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Evolutionstheorie
Weiteres empfehlenswertes Fachwissen
Geschichte der EvolutionstheorienHauptartikel: Geschichte der Evolutionstheorie Ideen zur Evolution, wie die gemeinsame Abstammung und die Umwandlung von Arten, gab es mindestens seit dem 6. Jahrhundert vor Christus, wo sie von dem griechischen Philosophen Anaximander vertreten wurden.[1] Eine größere Vielfalt solcher Ideen wurde im 18. Jahrhundert entwickelt und 1809 vertrat Lamarck die Auffassung, dass die Umwandlung von Arten durch Vererbung von Anpassungen geschieht, welche die Eltern während ihres Lebens erwerben (Lamarckismus). Diese Ideen wurden in England als eine Bedrohung der politischen und religiösen Ordnung betrachtet und vom wissenschaftlichen Establishment heftig bekämpft. 1858 präsentierten Charles Darwin und Alfred Russel Wallace gemeinsam zwei verschiedene Arbeiten zur Theorie der Evolution durch natürliche Selektion in der Linnean Society of London.[2] Diese Veröffentlichung wurde kaum beachtet, aber das von Darwin dann 1859 veröffentlichte Buch The Origin of Species unterstützte die Theorie sehr ausführlich und führte zu einer immer größeren Akzeptanz der Idee, dass es Evolution wirklich gab. Darwins spezifische Thesen zur Evolution, wie der Gradualismus und die natürliche Selektion, stießen anfangs auf erhebliche Widerstände. Lamarckisten argumentierten, dass zum Beispiel Enten ihre Schwimmhäute durch ihre ständigen Versuche zu paddeln erworben hatten, und nicht durch einen Selektionsprozess, bei dem Enten mit etwas Haut zwischen den Zehen Enten ohne solche Häute im natürlichen Wettbewerb überlegen waren. Da die Experimente zur Unterstützung des Lamarckismus jedoch ohne positives Ergebnis blieben, wurde diese Theorie zugunsten des Darwinismus fallengelassen.
Darwin konnte jedoch nicht erklären, wie Merkmale von Generation zu Generation weitergegeben werden und warum sich Variationen dieser Merkmale nicht durch Vererbung vermischten. Der Mechanismus dafür wurde 1865 von Gregor Mendel geliefert, dessen Forschungen offenlegten, dass bestimmte Eigenschaften in einer genau definierten und vorhersagbaren Weise vererbt werden.[3] Als Mendels Arbeiten im Jahr 1900 wiederentdeckt wurden, führten unterschiedliche Meinungen über Voraussagen der ersten Genetiker und Biostatistiker zur Geschwindigkeit der Evolution zu einem tiefen Graben zwischen dem mendelschen und dem darwinschen Modell der Evolution. Dieser Graben wurde schließlich in den 1930er Jahren durch die Arbeit von Biologen wie Ronald Fisher überwunden. Das Endergebnis war eine Kombination der Darwinschen Natürlichen Selektion mit den mendelschen Regeln, die Synthetische Theorie der Evolution, die auch als Neodarwinismus bezeichnet wird.[4] Ernst Mayr u.a. erweiterten sie um Erkenntnisse anderer Wissenschaftsgebiete (Zellforschung, Populationsbiologie). Ansätze zur Erweiterung der synthetischen Evolutionstheorie sind die Systemtheorie der Evolution und die Frankfurter Evolutionstheorie. Schließlich wurde durch die Identifikation der DNA als das genetische Material durch Oswald Avery im Jahr 1944 und die Entschlüsselung der Struktur der DNA durch James Watson and Francis Crick im Jahr 1953 die physische Basis der Vererbung geklärt. Seitdem sind Genetik und Molekularbiologie zentrale Bestandteile der Evolutionsbiologie.[5] Ungeachtet dessen wird die Evolutionstheorie als Gesamtheit vor allem in den USA aufgrund von zunehmendem christlichem Fundamentalismus von wachsenden Teilen der Bevölkerung abgelehnt. Liste der Evolutionstheorien
Stand der ForschungDer Stand der Forschung im Hinblick auf die Entstehung der Arten ist eine komplexe naturwissenschaftliche Theorie der Biologie. Sie besagt, dass sich die Vielfalt der Arten im wesentlichen auf die Evolution durch Reproduktion, Variation, Selektion und eine Reihe anderer Evolutionsfaktoren zurückführen lässt. Der wissenschaftliche Diskurs beschäftigt sich heute im wesentlichen mit den Details und den Rahmenbedingungen dieser Faktoren. Die diskutierten Evolutionstheorien basieren auf folgenden gemeinsamen Grundlagen:
Aus den Theorien lassen sich die folgenden gemeinsamen Hypothesen herleiten:
Während in der Frühzeit der Evolutionstheorie im 19. Jahrhundert über die Form der Konservierung und die Art der Übertragung phänotypischer Eigenschaften und der Vererbung an die Nachkommen (erworbene Eigenschaften oder Vererbung) unter Forschern Meinungsverschiedenheiten bestanden, ist heute klar, dass diese über die Gene in den Zellen erfolgt. Allerdings gibt es mehrere mögliche Orte der Auswahl („Umwelt“) unterschiedlich geeigneter phänotypischer Eigenschaften: durch die Konkurrenz unterschiedlicher Gene bereits im Genom, bei der Genexpression, bei der Embryonalentwicklung aufgrund von Strukturzwängen, im Rahmen von Räuber-Beute-Beziehungen, aufgrund kultureller Phänomene in Populationen. Diese letztere Frage ist heute zum Teil kontroverser Forschungsgegenstand. Einzelnachweise
Siehe auch
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Evolutionstheorie aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar. |