Um alle Funktionen dieser Seite zu nutzen, aktivieren Sie bitte die Cookies in Ihrem Browser.
my.bionity.com
Mit einem my.bionity.com-Account haben Sie immer alles im Überblick - und können sich Ihre eigene Website und Ihren individuellen Newsletter konfigurieren.
- Meine Merkliste
- Meine gespeicherte Suche
- Meine gespeicherten Themen
- Meine Newsletter
Flussperlmuschel
Die Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) ist eine der großen Süßwassermuscheln, die im Deutschland des beginnenden 21. Jahrhunderts als vom Aussterben bedrohte Tierart gilt. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
ArtbesonderheitenDiese Muschelart kann nach neuesten Ergebnissen bis zu 280 Jahre alt werden. Größe und Alter nehmen nach Norden hin zu, so wird sie in Spanien meist nur 8-10 cm groß und etwa 60-70 Jahre alt, während sie in Schweden bis zu 280 Jahre und 14cm groß wird. Ihre Vermehrung ist ein komplexer, da an anspruchsvolle Voraussetzungen gebundener, störanfälliger Prozess mit mehreren Zwischenstadien. Nachdem die winzigen Frühformen (Glochidien) der Muschel geschlüpft sind, benötigen sie als Wirt die Bachforelle, in deren Kiemenbereich sie mehrere Monate parasitisch leben; andere Fischarten sind als Wirt nicht geeignet. Wenn sie eine gewisse Größe erreicht haben und die Temperatur und das Bachbett stimmig sind, lassen sie sich ins Flussbett fallen und graben sich dort für einige Monate ein. Erst im ausgewachsenen Stadium bildet sich harte Schale. In ökologisch intaktem Umfeld bildet die Flussperlmuschel Kolonien. Man bezeichnet die großen Flussmuscheln, einschließlich der Flussperlmuschel, auch als Najaden.
Verbreitungsgebiet, GeschichteBekannte größere Populationen bestanden bis zu den industriebedingten starken Flusswasserverschmutzungen sowohl in Sachsen (z.B. in der Pulsnitz), in Bayern (z.B. im Regen) und in Nordrhein-Westfalen (z.B. im nach ihnen benannten Perlenbachtal in der Eifel). Zur Zeit der deutschen Kleinstaaten und Fürstenhöfe im 18. Jahrhundert wurde sie teilweise gezielt angesiedelt und effektiv mit drakonischen Strafen geschützt, so im Odenwald und in der Eifel nachweisbar. Außer der durch die industriellen Abwässer bedingten Lebensraumzerstörung setzten auch die Bisamratten, die sich seit 1905 als Neozoon in deutschen Landen stark ausbreiteten, dem Bestand sehr zu. Einen weiteren zerstörerischen Effekt auf die Populationen hatte der durch die Gier auf Perlen von Menschen zeitweilig betriebene Raubbau. Dabei enthalten weniger als vier Prozent der ausgewachsenen Muscheln tatsächlich Perlen. Heutiges Vorkommen in DeutschlandIn Deutschland sind noch Vorkommen in Bayern, Sachsen und der Lüneburger Heide zu finden. In Bayern konzentrierte die Muschel sich ursprünglich auf drei Gebiete, von denen heute der Bayerische Wald und Oberfranken noch eine Bedeutung haben. In der Oberpfalz gibt es nur noch kleine Restvorkommen. Im Bayerischen Wald ist das Gebiet der linken Donauzuflüsse zwischen Regensburg und Passau zu nennen, die Einzugsgebiete des Regens und der Ilz im ehemaligen Fürstbistum Passau haben besonders reiche Erträge geliefert. Eine Besonderheit stellt das letzte Vorkommen auf Buntsandstein in der Schondra (Bayern) dar. Global gesehen kommt die Flussperlmuschel fast in der ganzen nördlichen Hemisphere vor, in Europa z.B. von Spanien bis ins nördliche Skandinavien (Polarkreis). Literatur
|
||||||||||||||||||||
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Flussperlmuschel aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |