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Franco Basaglia



  Franco Basaglia (* 11. März 1924 in Venedig; † 29. August 1980 in Venedig) war italienischer Psychiater.

Basaglia machte die Zustände der italienischen Irrenanstalten bekannt und erreichte deren Schließung.

Als Basaglia 1961 die Leitung des Psychiatrischen Krankenhauses in Görz übernahm, war er über die dort herrschenden Bedingungen entsetzt. Die Anstalten waren ähnlich einem Hochsicherheitstrakt geführt. Übliche Therapien waren das Anschnallen in Zwangsbetten, Zwangsjacken, eiskalte Zwangsbäder, Elektroschocks und das Anwenden der Lobotomie.

Aus diesen Erfahrungen betrieb Basaglia die Schließung dieser Anstalten. Sein Ziel war die ambulante Behandlung psychisch kranker Menschen.

Durch sein Betreiben ließ sich der Gesetzgeber überzeugen. Am 13. Mai 1978 wurde im italienischen Parlament das Gesetz 180 für die Reform der Psychiatrie verabschiedet, welche u.a. die Abschaffung der Irrenanstalten verfügte.

Im Frühling 1980 zeigten sich die ersten Symptome des tödlichen Hirntumors. Am 29 August 1980 starb Franco Basaglia in seinem Haus in Venedig.

Franco Basaglia zählt neben Ronald D. Laing, Thomas Szasz, David Cooper, Jan Foudraine und Michel Foucault zu den wichtigsten Vertretern der Antipsychiatrie.

Literatur

  • Basaglia, Franco: Die negierte Institution oder die Gemeinschaft der Ausgeschlossenen. Ein Experiment der psychiatrischen Klinik in Görz, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1971
  • Basaglia, Franco (Hrg.): Was ist Psychiatrie?, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 1974
  • Basaglia, Franco: Die Entscheidung des Psychiaters. Bilanz eines Lebenswerkes Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2002, ISBN 978-3-88414-259-2
 
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