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Equines Cushing-Syndrom



Das Equine Cushing Syndrom (ECS) ist eine, durch einen Tumor der Adenohypophyse ausgeloeste, Überfunktion der Nebennierenrinde (Hyperadrenokortizismus) bei Pferden. Die Erkrankung ist eine Hormonstörung, die dem Cushing-Syndrom des Menschen entspricht.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen

Als Ursache eines ECS wird ein Adenom der Adenohypophyse (also eines Teils der Hirnanhangsdrüse) vermutet. Diese reguliert die Produktion von Cortisol in der Nebennierenrinde, wodurch der Cortisolgehalt im Blut erhöht ist.

Aufgrund der recht unterschiedlichen Erscheinungsbilder der Krankheit kommen aber auch andere Möglichkeiten wie eine altersbedingte Dopamin-Unempfindlichkeit in Betracht. Dopamin spielt bei der Steuerung des Teils der Hirnanhangdrüse eine Rolle, welcher seinerseits wie oben erwähnt die Nebennierenrinde steuert.

Auffällig ist, dass sehr überwiegend leichtfutterige Pferde - zumeist Angehörige sogenannter Robustrassen - unter den erkrankten Pferden zu finden sind. Dies legt die Vermutung nahe, dass es sich beim ECS um eine Wohlstandskrankheit handelt, die großenteils übergewichtige, unterbeschäftigte Pferde im vorgerückteren Alter befällt. Nicht immer einfach ist die Abgrenzung zum Equinen Metabolischen Syndrom (EMS), einer Stoffwechselkrankheit zu dicker Pferde. ECS und EMS ähneln sich hinsichtlich der Symptomatik, während das EMS häufiger jüngere Pferde befällt, handelt es sich etwa ab dem Alter von 15 Jahren eher um ein ECS. Über das EMS ist im Grunde noch weniger bekannt als über das ECS.

Beim ECS spielt eine erhöhte Cortisol-Produktion der Nebennierenrinde eine zentrale Rolle, beim EMS eher nicht.

Das Hormon Cortisol beeinflusst zahlreiche Stoffwechselfunktionen, das Herz-Kreislaufsystem und das Immunsystem. Dadurch entstehen schleichend eine Anzahl der unterschiedlichsten, z.T. lebensbedrohlichen Gesundheitsstörungen. Kortisol stört den Proteinstoffwechsel, die Insulinproduktion wird gedrosselt, der Blutzuckerspiegel steigt.

Symptome

Die Symptome eines ECS sind häufig sehr unspezifisch. Sie werden oft irrtümlich für Alterserscheinungen gehalten. An ECS sollte man denken, wenn 2-3 Symptome aufeinander treffen und andere Krankheiten ausgeschlossen sind.

  • Haarkleidveränderungen
    • dickes langes Winterfell, verzögerter, sich überlagernder Fellwechsel, oft bleiben alte Haare zurück
    • langes Fell im Sommer, oft Löckchenbildung
  • übermäßiger Durst begleitet mit häufigem Wasserlassen
  • Abmagerung auch bei gutem Fressverhalten hoher Futtergaben
  • Muskelrückbildung vor allem am Rücken (Hängerücken), mitunter begleitet von Fettpolstern an Bauch (Hängebauch) und Mähnenkamm
  • Hufprobleme (Hufabzesse, Huflederhautentzündung, Hufrehe auch zu ganz untypischen Jahreszeiten)
  • Sehnenentzündungen
  • Herz-Kreislaufprobleme bis hin zum gelegentlichen Umfallen
  • seltener auch massive Stoffwechselentgleisungen mit kreuzverschlagähnlichen Symptomen
  • häufige und hartnäckige Infekte, nicht behandelbare Durchfälle/Kotwasser
  • Knochenprobleme, Osteoporose
  • Lethargie
  • Futterverweigerung, bei abnehmender Schutzschicht der Magenschleimhaut und verstärkter Magensäureproduktion Gefahr von Magengeschwüren
  • seltsames Schwitzen ohne ersichtlichen Grund
  • Mauke, Pilzbefall
  • schlechtes Kauen, Heu kann oft nicht mehr zerkleinert werden

Diagnose

Am aussagekräftigsten ist der Dexamethason-Suppressionstest. Alternativ kann man eine ACTH-Bestimmung durchführen.

Therapie

Die Krankheit ist nicht heilbar, aber unter der Pergolidbehandlung haben die meisten Cushing-Patienten noch ein jahrelanges beschwerdefreies Leben. Je früher die Therapie begonnen wird, desto eher bilden sich die Symptome zurück. Der Zustand des Tieres kann sich innerhalb einiger Wochen bis Monate nach Beginn der Pergolid-Behandlung dramatisch verbessern.

Pergolid in niedriger Dosierung (0,1-0,2 mg/100kg) gilt als das Mittel der Wahl. Als das 2. Mittel gilt Trilostan, ein Hydroxysteroid- Dehydrogenase Inhibitor, der sich bei Hunden bewährt hat.

Wurde Hufrehe als eines von vielen möglichen Symptomen durch das ECS ausgelöst, ist eine oft langwierige und schwierige Bearbeitung der Hufe notwendig. Mit Geduld und vor allem kurzen Behandlungsintervallen sind aber auch hier dramatische Erfolge möglich.

Es wird auch eine unterstützende homöopathische Behandlung empfohlen: Hypophysis suis Injeel-Forte und Hypophysis suis Injeel (Präparat: Hypophysis suis-Injeel bzw. Hypophysis suis-Injeel Forte). (Alleinige Gabe dieses Präparats ist meist nicht ausreichend.)

Kontraindikationen

Bei Pferden mit ECS sollten nicht angewendet werden:

  • Yukka
  • MSM
  • Glukosamine
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Equines_Cushing-Syndrom aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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