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Franciscus Sylvius



Franciscus Sylvius (* 15. März 1614 in Hanau; † 16. November 1672 in Leiden), eigentlich Franz de le Boë, auch Franciscus de le Boë Sylvius, war ein Arzt, Anatom und Naturwissenschaftler.

Sylvius wurde in Deutschland geboren, sein Hauptwirkungsort war allerdings Holland. Sein Studium der Medizin absolvierte er an verschiedenen deutschen und holländischen Universitäten, 1637 erwarb er seinen Doktortitel an der Universität Basel. 1658 wurde er Professor für Medizin an der Universität Leiden. Von 1669 bis 1670 war er Vizekanzler dieser Universität.

Sylvius war Begründer der naturwissenschaftlich ausgerichteten Medizin und klinischen Chemie. Nach seinen Vorstellungen basieren Leben und Krankheit auf chemischen Prozessen und seine Schule versuchte, medizinische Phänomene aus den Gesetzmäßigkeiten der Physik und Chemie abzuleiten. 1669 gründete er in Leiden das erste chemische Laboratorium an einer europäischen Universität. Sylvius führte das Konzept der Affinität ein und befasste sich mit Verdauungsvorgängen und den Körperflüssigkeiten. Er war einer der maßgeblichen Vertreter, die das von William Harvey entwickelte Konzept des Blutkreislaufs vertraten. Darüber hinaus beschäftigte er sich mit der Neuroanatomie. Die von ihm beschriebene Furche zwischen Scheitel- vom Schläfenlappen in der Großhirnrinde trägt heute noch seinen Namen: Fissura Sylvii. Ebenfalls nach ihm benannt ist der Aquaeductus Sylvii.

1671 veröffentlichte er sein Hauptwerk „Praxeos medicae idea nova“ (Neue Idee der medizinischen Praxis).

 
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