloperation durch, bei der er nach Eröffnung der Bauchdecke Gebärmutter, Lymphknoten und das parametrane Bindegewebe entfernte. Beide Methoden waren risikoreich. Bei der Wertheim'schen Radikaloperation starben, bedingt durch die Größe und die Dauer des Eingriffes, bis zu 74 Prozent der Patientinnen. Bei der Schauta'schen Operation starben weniger Frauen unmittelbar nach der Operation. Durch den schwierigen Zugang war die Operation allerdings selten radikal genug, so dass nur wenige Frauen von ihrem Krebsleiden geheilt werden konnten. Einen entscheidenden Fortschritt brachte erst die Einführung der Radiumbestrahlung im Jahre 1913.

Schriften

  • Grundriss der operativen Geburtshilfe. Wien und Leipzig, 13. Auflage 1896.
  • Diagnose der Frühstadien chronischer Salpingitis. Archiv für Gynäkologie, Berlin, XXXIII.
  • Gynäkologischer Beinhalter. Prager Medizinische Wochenschrift, 1889.
  • Cystische Myome. Zeitschrift für Heilkunde. X.
  • Die Beckenanomalien. In Müller’s Handbuch der Geburtshilfe, 2. Auflage; Stuttgart, 1888.
  • Cloakenbildung. Archiv für Gynäkologie, Berlin, XXXIX.
  • Indicationsstellung der vaginalen Totalexstirpation. Archiv für Gynäkologie, Berlin, XXXIX.
  • Indication und Technik der vaginalen Totalexstirpation. Zeitschrift für Heilkunde. 1891.
  • Beitr. zur Lehre von der Extrauterinenschwangerschaft. Prag, 1891.
  • Behandlung des normalen Wochenbettes. Berlin, 1892.
  • Indication und Technik der Adnexoperationen. Verhandlungen der deutschen Gesellschaft für Gynäkologie, 1893.
  • Operation fixierter Blasenscheidenfisteln. Monatsschrift für Geburtshilfe und Gynäkologie, I.
  • Operation von Mastdarmscheidenfisteln. Verhandlungen der deutschen Gesellschaft für Gynäkologie, 1896.
  • Sectio caesarea vaginalis. Heilkunde, 1898.
  • Lehrbuch der gesamten Gynäkologie. Leipzig und Wien, 1895-1894. (italienische Übersetzung Turin, 1898; 3. Auflage, 1906-1907.)
  • Die Österreichischen Gebäranstalten 1848-1898. In: Österreichische Wohlfahrtseinrichtungen, 3. Auflage; Wien, 1901.
  • Tabulae gynaecologicae. Mit Fritz Hitschmann (1870-1926). Wien, 1905.
  • Die erweiterte vaginale Totalexstirpation des Uterus bei Kollumkarzinom. Wien und Leipzig, 1908.
  • Die Frau mit 50 Jahren. Wien, 1915.
 
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