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Frauenmantel
Der Frauenmantel (Alchemilla) ist eine Pflanzengattung der Familie der Rosengewächse (Rosaceae), die in ganz Europa, Asien und Amerika verbreitet ist. Die rund 300 Arten dieser Gattung sind taxonomisch äußerst schwierig zu unterscheiden. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
NamensherkunftDen Namen Frauenmantel trägt diese horstbildende mehrjährige krautige Pflanze seit etwa 1500. Der Name leitet sich von den Schutzmantelmadonnen, die seit dem 14. Jahrhundert ein Bildtypus der abendländischen Kultur waren, ab. An diesen Mantel erinnern die halbkreisförmigen Blätter, die auch voll ausgebildet den Eindruck erwecken, als besäßen sie eine feine regelmäßige Fältelung. Der wissenschaftliche Namen Alchemilla leitet sich von Alchemie ab.[1] Dies beruht darauf, dass die mittelalterlichen Alchimisten sich vom kristallklaren Guttationstropfen inspiriert fühlten und ihn in ihren Versuchen zur Herstellung mystischer Essenzen und sogar zur Goldherstellung gebrauchten. Alchemilla vulgaris (Gemeiner Frauenmantel) wird oft als Sammelname für die insgesamt 21 Unterarten verwendet. Allen werden Heilkräfte zugeschrieben. Der Wurzelstock der Gattung ist verholzt, kräftig, mit vielen Köpfen und dunkel gefärbt. Die Pflanzen erreichen Größen von 10 bis 50 cm. Die Blätter sind rund, behaart und wie ein Mantel in mehrere Lappen geteilt. Frauenmantel in der PflanzenheilkundeFrauenmantel wurde lange Zeit bei allen Frauenleiden als Heilmittel hochgeschätzt. Die dem Frauenmantel zugesprochenen positiven Wirkungen in der Frauenheilkunde konnten durch Untersuchungen bis jetzt nicht bestätigt werden. Frauenmantelblätter haben jedoch einen hohen Gerbstoffgehalt und finden daher in Tees gegen Durchfallerkrankungen Einsatz. In der Antike wird der Frauenmantel nicht als Heilpflanze erwähnt. Die ersten schriftlichen Überlieferungen stammen aus dem frühen Mittelalter. Die hl. Hildegard von Bingen empfahl ihn gegen Kehlgeschwüre. Tabernaemontanus bezeichnet Frauenmantel dementsprechend auch der rechten und berühmten Wundkräuter eins. Vielversprechend ist auch, dass dieses Kraut in Regenwasser/ oder aber in Löschwasser darinn die Schmiede das glüend Eisen ablöschen/ gesotten/ und mit demselbigen Wasser die heimlichen Oerter der Weiber gewaschen/ bringt es dieseligen zusammen/ als wann sie Jungfrauen wären. (New Kreuterbuch, 1588) Frauenmantel im AberglaubenSchon bei den Germanen war der Frauenmantel Freya, der Göttin der Liebe und Fruchtbarkeit, heilig. Er wurde von den heilkundigen Frauen bei abnehmendem Mond gesammelt, um die Blutflüsse der Frauen zu stillen und Wunden zu heilen. Die Blätter sondern nachts bei entsprechender Luftfeuchtigkeit kleine Wassertröpfchen aus den Spaltöffnungen der Blattzahnwinkel ab (Wetterpflanze!). Die Tröpfchen sammeln sich in der Blattmitte zum so genannten Guttationstropfen. In früheren Zeiten wurde ihm Zauberkraft zugesprochen. Die Anwendung der Flüssigkeit führe dazu, dass ältere Weiber in den Zustand der Jungfräulichkeit zurückversetzt werden. BesonderesDie Gattung weist zahlreiche apomiktische Arten auf, die sich in ökologischen Ansprüchen oft stark unterscheiden. Viele Arten sind alloploid. Die Blattoberfläche des Frauenmantels ist durch eine dichte Belegung mit mikroskopischen Strukturen in bestimmten Abständen sowie Wachskristallen hydrophob. Dieser Begriff umschreibt die als Lotuseffekt bekannte wasserabweisende und damit selbstreinige Eigenschaft einer Oberfläche. Lediglich durch Kondensation abgeschiedenes Wasser benetzt die Oberfläche. Arten (Auswahl)
Einzelnachweise
Quellen |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Frauenmantel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |