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FibrinkleberFibrinkleber ist ein physiologischer Zweikomponentenklebstoff biologischen Ursprungs. Fibrinkleber findet in der Medizin Anwendung zur
Ein grundsätzlicher Vorteil des Fibrinklebers - gegenüber der herkömmlichen chirurgischen Naht - ist die Schonung besonders empfindlicher Gewebe und die Ausbildung weniger auffälliger Narben, da keine Stiche mit Nadel und Faden gesetzt werden. Tatsächlich klebt der Fibrinkleber das Gewebe an den Wundrändern dauerhaft zusammen, bis die körpereigene Wundheilung den Schaden behoben hat. Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Bestandteile
FunktionsweiseWerden die Komponenten 1 und 2 vermischt, spaltet das Thrombin Fibrinogen in Fibrin und aktiviert den Faktor XIII zu Faktor XIIIa. Faktor XIIIa führt zu einer Quervernetzung des Fibrins, was ein stabiles, reißfestes aber gleichzeitig auch elastisches Fibrinnetz ergibt. Dieser Vorgang entspricht dem letzten Abschnitt der natürlichen Blutgerinnung. Deshalb kann das Fibrinnetz auch von körpereigenen Enzymen aufgelöst (lysiert) werden. Ein „Fädenziehen“ nach der Wundheilung ist deshalb überflüssig. Fibrinkleber ist aus diesem Grund für die Anwendung im Inneren des Körpers besonders gut geeignet. Faktor XIIIa wird bei der Gerinnung in das Fibringerinnsel mit eingebaut und verzögert die Fibrinolyse in seiner natürlichen Funktion. Um aber auch unter schwierigen Bedingungen eine ausreichende Wundheilung zu gewährleisten, ist in der Komponente 1 Aprotinin enthalten. Aprotinin verzögert die Fibrinolyse durch Bindung an das Enzym Plasmin. Weil es sich dabei um eine reversible Bindung handelt, wird das Plasmin nicht unbrauchbar, sondern in seiner Funktion nur behindert. Dadurch verlangsamt sich die lysierende Wirkung. Herstellung der einzelnen Inhaltsstoffe
Applikationsmöglichkeiten und AnwendungsbeispieleDie Gabe (Applikation) der Komponenten kann sukzessiv (nacheinander: zuerst die Komponente 1, dann die Komponente 2) oder simultan (beide Komponenten gleichzeitig) durch Aufsprühen mit einer speziellen Doppel-Spritze erfolgen. Fibrinkleber kann auch im Rahmen endoskopischer Methoden eingesetzt werden. Die folgende Auflistung gibt einen kurzen Überblick der zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten von Fibrinkleber.
Hinweise und AnmerkungenDa es sich bei den Ausgangsstoffen Fibrinogen, Thrombin, Faktor XIII und Aprotinin um biologische Substanzen handelt, ist eine Infektion mit Krankheitserregern nie ganz auszuschließen. Bei den durch Plasmafraktionierung hergestellten Inhaltsstoffen betrifft dies besonders das Risiko einer Infektion mit HIV und Hepatitis B, sowie weiteren Krankheitserregern, die durch Blutprodukte übertragbar sind. Fibrinkleber wird in Deutschland heute verbreitet eingesetzt. Die erheblichen Kosten der Komponenten stehen dabei im Gegensatz zum Nutzen aus seiner Anwendung. So ist eine Ausweitung der Anwendungsmöglichkeiten auf weniger schwierige Fälle derzeit aus Kostengründen oft nicht möglich. Trotzdem wird zur Verbesserung des Behandlungserfolgs der herkömmlichen Methoden die Anwendung von Fibrinkleber auf immer wieder neuen Gebieten erprobt. Literatur
LinksDer englische Begriff für Fibrinkleber lautet „Fibrin sealant“.
Kategorien: Medizintechnik | Blut |
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Fibrinkleber aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |