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FeldbefreiungDer Begriff Feldbefreiung bezeichnet unter Umweltaktivisten die zielgerichtete Beschädigung von Feldern mit gentechnisch veränderten Pflanzen als Aktion zivilen Ungehorsams. Weiteres empfehlenswertes FachwissenJuristisch betrachtet, erfüllt eine Feldbefreiung den Straftatbestand der Sachbeschädigung und jedenfalls bei umzäunten Feldern auch des Hausfriedensbruchs. Die Aktivisten halten das Ausreißen gentechnisch veränderter Pflanzen auf Grund möglicher Gefahren für Gesundheit und Umwelt jedoch für legitimiert. Sie kündigen ihre Aktionen meist vorher öffentlich an und nehmen eventuelle Strafen bewusst in Kauf. Bereits Mitte der 1990er Jahre wurden in der Wetterau und anderswo mehrfach Gen-Versuchsfelder zerstört.[1] Einige Jahre später konzentrierten sich die Proteste und Aktionen auf Versuche mit gentechnisch veränderten Pflanzen der Universität Gießen auf der Versuchsstation Rauischholzhausen, sowie zahlreicher landwirtschaftlich bepflanzter Äcker. Feldbesetzungen und -zerstörungen haben nach Ansicht der Gentech-Kritiker wesentlich zur öffentlichen Debatte um die Gentechnik beigetragen. Auf Grund zahlreicher Feldbefreiungen sind viele Felder mittlerweile umzäunt und werden mit Flutlichtern, Kameras und Polizeistreifen bewacht. Von der von Imkern und Bauern gegründeten Initiative Gendreck weg! werden verschiedene Aktionen organisiert und koordiniert. Ähnliche Aktionen gab es auch bereits von Greenpeace, wobei die gentechnisch veränderten Pflanzen jedoch nicht herausgerissen, sondern mit Absperrbändern und Sicherheitswarnungen öffentlichkeitswirksam markiert wurden. VorfälleAußerhalb Deutschlands waren Feldbefreiungen und -zerstörungen immer weit verbreitet, z. B. in Frankreich, Indien oder Südamerika. In Deutschland dominierten Protestformen wie Lobbyarbeit, Unterschriftensammlungen oder mit Spendenaufrufen verknüpfte Postkarten- und Emailaktionen. 2005 rief "Gendreck-weg" erstmals zu einer öffentlichen Feldbefreiung in Strausberg auf, die jedoch scheiterte. Pfingsten 2006 gelangen in Gießen[2] und Oberboihingen die ersten Feldbefreiungen. Danach gelang es der Initiative "Gendreck weg!" bei Protesten gegen den Anbau von Genmais im Juli 2006 in Zehdenick trotz großem Polizeiaufgebot über 100 Personen[3] ein Feld zu stürmen. Dabei wurden 24 Personen festgenommen und weitere 64 in Polizeigewahrsam genommen.[4] Die Zahl der Feldzerstörungen nahm 2006 und noch mehr 2007 deutlich zu. Die ersten Aktionen hatten die Idee der direkten Aktion (wieder) zum Thema politischen Handelns gemacht. Nach anfänglichen Distanzierungen seitens der etablierten Umweltverbände und gentech-kritischen Institute machte sich eine unterstützende Haltung breit. Im April 2007 schlug eine Aktion der Organisation mutatoes.org nahe der englischen Stadt Kingston upon Hull fehl: Etwa 250 Aktionisten stürmten mit Schaufeln bewaffnet ein ca. 16 Hektar großes Feld, um dieses mit Löchern zu übersäen und konventionelle Kartoffeln zu pflanzen, mit dem Ziel dadurch den vermeintlichen Freilandversuch zu sabotieren. Allerdings hatten sie sich im Feld geirrt und einen Acker, auf dem ganz normale Bohnen gepflanzt waren, zerstört. [5] Neu war im Jahr 2007, dass es auch gelang, unerkannt hochgeschützte Versuchsfeld zu zerstören, so unter anderem in Groß Lüsewitz (östlich Rostock) und Gießen.[6] Eine Erntebilanz 2007 wurde im August 2007 veröffentlicht und noch ergänzt. Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Feldbefreiung aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |