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Extrakorporale StoßwellentherapieDie extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT) ist eine Stoßwellenbehandlung, mit der folgende Erkrankungen behandelt werden können[1]:
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
MethodeDie Möglichkeit der Stoßwellenbehandlung in der Orthopädie oder Unfallchirurgie hat sich aus der Methode der Urologie entwickelt, Nierensteine ohne Operation durch alleinige Anwendung von Stoßwellen [2] aus dem Körper zu entfernen. Ebenso wie in der Urologie werden Schalldruckwellen erzeugt, die in der Tiefe des Körpers gebündelt (fokussiert) werden. Diese Verdichtung der Stoßwellen kann dann durch rhythmische und wiederkehrende Anwendung zur Zerrüttung eines Festkörpers, beispielsweise einer Verkalkung führen. Die Verkalkung wird durch die Stoßwellenbehandlung zu feinstem „Sand“ zerrieben und kann dann vom Körper aufgenommen und auf dem Blutweg abtransportiert und ausgeschieden werden. Ursprünglich wurden Stoßwellen durch eine elektrische Funkenentladung unter Wasser erzeugt und mittels eines Halbellipsoiden in das Therapiegebiet fokussiert. Diese Methode der Stoßwellenerzeugung geht zurück in die 1970er Jahre und ist heute als Standard etabliert. Eine andere Methode ist es, Stoßwellen durch die Umkehrung des Piezoelektrischen Effektes (inverser Piezoeffekt) zu erzeugen: Beim Anlegen eines Wechselstroms erzeugen bestimmte Quarzkristalle durch Formveränderungen mechanische Schwingungen. DurchführungDie Verkalkung wird mit Röntgendurchleuchtung „geortet“ und dabei der Fokus eingestellt. Der Patient liegt dabei auf einem Untersuchungstisch, die betroffene Körperregion liegt in einem Ausschnitt des Tisches auf einem weichen, halbrunden Kunststoffkissen, das mit Wasser gefüllt ist. Die in dieses Kissen eingeleiteten Stoßwellen, die beispielsweise von halbkreisförmigen angeordneten Piezokristallen oder durch Wellenreflektion an einem Halbellipsoiden eingeleitet werden, setzen sich im wässrigen Medium fort und werden in einem Punkt gebündelt. Die Energieverdichtung erfolgt dann im Zentrum der Verkalkung. Andere Körperstrukturen, die sich in der Nähe der Verkalkung befinden (beispielsweise Blutgefäße, Nerven, Sehnen) werden von der Stoßwelle zwar erfasst, aber nicht geschädigt, da sie nicht im Fokus der Stoßwelle liegen. Eine einzige Stoßwelle ist als lauter Ton zu hören und wird als Schlag, etwa wie bei einem kleinen Hammerschlag empfunden. Die Häufigkeit der Stöße beträgt in etwa 60-300 pro Minute, die Stoßstärke kann der Verkalkung angepasst werden. Bei oberflächennahen Behandlungen, beispielsweise beim Ulcus cruris, werden die Stoßwellen nicht fokussiert, sondern breitflächig in das Therapiegebiet eingebracht. Dazu bedarf es einer starken Energiequelle, da die gesamte Energie der Stoßwellen auf ein größeres Gebiet verteilt wird und somit schwächer wird. Um die Wirkung jedoch nicht zu verlieren, muss sichergestellt sein, dass im gesamten Therapiegebiet bereits Stoßwellen mit ausreichendem Druck die erkrankten Zellen erreichen können. Momentanen Forschungsergebnissen zufolge sollen etwa 50-100 Stoßwellen pro Quadratzentimeter Therapiegebiet appliziert werden. Eine Therapie dauert daher etwa zwei bis fünf Minuten und kann ohne Anästhesie ambulant durchgeführt werden [3]. Die Stoßwellen sollen im therapierten Gewebe eine „biomechanische Rückkopplung“ und die „Ausschüttung von Botenstoffen“ bewirken, die sowohl Reparaturprozesse als auch durchblutungsfördernde Prozesse einleiten. Die Kosten betragen 60 - 380 Euro pro Sitzung [4]. Der Heilungsverlauf ist, abhängig von der Schwere der Erkrankung, in den überwiegenden Fällen nach wenigen Wochen erfolgreich abgeschlossen. Unerwünschte NebenwirkungenNeben Blutergüssen kann es zu Schwellungen oder oberflächlichen Hauteinblutungen kommen. Seltener wird von einer kurzfristigen Schmerzverstärkung im Behandlungsgebiet berichtet. Bei nicht sachgerechter Handhabung kann es zu Schäden an knöchernen Strukturen, Blutgefäßen, Nerven oder Sehnen mit Früh– und Spätauswirkungen kommen [5]. Die während der Behandlung empfundenen Schmerzen werden unterschiedlich stark wahrgenommen, Narkosebereitschaft wird vorgehalten, falls die Schmerzen zu stark werden. Wenn die Anfangsbeschwerden nach drei Sitzungen nicht deutlich besser geworden sind, sollte die Therapie nicht fortgesetzt werden. Die ESWT als Therapie von Beschwerden im Bereich der Orthopädie gilt nicht als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen. Die Kosten der Behandlung muss der Patient selbst tragen. Auch bei der ESWT gibt es Therapieversager und Fälle, bei denen sich die Beschwerden nach der Behandlung verstärken. Es bedarf also einer sorgfältigen Indikationsstellung. Quellen
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Extrakorporale_Stoßwellentherapie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |