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Erwin Schliephake



Erwin Friedrich Karl Victor Georg Heinrich Schliephake (* 18. August 1894 in Gießen; † 26. Januar 1995 ebenda) war ein deutscher Mediziner.

Leben

Der Sohn eines Arztes studierte Medizin an der Justus-Liebig-Universität Gießen sowie der Humboldt-Universität zu Berlin und meldete sich dann als Freiwilliger zum Ersten Weltkrieg. Im Jahre 1920 promovierte er mit einer Arbeit Zur diagnostischen Verwertbarkeit taktilmotorischer Reaktionen bei celebral bedingten Lähmungen.

Nachdem er in Leipzig und Rostock seine Assistenzjahre absolviert hatte, ging er nach Jena und widmete sich dort vorrangig der Inneren Medizin. In dieser Disziplin habilitierte er 1929. Vier Jahre später kehrte Schliephake in seine Geburtsstadt Gießen zurück und wurde dort 1936 außerplanmäßiger Professor.

Als Extraordinarius und Direktor der Universitäts-Poliklinik fand er 1942 in Würzburg eine neue wissenschaftliche Heimat. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm er die Leitung des Städtischen Krankenhauses in Schweinfurt, zwischen 1952 und 1958 war er Ordinarius für Innere Medizin und Chefarzt der Balserischen Stiftung in Gießen.

Schliephake starb 1995 im Alter von 100 Jahren.

Werk

Das Hauptaugenmerk der Forschungen Schliephakes lag auf der Endokrinologie, Rheumatologie und Karzinologie.

Seit 1928 beschäftigte er sich mit der Möglichkeit, Kurzwellen in der Medizin, insbesondere bei der Therapierung von Krebspatienten, einzusetzen. In Zusammenarbeit mit dem Physiker Abraham Esau entwickelte er dabei die Kurzwellentherapie. Obwohl Schliephake selbst bei inoperablen Patienten Heilungserfolge verzeichnen konnte, fand seine Methode keinen Eingang in die Schulmedizin.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Kurzwellentherapie (Erstauflage 1932)
  • Medizinische Poliklinik (Erstauflage 1951)
  • Rheumatismus (1952)
  • Krebs und Entzündung (1980)
  • Krebs und natürliche Abwehrkräfte (1985)
 
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