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Oberschenkelknochen



  Der Oberschenkelknochen (Os femoris oder kurz Femur) ist einer der kräftigsten Röhrenknochen und die knöcherne Grundlage des Oberschenkels.

Der Oberschenkelknochen ist am oberen Ende abgewinkelt. An diesem Ende befindet sich der Femurkopf (Caput femoris) mit einer annähernd kugelförmigen Gelenkfläche zur Verbindung mit dem Beckenknochen im Hüftgelenk. Der abgewinkelte Teil zwischen Gelenkkopf und Rollhügel wird Schenkelhals (Collum femoris) genannt. Durch die abgewinkelte Verbindung werden bei Bewegungen die Stöße auf das Becken abgemildert, so dass der Schenkelhals und das umliegende Gewebe auch die Funktion einer Federung oder eines Stoßdämpfers hat.

Seitlich am Gelenkkopf erhebt sich ein großer Knochenfortsatz, großer Rollhügel oder großer Umdreher genannt (Trochanter major). Er dient dem Ansatz der Glutaengruppe (Gluteus maximus, Gluteus medius, Gluteus minimus - alte (lat.) Schreibweise für Gluteus = Glutaeus). Zwischen dem Trochanter major und dem Collum femoris befinden sich zwei Eintiefungen: Die vordere (Fossa trochanterica ant.) ist flacher. In ihr setzen drei Muskeln an (Musculus obturator internus, Musculus gemellus superior und Musculus gemellus inferior). Die hintere Grube ist tiefer und Ansatzpunkt für den Musculus obturator externus. Auf der Innenseite liegt der Trochanter minor (kleiner Rollhügel oder kleiner Umdreher) zum Ansatz des Iliacus und Psoas major. Bei einigen Säugetieren (z. B. Pferd, Kaninchen) gibt es auch noch einen dritten Rollhügel/Umdreher (Trochanter tertius).

Der Mittelschaft (Corpus ossis femoris) trägt an der Innenseite Rauhigkeiten zum Ansatz der Adduktoren.

Am unteren Ende des Oberschenkelknochens befinden sich zwei Gelenkrollen (Condyli femoris aus Condylus lateralis und medialis), die einen Teil des Kniegelenks bilden und mit den Gelenkrollen (Condyli tibiae) der Tibia artikulieren.

Erkrankungen

Oberschenkelknochenbrüche (Femurfraktur) sind relativ häufig, wobei insbesondere der Oberschenkelhals (Schenkelhalsfraktur) und -schaft betroffen sind.

Die Gelenkfläche des Oberschenkelkopfs kann durch Verschleiß, mechanische Fehlbelastungen, Verletzungen oder Entzündungen beschädigt werden. Durch eine Operation kann er durch eine Metallprothese (ggf. zusammen mit dem Schenkelhals) ersetzt werden.

Auch die kniegelenksseitigen Gelenkflächen der Femurkondylen sind häufig beschädigt, sodass eine Behandlung oder auch ein operativer Ersatz notwendig werden kann.

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